Traurig und bewegend endete der erste Band von „Die Adoption“. Ich wollte natürlich wissen wie es weitergeht, und wie es so ist, hab ich den Titel verdrängt. Jetzt habe ich ihn endlich gelesen. Wie sieht es mit Band 2 aus?
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Band 2: La Garúa
Gabriel macht sich auf nach Peru um die kleine Qinaya wiederzusehen und vor allem um ihr ihr Fahrrad zu bringen. Das Wiedersehen läuft schmucklos und vor allem kurz ab. Gabriel geht das Thema deutlich näher und er ist traurig, wie ein alter Haudegen so ist, zeigt er es aber nicht so richtig.
Er trifft Marco. Seine Tochter hat bei dem Erdbeben – wahrscheinlich – ihr Leben verloren. Die Männer lernen sich besser kennen, wobei Gabriel etwas flunkert. Ähnlich wie bei Band 1 entwickelt sich langsam eine Beziehung zwischen den beiden.
Das sein Sohn Alain im Gefängnis sitzt, weil er Qinaya entführt hat, ist der traurige Höhepunkt des Bandes. Da wird Gabriel endlich bewusst: ein anderes Kind – sein Kind – braucht seine Unterstützung, in Peru benötigt ihn niemand.
Mein Comic Senf
Der Band macht es dem Leser nicht leicht zu verstehen in welcher Zeit man sich gerade befindet und was die aktuelle Gegenwart ist. So gehen Lynette und Alain auf Arbeit und bekommen eine Feier für ihre Tochter geboten. Danach erzählt Gabriel merkwürdige Dinge. Die Einordnung gelingt erst später.
Was Band 1 ausgemacht hat, kann Band 2 in abgeschwächter Form auch liefern. Es ist diese Entwicklung eines in sich gekehrten Mannes. Gabriel will keinen Urlaub in Peru machen und niemanden kennenlernen. Dennoch öffnet er sich mehr und mehr und erlebt dennoch einen sinnvollen Ausflug.
Leider kann der Band dabei nur selten die gleiche Emotionalität erreichen. Qinaya ist zu Hause und das muss der Leser nun einmal akzeptieren. Für ein Happy End ist die Adoption nicht geeignet, auch wenn Gabriel nun weiß was wirklich wichtig ist.
Beide Bände liefern ein rundes Bild, was Emotionen wecken kann und dabei auch sehr gut aussieht. Schaut rein und vielleicht ist es was für den Grantler von nebenan, denn auch solche Menschen können einen weichen Kern besitzen und Gefühle zeigen.
Was wirklich wichtig ist