Le Rapport de Brodeck ist ein Roman von Philippe Claudel, der gar nicht so alt ist, wie man meinen mag. Bei dem hier vorliegenden Werk handelt sich um die Comicadaption von Manu Larcenet desselben Werkes. Worum geht es bei Brodecks Bericht?
Der Plot
Brodeck ist ein Chronist, er verfasst „nur“ Berichte, zum Beispiel über den Zustand des Waldes, der Wege oder der Flüsse. Seitdem Krieg weiß er aber nicht, ob überhaupt irgendjemand seine Berichte liest, er vermutet nein, dennoch schreibt er fleißig weiter.
Ein Mord an dem „Anderen“ – ein Mann, der plötzlich Teil der kleinen Stadt war – soll von Brodeck aufgeklärt werden. Seit dem Krieg steckt in ihnen das Misstrauen, und deswegen wurde der Andere auch direkt unfreundlich willkommen geheißen.
In dem Bericht erfahren wir, was seit seiner Ankunft passiert ist und warum das Töten des Anderen die einzige Lösung war. Aber auch, was mit der Armee passiert ist, wird gezeigt. Es zeigt eine Gesellschaft, die einfach nur leben will, und am besten ohne fremde Einflüsse.
Mein Comic Senf
Vor etlichen Jahren hatte ich den Comic bereits entdeckt, aber nur auf die erweiterte Wunschliste gesetzt. Gut, dass mein Wunsch in Erfüllung ging, gekauft hätte ich den Comic wohl nie. Viel entscheidender ist, dass ich nicht mehr wusste worum es ging. Irgendwas mit Krieg war mir noch im Kopf.
Die erste Überraschung lieferte der Comic, als ich den Schuber entfernte. Denn der Comic ist nämlich im Querformat gedruckt. Das ist speziell und reicht schon für „Besonders“. Dazu kommt der tolle Einschlag. Eine echte Augenweide und es fühlt sich auch gut an.
Im Comic geht es mit schwarzweiß und seitenweise ohne Text nicht minder spannend los. Dabei bekommt man häppchenweise die Welt von Brodreck erklärt und eben nur das. Alles ringsum ist nur am Rand wahrnehmbar und fließt kaum ein.
So ist der Ort der Handlung, welcher Krieg, wer gegen wen kämpft und auf welcher Seite die Stadt war, beinah unwichtig. Man kann es rauslesen, wenn man will, aber es spielt schlicht keine Rolle. Das ist manchmal der beste Umgang mit Krieg.
Die Geschichte um den Anderen ist interessant und auch die Sicht auf manche Dinge ist speziell. Besonders gefiel mir das Gespräch zwischen Brodeck und dem Pfarrer. Die Schwächen von Menschen wurden mir selten so gut offenbart und haben zum Nachdenken angeregt.
In der Summe ist dieser Comic absolut speziell und besonders. Manchmal musste ich den Comic weglegen und für mich verarbeiten, was ich gerade gelesen hatte. So geht Comic und das ist mir besonders wichtig. Es kann auch Niveau haben.
Grandioser Comic, in grandioser Aufmachung