[Comic] Der Turm [1]

Stellt euch vor, der Großteil der Gesellschaft hat sich in einen Turm zurückgezogen, nur um sich zu schützen. Wovor? Einem gefährlichen Bakterium. Quasi ein Lockdown, aber nicht für eine begrenzte Zeit, sondern für immer. Mit diesen Gedanken spielt der Turm.

Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.

Band 1

Wir befinden uns in Brüssel 2072, in einem autonomen Turm. 30 Jahre zuvor wurde er erbaut und war das Aushängeschild einer ganzen Nation. Die Multi-Tasking-KI Newton verwaltet den Turm. Vom einstigen Glanz ist nicht mehr viel übrig geblieben.

• (c) Splitter Verlag
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Möchte man den Turm verlassen und damit die Außenwelt betreten, geht dies nur mithilfe von Sauerstoffgeräten und Astronautenanzügen. Nur wenige durften und dürfen den Turm für kurze Zeit verlassen. Die Bakterien sind zu gefährlich.

Im Turm gibt es verschiedene Klassen, diese sind zum einen in Ärmere und Reichere Bereiche unterteilt. Manche Menschen haben eine eigene Etage nur für sich, während andere sich auf engsten Raum ohne Privatsphäre leben müssen. Es gibt auch eine Unterteilung in die Alten – die die Zeit vor dem Turm kennen – und die Intras – die im Turm geboren sind.

Mein Comic Senf

Wenn man die Zusammenfassung vorab hört, wird der Eindruck erweckt, dass es sich hier um ein interessantes beengtes Gedankenspiel handelt. Dabei ist es vielleicht nicht neu und einzigartig, aber aus solchen Geschichten kann viel entstehen. Soweit so gut, leider ist der erste Band etwas anders.

Die Story wird nicht auf dem Silbertablett serviert. Die Brotkrummen müssen einzeln aufgesammelt, gedreht und betrachtet werden. Was wie zusammen gehört, muss der Lesende selber in Erfahrung bringen. Das ist nicht weiter schlimm, hat aber einen Nachteil, wenn man nicht viele Seiten zur Verfügung hat. Man hat noch kein klares Bild.

• (c) Splitter Verlag
• (c) Splitter Verlag

Erst als der Band auf die Zielgerade einbiegt, wird es richtig spannend. Und bevor dieser Moment richtig vorhanden ist, ist der Comic auch schon vorbei. Eine gute Grundidee ist bis zum Ende des ersten Bandes eben genau das: eine Grundidee.

Der Look ist realistisch und bringt die Situation – futuristisch und realistisch – schön in Einklang. Es ist dabei ein Stil der sowohl im frankobelgischen als auch bei einigen Indie Titeln oft anzutreffen ist. Bei der Kolorierung wird auf Realismus gesetzt und damit wird die Szenerie noch eindringlicher.

Meine letzten Worte:

Verschlossen

Review