Das Black Hammer ist groß und absolut grandios. Wenn es nicht gerade Kurzgeschichten sind, ist jeder Comic ein absolutes Highlight. Mit Barbalien kommt der nächste Kracher. Kann der Titel der beste Black Hammer Comic für mich werden?
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Der Plot
Dies ist die Geschichte von Mark Markz aka Barbalien. Er stammt vom Mars und ist als Superheld in Spiral City unterwegs. Eigentlich hatte er einen Auftrag auf der Erde, er sollte infiltrieren und berichten. Anstelle dessen freundet er sich mehr und mehr mit den Menschen an.
- (c) Splitter Verlag
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In der Zeit, in der die Geschichte spielt, kommt AIDS auf und der Hass auf Homosexuelle nimmt zu. Mark entdeckt sich und auch die Liebe. Seine homosexuellen Neigungen sorgen dafür, aus Verrat wird Hochverrat und der Kopfgeldjäger Boa Boaz ihn gefangen nehmen muss.
Der Serienmörder Spiral Slayer geht um und die Proteste für mehr Gleichberechtigung nehmen zu. Gleiches Recht für alle galt damals noch weniger als heute für Homosexuelle und so kommt es zu einem dramatischen Finale, welches auf mehreren Schlachtfeldern stattfindet.
Mein Comic Senf
Bevor ich den Band gestartet hatte, hatte ich schon hohe Erwartungen. Das hier könnte der beste Black Hammer Band sein. Und der Start hat bereits viel richtig gemacht. Man ist direkt drin und interessiert, was als nächstes passiert. Aber nicht nur das, es bewegt auch.
Ebenfalls gut gewählt ist die Epoche. In kaum einer Phase ist der Unterschied zwischen gelebter öffentlicher Homosexualität und negativer Schwingungen zu selbigen Themen höher. Das macht ein Coming-out deutlich schwerer. Als Beispiel sei eine kleine Randgeschichte genannt. In dieser stirbt ein Junge alleine an AIDS. Er ist alleine, weil seine Mutter denkt, er sei schwul.
Es ist wichtig zu zeigen, dass die vermeintlichen Unterschiede einen nicht zu einem besseren oder schlechteren Menschen machen. Die Gesellschaft hat sich gebessert, aber leider noch nicht komplett. Vorurteile und Verachtung sind noch immer gang und gäbe.
- (c) Splitter Verlag
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Das ist einer der Gründe, warum Tate Brombal die Geschichte erzählen wollte. Das Skript kommt überraschenderweise nicht von Jeff Lemire, obwohl es sich so liest. Die Transformation zum Comic haben die beiden dann zusammen umgesetzt. Mit diesem Wissen gibt es Extrapunkte.
Der Zeichenstil von Gabriel Hernández Walta trägt zum positiven Gesamtfazit ebenfalls bei. Es passt sehr gut zur Geschichte, ohne zu sehr abzulenken. On top gibt es noch eine sehr gute Kolorierung, die das Gesamtbild bestätigt. Also sehr stimmig.
Barbalien ist ein besonderer Comic. Er sendet eine Nachricht aus, die man – wenn man die Serie nicht kennt – vielleicht nicht erwartet. Dass diese Nachricht im verborgenem beim Kaufen bleibt, macht es umso besser. Vielleicht sorgt dieser Comic für mehr Verständnis und ein besseres miteinander. Man wird ja wohl träumen dürfen.
Meine letzten Worte:
Aufstand der Unterdrückten