Ein Looser der quasi seine Seele verkauft? Das ist jetzt nicht die neuste Idee. Aber was soll schon schiefgehen, wenn die Zeichnung so gut wie in der Leseprobe aussieht und es ein abgeschlossener Band ist? So habe ich vor dem Lesen von Lucky Devil gedacht und lag damit komplett falsch.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Stanley Cowen befindet sich bei einer Selbsthilfegruppe und er hat – wie die anderen im Raum – schlimme Dinge getan. So schlimm, dass er beinah sich nicht getraut hätte zu der Sitzung zu kommen. Kurz darauf bekommt der Lesende ein schreckliches Bild aus der Vergangenheit geboten, ist er wirklich so eskaliert?
Wie fing das alles an? Stanley wacht jeden Tag erschlagen auf. Am Tag muss er Scheiße schlucken, um dann ins Bett zu kriechen. Mit seiner Freundin Fiona ist Stanley bereits 3 Jahre zusammen, aber er ist sicher, dass sie ihn betrügt. Und das ist nicht der schlimmste Moment des Tages.
Er muss für seine Kollegen Frühstück bringen, Pfützen, selber zahlen und Undankbarkeit inklusive. Wie aus dem Nichts wird er von dem Dämonenlord Zedirex kurz Zed befallen. Das kann so nicht bleiben, also versucht er mit seinen bescheidenen Mitteln ihn mit einem Exorzismus zu vertreiben. Ab da ändert sich sehr viel.
Mein Comic Senf
Die Grundidee der Geschichte ist am Ende doch eine ganz andere als zuvor gedacht. Der Anfang ist aber sehr ähnlich. Und der gefällt mir nicht nur richtig gut, er ist für mich das Highlight des Bandes. So einen Einstieg und die Charakterisierung von Stanley ist genau das, was ich wollte.
Das Panel, wo er als einziger an der Straße steht, bepackt mit den Frühstückswünschen seiner Kolleg*innen ist schon gut, das nächste Panel hat mich dann vor die Entscheidung gestellt: Lachen oder Mitleid haben. Davon hätte ich gerne so viel mehr gesehen, egal ob es „nur“ eine Mini-Serie ist oder mehr.
Aber dieser Teil war sehr schnell vorbei und wir sind beim Dämonen angekommen. Ja, das ist klar, da es sich dabei um das Hauptthema handelt, aber es verliert an Fahrt. Meine Begeisterung vom starken Start war dann irgendwann verpufft und ich bin nicht mehr so überzeugt vom Comic, auch das lose Ende hilft da nicht.
Was hingegen genau wie erwartet ist, ist die Zeichnung von Fran Galán. Es ist ein cartooniger Stil, der zwischen düster und albern bequem hin und her wechseln kann, ohne dass die Glaubwürdigkeit verloren geht. Das gefällt durchgehend. Genau deshalb macht man mit diesem einen Band nicht viel falsch.
Meine letzten Worte:
Stark angefangen…