Jeff Lemire und Andrea Sorrentino sind für mich eine sichere Bank. Okay der Mythos lässt ein bisschen nach, dennoch bin ich gehypt, denn jetzt kommt eine Serie mit Einzelgeschichten. Dieses Konstrukt hört auf den Namen: The Bone Orchard Mythos. Wie schlägt sich der erste Band von diesem Mythos?
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
John Reed ist Teil der kanadischen geologischen Gesellschaft und wird auf eine kleine Insel gerufen. Miss Sal Yandle hat auf selbiger etwas Ungewöhnliches gefunden und sie weiß nicht, was es ist. Ein Loch hat sich aufgetan, welches in unbekannte Tiefen reicht. Was hat es damit auf sich?
Reed hat seine Probleme, Probleme, die er noch nicht verarbeitet hat. Die alte Frau ist auch nicht ohne Probleme und so ist die Situation auf dieser abgelegenen Insel beängstigend. Steine hört man unten nicht aufkommen und auch eine Drohne kann nur geringfügig einen Eindruck über die Tiefe geben.
Als John ein Gesicht sieht und viele Krähen auftauchen, wird es noch wilder. Und das ist noch lange nicht der ungewöhnlichste Moment. Die Passage ist vorhanden, aber wohin führt diese? Eine Frage, die es zu beantworten gilt, aber traut ihr euch, eine Antwort darauf zu finden?
Mein Comic Senf
Wenn es ein Wort gibt, was ich für die Passage wählen würde, dann wäre es: Beklemmend. Natürlich wäre auch verwirrend, unklar oder mysteriös ebenfalls passende Worte. Diese drei Wörter würden mehr die Geschichte beschreiben. Während beklemmend das Gefühl beschreibt, was der Comic durch die Bilder, die Geschichte und das Ungesagte auslöst.
Ein Einzelband ist genau das Richtige für die Geschichte. Mehr gibt es nicht zu erzählen. Man bekommt aber auch einen Eindruck, was auf einen zukommt, wenn man vom Bone Orchard Mythos spricht. Interessant, dass der zweite Band direkt namentlich erwähnt wird: Zehntausend schwarzen Federn.
Die Optik ist mal wieder ein Genuss. Andrea Sorrentino bekommt von mir eigentlich nur 3 verschiedene Kritiken. Die Nummer 1 ist vor allem vom Anfang: Same-Face-Syndrom, alle Gesichter sehen gleich aus. Die Nummer 2 wäre das „nur so viel wie nötig“-Thema, was man bei Primordial gesehen hat. Zu guter Letzt: kreative Panels im düsteren Look, die zum Verweilen und Bestaunen anregen. Das ist hier absolut der Fall.
Von diesem Format werde ich weitere Comics lesen und ich habe auch direkt Lust, wie es weiter geht. Vor allem interessiere ich mich, wie eine Verbindung zwischen den Comics aussieht. Gibt es irgendwann einen „Deckel“ der auf alle Geschichten kommt und Erklärungen liefert? Oder bleibt alles „nur“ lose verbunden?
Beklemmend