Auf Empfehlungen und diversen Eindrücken von dem Comic Karmen, habe ich beim Gratis Comic Tag kurzerhand den Comic gekauft. Lange konnte ich ihn nicht auf dem Lesestapel lassen. Nun möchte ich – tatsächlich dringend – meine Meinung dazu äußern.
Der Plot
Eine Frau in einem Skelettkostüm – oder ist es ihr echtes Skelett – navigiert zielstrebig in eine Wohnung zu einem Bad. Dort sitzt eine nackte Frau mit aufgeschlitzten Pulsadern. Ihr Name ist Catalina – kurz Cata – und sie hat sich scheinbar das Leben genommen.
Die Frau im Skelettkostüm hört auf den Namen Karmen. Es wirkt wie die Weihnachtsgeschichte von Dickens. Cata und Karmen sind unsichtbar und Cata – die noch immer nackt ist – lernt das Fliegen. Sie erkundete die Stadt, aber vor allem was hätte sein können und was lief schief.
Auch andere Menschen sterben und werden abgeholt. Dabei kommen Themen wie Egoismus und Selbstliebe zur Sprache. Hat Cata überhaupt die Situation richtig eingeschätzt oder ist die komplett falsch an die Sache gegangen? Ist alles ganz anders?
Mein Comic Senf
Karmen ist ein Comic, der ein weder kaltlässt noch lange braucht, um zu fesseln. Ob man nun Karmen mit ihrem Skelett oder die Blutendende Cata sieht, man will direkt mehr wissen. Dabei nimmt Karmen den Lesenden nicht an die Hand. Man kann und muss selber diese Welt entdecken.
Es regt zum Nachdenken an. So sind Vorurteile oft unbegründet und andere Gründe stecken dahinter. Auch ein Selbstmord ist sehr oft sehr kurz gedacht. Das sind Themen, die nicht nur beim Lesen, sondern noch viel später nachhallen. Da bleibt mehr als nur die Geschichte hängen.
Auch optisch hat uns Guillem March sehr gut abgeholt. Details wie die helleren Körperstellen von Cata oder eine auffällige Körperstelle, sind pures Gold. Mehrmals lesen? In meinen Augen ist das bei Karmen durchaus möglich und lohnenswert.
Beim Lesen kam mir natürlich das Ende in den Sinn. Ein Happy End kam mir komisch vor, aber auch ein Tod wirkt falsch. Und was macht der Comic? Er wählt einen der Möglichkeiten und das auf eine schlicht geniale Art und Weise. Somit von vorne bis hinten eine dicke Empfehlung.
Meine letzten Worte:
Suizid mit Folgen