Manche Comics kommen trotz schwerer Vorbedingungen in meinen Besitz. Einer dieser Comics ist Die Löwen von Bagdad. Weder der Name, noch das Cover hätten mich zum Kauf bewegt. Aber wenn ich dann eine Empfehlung höre, die davon spricht, das es ein unglaublich emotionaler Comic ist, bin ich angefixt.
Der Plot
Im Zoo Bagdad scheint die Welt noch in Ordnung zu sein – trotz des Krieges der im Land tobt. Als Vögel die Tiere mit den Worten „der Himmel stürzt ein“ vorwarnen, fallen die Bomben. Die Löwen Zill, Safa, Noor und Ali werden so mit Chaos und Feuer konfrontiert, sollen sie den Zoo verlassen?
Die Löwen erzählen von ihren Erfahrungen in Freiheit. Das ist auch der Grund warum Safa mit den anderen nicht die Sicherheit des Zoos aufgeben möchte. Aus Gründen kommt sie aber dennoch mit in die neue Welt. Draußen ist alles anders. Das Wasser ist nicht so klar und die Essensbeschaffung ist deutlich schwieriger als im Zoo.
Den Kontakt mit Panzern interpretieren sie als wären es große Tiere. Sollten sie einen toten Menschen essen, oder ist das falsch? Der Hunger wird größer und sie finden Pferde. Die Jagd beginnt, gefolgt mit einem Kampf gegen einen Bären. Es folgt ein äußerst bitteres Ende.
Mein Comic Senf
Trotz des Covers und des Namen habe ich eher an die Armee und Soldaten gedacht. Die im Irakkrieg ein eingeschworener Haufen sind. Das ist aber wirklich überhaupt nicht der Inhalt der Story. Diese hangelt sich tatsächlich an wahren Begebenheiten.
So sind im Irakkrieg tatsächlich Löwen aus dem Zoo entkommen. Auch die Pferde und der Bär entsprechen echten Geschichten. Sogar das Ende entspricht der Wahrheit. Aber es ist hier nicht nur die vordergründige Geschichte, es ist so viel mehr.
Die Tiere reden und so bekommt man ihre Sichtweise mit. Bis hierhin wäre es „nur“ eine gewöhnliche Geschichte. Brian K. Vaughan hat eine interessante Metapher in die Geschichte eingeflochten. Die Geschichte erzählt von dem Leben verschiedener Generationen unter Saddam Hussein.
Dabei müsst ihr keine rein gewaschene amerikanische Sichtweise befürchten. Der Zoo dient dabei als bildlicher Vergleich zu der Gefangenschaft bzw. der geringen Freiheit, aber auch der Sicherheit und des Schutzes, die der Zoo bzw. die neue Regierung geboten hat. Die Generationen werden durch die Löwen repräsentiert.
Der Comic wirkt wie ein äußerst verrückte Version von der König der Löwen. Daran trägt auch die Zeichnung ihre Schuldigkeit. Deswegen braucht es ein wenig bis die Bindung zur Geschichte aufgebaut ist, aber man ist direkt gefesselt. Und dann wird es extrem emotional. Durchaus möglich das die eine oder andere Träne bei diesem Comic fließt.
Eine emotionale Metapher über die Irakkrieg