Sehr, sehr lange liegt dieser Batman-Klassiker von Lee Bermejo auf meiner Wunschliste. Immer wieder habe ich mich gegen den Comic entschieden, nie aktiv, aber es hat sich halt nicht ergeben. Jetzt konnte ich endlich den Comic lese und bin – sagen wir mal – überrascht.
Der Plot
Bob Chrachit lebt ein Leben voller Rückschläge. Sein Chef Scrooge ist kein guter Chef. Er lebt in Armut und tut dennoch alles, was möglich ist, für seinen Sohn Tim. Aber das ist schlicht nicht genug, so zumindest denkt Bob über sich selbst.
Also möchte er in einem Nebenjob – ausgerechnet vom Schurken Joker – ein bisschen Geld dazu verdienen. Die Aufgabe klingt einfach: Tausche Tasche gegen einen Gegenstand. Wie üblich in Gotham City ist Batman bei einer Straftat nicht weit und so bleibt Bob nur eine Option: Flucht.
Auch Batman verlebt keine einfache Zeit. Robin lebt nicht mehr. Das hat ihn gezeichnet, noch stärker nimmt ihn ein Husten mit. Hat der Rächer der Nacht eine Lungenentzündung? Diese Geschichte wird – beim Namen Scrooge ist es vielleicht schon aufgefallen – in die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens gehüllt.
Mein Comic Senf
Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens ist ein Klassiker. Der Geist der Weihnacht ist so bekannt, dass man irgendeine Form mindestens einmal irgendwo gesehen hat. Das sorgt aber auch dafür, dass man sie eventuell nicht mehr hören kann, bzw. hohe Maßstäbe – wenn man gute Versionen kennt – ansetzt.
Ich habe damit nicht gerechnet. Der Twist, der verrät, wer Scrooge ist, war gut, aber sonst ist es nur eine leichte Form der Geschichte. Auch die Geister zeigen – in meinen Augen – nur dezent auf, was Scrooge falsch macht. Es ist keine „In die Fresse“-Weihnachtsgeschichte. Man muss die Ankerpunkte selber finden.
Dass Lee Bermejo einen unglaublichen Zeichenstil hat, wird direkt deutlich und fasziniert auf jeder Seite. Manche Panels – darf man das überhaupt bei Bermejo so nennen – sorgen für große Augen und man verweilt einige Minuten an den Seiten respektive auf den Bildern. Das ist wahre Kunst!
Leider hat mich die Geschichte nicht abgeholt. Ein Must-have – so wie ich es erwartet hatte – ist es für mich nicht. Vielleicht liegt es an der Weihnachtsgeschichte, die ich satthabe, oder es ist eben nur eine nette Geschichte für zwischendurch. Da kenne ich bessere Batman Stories.
Muss man lesen?