Mathieu Bablet hat mit Shangri-La ein echtes Brett abgeliefert. Der nächste dicke Brocken steht an und hat damit mein Interesse geweckt. Zusätzlich kommt das Thema Künstliche Intelligenz. Damit sollte hier ein echtes Highlight vorliegen.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Noriko forscht an einer Künstlichen Intelligenz. Diese hat sie von einer rudimentären KI zu einer starken KI entwickelt. 2 Prototypen werden entwickelt und dann kommt der große Moment und sie werden angeschaltet. In ihren Augen sind die Menschen das Problem, die einzige Lösung ist es sie auszulöschen.
Diese Aussage war nur ein Witz von der KI. Sie haben dazu Literatur und Filme als Grundlage ausgewertet. Für die beiden KIs gibt es einen Androiden-Körper und vor allem Namen: Carbon & Silizium. Wie lange dürfen KIs leben? Dieser Frage wird nachgegangen.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag
In der Folge erleben wir eine Reise zweier KIs in einer Welt voller Egoismus. Wir sehen den Untergang des Planeten und die Fragen kommt auf: hätte man das alles verhindern können? Wie geht es weiter mit Carbon & Silizium?
Mein Comic Senf
Shangri-La hat mir so gut gefallen und dann noch KI als Thema? Carbon & Silizium muss einfach funktionieren. Und ich kann sagen, das stimmt auch. Dabei gibt es viele Aspekte und Punkte, die eventuell überraschen. Manche davon stechen positiv heraus, andere polarisieren.
Die Geschichte ist dabei auf den ersten Blick gar nicht so groß und schnell zusammengefasst. Aber man könnte viel mehr zu diesem Comic erzählen. Selber entdecken ist besser, aber die Hauptgeschichte ist gar nicht das Highlight des Comics.
Der Zeichenstil vielleicht auch nicht. Wie bei Shangri-La polarisiert der Comic. Ebenfalls fallen die Gesichter, die ungewöhnlichen Proportionen der Köpfe und die langen Hälse auf. Die Kolorierung ist dabei in wenigen Farben pro Seite gehalten. Mir gefällt es, aber das sieht nicht jeder so.
(c) Splitter Verlag (c) Splitter Verlag
Geschichten aus der Zukunft benötigt futuristische Ideen, die weiterführen, was in der Gegenwart schon möglich ist. Ob man nun von der „End of Existence“ für Androiden; ein Waggon mit verschiedenen Klassen für Roboter, LGBTQ oder CIS Frauen; oder einem VR Reiseführer spricht, es ist kreativ und spannend. Oder eine Zukunft, in der niemand miteinander redet, warum auch, wenn man alles online machen kann.
Was mir am besten gefällt, ist wie mit Genres und Ideen jongliert wird und dabei der Blick sich auf andere Dinge legt. Denkt ihr, es wird die Gefahr oder die Vorteile von KI in den Fokus gerückt, seid ihr schief gewickelt. Die Menschen sind hier das Problem, aber auch beim Genre kommt der Gedanke auf, ist das vielleicht doch eher eine Liebesgeschichte?
Abschließend möchte ich noch kurz auf die Länge des Comics eingehen. Der Band ist richtig üppig und es gibt sicher einige Lesenden, die ihn zu dick finden. Es gibt Längen, aber ich möchte keine Seite und kein Panel missen. Carbon & Silizium ist ein klasse Comic.
Wenn die Menschen das Problem sind