Wie viele Comiclesende haben sich gewünscht, dass Scott Snyder und Jock wieder etwas gemeinsam machen? Die meisten haben sich sicherlich eine Fortsetzung zu Wytches gwünscht. Book of Evil ist endlich wieder eine Zusammenarbeit und dennoch etwas ganz anderes.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Dies ist die Geschichte von Homer. Dieser schreibt ein Tagebuch über eine dystopische Zukunft. Mit von der Partie ist sein großer Bruder Poe und seine drei besten Freunden: Elliot, Milton und Blake. Sie alle leben im Dotter. Soweit so „normal“.
Ein Virus – oder etwas Ähnliches – geht um und verwandelt Kinder in das reine Böse. Mit 14 oder 15 entscheidet sich, ob sie zu Tieren werden oder eben nicht. Es fehlt die Empathie, früher nannte man es Psychopathen. Embies ist der neue Name.
In dieser Welt leben sie nun, ständig in der Angst, sie könnten sich zu Embies entwickeln und kein normales Leben mehr führen. Die Stadt zu verlassen scheint für die Gruppe die letzte Option zu sein, aber wie? Sollten sie es wirklich machen?
Mein Comic Senf
Direkt mit dem Entfernen der Folie und dem ersten Durchblättern war ich irritiert. Das ist nicht das, was ich von einem Comic erwarte – vielleicht weil es kein Comic ist. Book of Evil ist ein illustrierter Roman. Optisch könnte man es mit „Am liebsten mag ich Monster vergleichen“ – was ich geliebt habe – vergleichen.
Die Folge ist natürlich, dass man hier viel Text geboten bekommt und was „klassische“ Comiclesende überraschen könnte. Mal gemütlich nebenbei lesen ist auch möglich, aber man benötigt schlicht mehr Zeit. Natürlich ist es dennoch schneller als bei einem „klassischen“ Buch.
Die Geschichte gefiel mir gut, zumal man den Blickwinkel von Homer eingenommen hat. Was er weiß, weiß auch der Lesende. Auch wenn die Kinder alles andere als unschuldig sind, so sieht man die Welt durch unschuldige Kinderaugen doch ganz anders. Erst recht, wenn die Welt so bedrohlich ist.
Wenn ihr viel Text nicht scheut und einen anderen Blick auf eine dystopische Zukunft werfen wollt, ist Books of Evil keine schlechte Wahl. Die illustrierten Ergänzungen sind passend und übermitteln einwandfrei die Emotionen.
Empathielos