Diverse Male ist mir Malcolm Max über den Weg gelaufen. Immer wieder fand ich es interessant, habe mich aber – aus mir nicht verständlichen Gründen – gegen den Band entschieden. Nun habe ich endlich in den 72 Seitigen ersten Band geschaut und festgestellt: so schmal ist der gar nicht.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Band 1: Body Snatchers
Malcolm Max ist ein Problemlöser, der in der Regel böse Dinge tut. Des Weiteren ist er Vampirjäger und passender Weise ist an seiner Seite die Halbvampirin Charisma Myskina. Die folgende Geschichte spielt im London 1889 – bevor der böse Brexit das Land teilte (ach ne, das war ne andere Geschichte).
Wir verfolgen sogenannten Body Snatchers – Leichenfledderer. Sie entwenden Leichen oder Leichenteile zu Studienzwecke, was damals zwar Gang und Gebe war, aber auch verboten war. Da die Leichendiebstähle in letzter Zeit zugenommen haben, berichtet Fiona Pankhurst im Daily Mirror darüber – zumindest versucht sie es.
Immer wieder gibt es Morde in London. Malcolm versucht der hilflosen Polizei zu helfen, die aber sich eher genötigt fühlen. Die Ermittlungen von Malcolm und Charisma werden in der Folge getrennt durchgeführt und sie kommen der Lösung immer näher, bis der Fall ein jähes Ende findet.
Mein Comic Senf
Wenn ich ein Comic unter 100 Seiten vor mir habe – was ja bei Alben oft der Fall ist – denke ich immer an einen Comic mit geringem Umfang. So auch bei Malcolm Max. Aber damit täuscht man sich. Der Comic ist voll und man braucht schon ziemlich lange für die „paar“ Seiten.
Die Einleitung mit Charakterbeschreibungen zu Max und Charisma haben mir sehr gut gefallen und den Leser direkt abgeholt. Generell ist das Gefühl für die Personen gut gelungen. Sie wirken echt und „leben“ wirklich.
Der erste auffällige Moment war eine Beschreibung für brechen/kotzen. So gut wurde mir das Thema noch nie nahe gebracht. Das Thema Frauenbild ist auch ein entscheidendes. Denn die Frauen werden hier als minderwertig dargestellt, was zu der Zeit passt. Der Comic versucht aber diese Klischees aufzubrechen. Leider wurden hier die Männer zu leicht bekehrt. Warum leider? Weil es nicht gänzlich glaubwürdig ist, noch heute lassen sich Menschen mit Argumenten nicht von ihrer Meinung abbringen. Dennoch erfüllt der Comic hier den nicht vorhandenen Lehrauftrag.
Die Zeichnungen und der Stil sind einfach nur Klasse und genau das was man sich bei dieser Zeitepoche wünscht. So muss ein Comic in der Zeit um das 19. / 20. Jahrhundert aussehen.
Zum Schluss möchte ich noch auf den Schluss eingehen. Viele Worte und Spoiler braucht ihr hier nicht zu erwarten, nur so viel: Oh nein….
Meine letzten Worte:
Überraschend gut