Es gibt viele schreckliche Dinge auf der Welt, eines der wohl schlimmsten Dinge ist wohl der Krebs. Das Leben ist für Erkrankte, sowie für Bekannte und Verwandte ein Graus. Man wird aus dem Leben gerissen und allem genommen, was vorher selbstverständlich war. Diesem schweren Thema widmet sich Betty Boob.
Dieser Comic wurde mir vom Splitter Verlag als Rezensionsmuster zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür! Die Bewertung des Comics findet aber in üblicher Vincisblog Qualität statt.
WARNUNG: Krebs ist ein schreckliches Thema! Nicht jede*r kann Medien mit diesem Thema konsumieren. Dies ist eine Warnung, es geht hier explizit um Themen rund um die Krankheit Krebs. Lesen auf eigene Gefahr.
Der Plot
Eine Frau liegt mit einem Mann im Bett. Krebse umschwärmen sie und schnappen nach ihrer Brust. Kurs darauf erwacht Elisabeth, schreiend und die Frage: „Wo ist meine Brust“ dringt aus ihrer Kehle. Die Narbe bleibt, aber was danach kommt, ist fast noch schlimmer als die Krankheit.
Ihr Partner hält Abstand von ihr. Er fasst sie nicht mehr an, sieht sie nicht mehr als die Frau, die sie zuvor war an. Von der Gesellschaft fühlt sich Elisabeth ausgeschlossen. Egal ob Prothese oder Perücke, sie fühlt sich unwohl. Auf ihrer Reise stolpert sie in ein Burlesque Etablissement. Hilft ihr das?
- (c) Splitter Verlag
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Mein Comic Senf
Der Comic spielt sich hauptsächlich im Kopf des Lesenden ab. Es gibt wenig Text und Dialoge. Es sind die Bilder, die die Geschichte erzählen und unglaublich emotional gestalten, auch wenn Elisabeth anders mit der Situation umgeht, als das Umfeld und der Lesende.
Die Zeichnungen sind auf den Punkt, alleine die Eröffnungssequenz ist mitreißend. Nicht viele Geschichten können ohne Text so sehr überzeugen, wie es hier Betty Boob macht. Die eigenen Erfahrungen mit der Krankheit machen es für mich aber umso eindringlicher.
- (c) Splitter Verlag
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Besonders positiv ist, dass Elisabeth ganz anders ihre Erkrankung sieht. Sie will Normalität und eben nicht Anderssein. Dieser Schrei nach Normalität ist ein Zeichen, der zu denken gibt und vor allem – im besten Fall – zum Umdenken. Man könnte meinen, sie sagt: „Behandelt mich nicht wie ein rohes Ei“.
Dass sie auf ihrer Reise, in ein Metier gezogen wird, was sich besonders stark auf das Äußere fixiert, rundet diesen Comic ab. Für mich ist dieser Comic wahres Gold, auch wenn nicht jede*r sich diesen Comic anschauen sollte. Dazu ist das Thema zu emotional beladen.
Meine letzten Worte:
F**k Cancer