Oswald Cobblepot ist ein besonderer Schurke im Batman Universum. Als Kind musste er viel Leid und Schmerz durchmachen. Als Schurke ist er viel mehr der Geschäftsmann und Denker, als die meisten anderen Schurken. Wenn er dann bei einem Comic im Fokus steht, wird es sehr interessant.
Schmerz und Vorurteil
Oswald Chesterfield Cobblepot kommt zur Welt und schon hat er seine Mutter verzaubert. Sein Vater sieht das direkt nach der Geburt ganz anders. Das Kind sieht ungewöhnlich aus, die Nase ist zu lang, die Augen zu groß, der Mund zu klein. Kein leichter Start ins Leben eines jungen Menschen.
Als Mann ist er dank seines Geldes und seiner Macht allgegenwärtig. Die Leute in seinem Umfeld haben Angst und Respekt vor ihm. Die Angst kommt nicht nur von seinem Aussehen, sondern (vorwiegend) wegen seines Einflusses. Schritt für Schritt wird seine Vergangenheit, mit seinen Brüdern, seinem Vater und seiner Mutter gezeigt.
In der Gegenwart taucht aus dem Nichts Batman auf. Ein mysteriöser Mord ist geschehen und entweder hat der Pinguin etwas damit zu tun oder er weiß mehr. In der Folge trifft er auf die blinde Cassandra. Und eine Liebe entsteht zwischen beiden. Die Oberflächlichkeit spielt keine Rolle mehr.
Mein Comic Senf
Dem Band gelingt es sehr gut, die Vergangenheit von Oswald Cobblepot einzufangen, ohne zu viel Offensichtliches und Bekanntes zu wiederholen. Oft dürfen auch die Bilder sprechen und das reicht in der Regel sehr gut um Gefühle und Emotionen zu transportieren. Dinge, die man vielleicht bei einem Schurken nicht erwarten würde.
Das Batman einen Auftritt hat, wäre in meinen Augen, nicht nötig gewesen. Es ist die Geschichte von Oswald bzw. Pinguin. Alles andere ist eine Randerscheinung. Der Fokus ist gut gesetzt und funktioniert auf die Länge genau richtig. Länger dürfte es wohl nicht sein.
Seine Erfahrung und Ablehnung, die er in seinem Leben bisher erlebt hat, haben Oswald blind gemacht. Dazu kommt, dass er ein falsches Selbstbildnis gezeichnet hat. Dass eine blinde Person ihm die Augen öffnen kann und muss, ist nicht nur eine schöne Metapher, es ist schlicht stark.
Der Comic funktioniert sehr gut und dabei sieht er noch richtig gut aus. Teilweise sieht es aus wie alte Fotos, also Fotorealismus gepaart mit cleveren Kolorierungen machen diesen Comic in der Summe zu einem echten Tipp. Und dazu kommt die Einsteigerfreundlichkeit.
Meine letzten Worte:
Liebe macht blind