Coloration, Tönung, Blondierung – was steckt hinter der Bezeichnung?

Für eine echte Typveränderung ist ein Wechsel der Haarfarbe eine der sichersten Möglichkeiten. Viele Frauen haben Spaß daran, wie bei der Kleidung, so auch bei der Haarfarbe immer mal etwas Neues auszuprobieren und sich neu zu erfinden. Um die eigene Haarfarbe zu verändern gibt es verschiedene Möglichkeiten. Tönung, Farbe und Blondierung unterscheiden sich durch die Wirkweise der jeweiligen Methode, die Intensität der Ergebnisse und die unterschiedlich lange Haltbarkeit. Um die richtige Wahl zwischen den einzelnen Methoden und Produkten zu treffen, müssen die Prozesse der jeweiligen Einwirkung auf das Haar bekannt sein. Ebenso ist es wichtig zu wissen, dass beim eigenen Haar vielleicht die eine oder andere Methode für einen Farbwechsel nicht die geeignete Wahl ist.

Kurzzeitige Farbveränderung durch eine Tönung

Die Tönung mit einem Tönungsshampoo oder einem Tönungsschaum ist eine kurzfristige Farbveränderung für die Dauer von wenigen Haarwäschen. Reine Tönungsprodukte werden mit der Stufe 1 auf der Packung ausgezeichnet. Beim Tönen wird das Haar nicht dauerhaft farblich verändert, sondern die Produkte sind mit einigen Haarwäschen vollständig wieder aus dem Haar zu entfernen. Ein Tönungsschaum oder ein Tönungsshampoo der Stufe 1 dringt nicht in die Tiefe der Haarstruktur ein, sondern die Farbpartikel legen sich faktisch außen um das einzelne Haar. Hochwertige Haartönungen bringen über die farbliche Veränderung hinaus noch einen schönen Glanz ins Haar. In der Praxis eignen sich die kurzzeitig wirksamen Produkte dafür, auszuprobieren, welche neue Haarfarbe am besten zum eigenen Typ passt und auch gefällt oder für einen besonderen Style zu einem festlichen oder anderen Anlass. Nicht geeignet sind Haartönungen zur gründlichen Abdeckung von grauen Haaren oder auch zu einer Aufhellung der Haare.

Die Intensivtönungen

Intensivtönungen sind einem dauerhaften Färben der Haare näher als dem Tönen. Sie sind mit der Stufe 2 auf der Produktpackung gekennzeichnet. Die Haltbarkeit dieser Farbprodukte reicht über eine Zeit von 6 bis 8 Wochen und etliche Haarwäschen. Allerdings sind diese Produkte auch nach diesem Zeitraum meist nicht aus den Haarlängen gänzlich zu entfernen. Sie verlieren nach vielen Wäschen oder bei der täglichen Haarwäsche höchstens an Intensität und Glanz. Einige Farbnuancen sind dabei leichter zu entfernen als andere. So sind zum Beispiel die Rottöne eines solchen Farbprodukts sehr viel weniger lange haltbar als Farbeffekte wie hellbraune, dunkelbraune oder schwarze Farbtöne. Wer also einen satten und länger anhaltenden Rotschimmer ins Haar bringen möchte, sollte sich eher für die sehr beständige Coloration entscheiden. Wie die Haarfarbe dringen auch die Intensivtönungen in die Haarstruktur ein. Die Zusammensetzung dieser Produkte bewirkt ein Aufquellen der Haare, wodurch die Haarfarbe bis in die Tiefe wirksam ist. Wie bei den Haarfarben gibt es Produkte mit Einwirkzeiten von 10 bis 30 Minuten. Die Produkte mit 10minütiger Einwirkzeit stehen nicht hinter den längeren Wirkzeiten zurück. Manchmal sind sie sogar schonender für die Anwendung. Als Beigabe ist in der Packung in der Regel eine pflegende Spülung enthalten, die gleichzeitig für mehr Glanz und besseren Halt der Färbung sorgt, aber auch zur Revitalisierung der Haare beiträgt. Diese Spülungen sollten unbedingt gemäß der Angabe nach dem Tönen benutzt werden.

Die dauerhafte Coloration

Bei Haarfärbeprodukten entscheiden sich Kundinnen und Kunden für eine dauerhafte Coloration, die durch Haarwäschen nicht rückgängig zu machen ist. Die Produkte lassen das Haar, wie auch bei einer Dauerwelle, insbesondere durch Ammoniak sehr stark aufquellen, öffnen somit das einzelne Haar für die Farbehandlung und ein sehr tiefes Eindringen der Farbkomponenten in die Haarstruktur. Dauerhafte Haarfarben wachsen heraus. Beim Nachfärben werden nur die nachgewachsenen Haaransätze behandelt. Einige Minuten vor dem Ende der Einwirkzeit wird die Colorierung dann von den Ansätzen in das gesamte Haar durchgezogen. Eine gründliche neue Farbveränderung kann hier nur durch ein Überfärben in einem dunkleren Haarton erfolgen oder durch eine Blondierung und eine darauf folgende hellere Coloration. Da besonders das letztere der beiden Verfahren nicht gerade sehr haarschondend ist, sollte ein solcher Schritt sehr gut überlegt werden. Diese Art von Behandlung sollte nach Möglichkeit ein guter Friseur vornehmen, der dabei die individuellen Haareigenschaften berücksichtigen kann. In den Packungen von dauerhaften Haarfarben befindet sich in der Regel eine Haarkur, die unbedingt nach der Anleitung vorgenommen werden sollte. Färbeprozesse beeinträchtigen zwar nicht die Haarwurzel, sind jedoch für das Haar in der Struktur stressig. Daher sollte auch niemals mehrmals hintereinander eine vollständige Färbung in ganzer Haarlänge vorgenommen werden. Auch nach der Ansatzfärbung benötigt das Haar eine Kur. Auf Colorationspackungen ist die Stufe 3 angegeben.

Blondieren

Während Colorprodukte Farbe ins Haar eindringen lassen, entzieht die Blondierung dem Haar die Farbe. Moderne Blondierungen, die richtig angewendet werden, sind für die Haare nicht beanspruchender als das Färben. Was das Haar beansprucht, sind eher Blondieren und folgendes Färben in einer Haarbehandlung. Blondierungen können einige Tücken haben. Grauem Haar kann keine Farbe entzogen werden, daher ist das Blondieren nutzlos. Hier ist die Bondfärbung der probate Weg. Sehr dunkles, besonders dunkel gefärbtes Haar nimmt nach einer ersten Blondierung meist einen leicht bis kräftiger ausfallenden rötlichen Farbton an. Dennoch sollte bis zur erneuten Blondierung dem Haar ein wenig Zeit zur Erholung gegeben werden. Auch nach Blondierung empfiehlt sich die beigelegte oder eine andere hochwertige Haarkur für blondiertes Haar. Blondierung werden auch angewendet, wenn blonde oder hellere Strähnen in die Frisur gebracht werden sollen.

Naturfarben für das Haar

Die meisten Färbeprodukte enthalten Ammoniak. Das ist die Beigabe, um das Haar ausreichend zu „öffnen“, damit die Farbstoffe tief eindringen können. Darüber hinaus enthalten diese Farbprodukte noch etliche weitere chemische Komponenten. Bei empfindlicher Haut können diese Allergien auslösen. Vor einem ersten Farbauftrag kann die Haarfarbe an einer gut zu versteckenden Hautstelle getestet werden. Zeigen sich keine Reaktionen, ist das Produkt für die Kundin unbedenklich. Auch bei den Haarfarben gibt es allerdings den zunehmenden Trend zu Naturprodukten. Für Naturfarben werden rein pflanzliche Produkte mit Henna, Hibiskus, Kaffee, Walnuss und anderen natürlichen Stoffen angeboten. Allergiker, besonders empfindliche Menschen, Menschen, die grundsätzlich chemische Kosmetikprodukte ablehnen können sich für diese geprüften Naturhaarfarben entscheiden. Auch für die häufige Umfärbung sind die Naturfarben sehr gut geeignet. Allerdings bieten die Naturfarben nicht eine so umfangreiche Palette von Farbnuancen wie die Färbeprodukte mit chemischen Zusätzen. Auch eine konsequente Aufhellung der Haare, wie bei der Blondierung, ist mit diesen Farben nicht zu erreichen.


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