Wenn Extras die Besonderheit eines Comics darlegen, der Comic diese Besonderheit aber nur schwer ans Licht holen kann, dann bin ich gedanklich immer bei Bitter Root. Ich hatte gehofft, dass ich mit Band 2 auch die Wichtigkeit im Comic finden kann.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
Band 2: Zorn und Erlösung
Der zweite Band startet mit diversen Kurzgeschichten, die nicht nur anders aussehen, sondern auch sich sehr gut lesen lassen. Inhaltlich möchte ich nicht darauf eingehen. Die Jinoos und die Sangeryes sind natürlich Thema und das mit einigen Sprüngen in der Zeit.
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(c) Splitter VerlagIn Harlem sind die Jinoos – was eine Art Seele ist – krank vor Hass und Rassismus. Es tauchen aber auch noch Jinzondos auf, die sich irgendwie anders infiziert haben. Vielleicht wurden sie durch Schmerz und Traumata geboren.
Alltagsrassismus ist Thema und wird auch gezeigt, was das heißt. Alles ist weiterhin in Action gepackt. Dabei muss die Familie der Sangeryes nicht nur die eigene Familie retten, sondern auch verhindern, dass Kummer und Leid sie komplett überzieht.
Mein Comic Senf
Fangen wir mit Dingen an, die ich gut und einfach bewerten kann. Bitter Root sieht immer gut aus. Die Kolorierung und der Zeichenstil tragen durch die schwere Lesekost. Beides schreit nach Dreck und Schmutz. Genau dieses Raue gefällt mir sehr gut.
Die Geschichte ist für mich zweigeteilt: zum einen haben wir „das Gute“ und „das Böse“, die gegeneinander kämpft. Auf der anderen Seite möchte der Comic so viel mehr sein, Rassismus und Diskriminierung soll ins Licht gerückt werden. Das gelingt bedingt, denn vieles passiert in der Meta-Ebene. Man muss aufnahmefähig dafür sein.
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(c) Splitter VerlagErneut hat das üppige Bonusmaterial nicht nur erklärt, sondern Augen geöffnet und das Gefühl geweckt: Das ist ein wichtiges literarisches Meisterwerk. Die Wahrheit liegt vielleicht dazwischen, oder ich habe vielleicht nicht den US-amerikanischen Blick auf die Dinge.
Auch nach diesem Band kann ich mich noch nicht entscheiden, was ich von der Serie halten soll. Sie ist wichtig und hat eine wichtige Botschaft. Aber sie ist so versteckt, dass sie vor allem die nicht finden, die sie so dringend erkennen sollten.
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Meine letzten Worte:
Mehr als man liest
