Hinterher ist man immer schlauer …
Nina von Sonnenberg will mehr vom Leben. Der Kontakt zum Kolumbianer Ramon da Bona scheint der Schlüssel für eine sorgenfreie Zukunft zu sein. Gemeinsam mit ihrer Freundin Beate tritt sie eine Reise in die Karibik an, um von dort Kokain nach Deutschland zu schmuggeln. Sie suchen einen ahnungslosen Kurier, der die heiße Fracht durch den Zoll bringen soll. Ramons raffinierter Plan scheint aufzugehen, doch Nina ahnt nicht in welchen Strudel aus Lügen und Leidenschaft sie dabei gerät … (Klappentext)
Ich habe schon lange keinen Ladythriller mehr gelesen und so kam mir dieses Buch gerade recht. Es beginnt ziemlich düster in der Gegenwart. Nina wartet in einer Gefängniszelle auf ihre Verhandlung. Simone A. Siegler erzählt schon im Prolog sehr anschaulich und ich war sehr gespannt, wie Nina in diese Situation geraten konnte. Darauf musste ich nicht lange warten, denn in Form einer großen Rückblende erfahre ich, wie Nina zur „Architektin ihres eigenen Untergangs“ wurde. Hier wechselt Simone A. Siegler von der Ich-Form in die dritte Person, was ich nicht so ganz verstanden habe. Von mir aus hätte sie gerne weiter in der Ich-Form erzählen können. Aber so hatte ich ein wenig Abstand zu dem wohlbehüteten Mädchen, das in der Metropole Berlin unter die Räder kommt. Und so erfahre ich natürlich auch, dass die Drogenfahndung den Mädels schon auf der Spur ist und einen Ermittler auf das Schiff schickt. Natürlich gibt Simone A. Siegler diese Identität erst am Ende preis und ich habe die ganze Zeit gerätselt, wer es wohl sein könnte.
Zwischendurch habe ich mich immer wieder über Ninas Naivität gewundert und gleichzeitig wurde mir klar, dass sie kein Einzelfall ist. Geldsorgen, falscher Stolz und die falschen Freunde können schnell in einen völlig falschen Weg münden. Am meisten genossen habe ich die Zeit auf dem Traumschiff. Ich habe noch nie eine Kreuzfahrt unternommen und Simone A. Siegler schildert sowohl das Leben auf See als auch die exotischen Ausflüge so anschaulich, dass ich sofort Lust auf Urlaub bekommen habe. Die Sprache von Simone A. Siegler ist sehr locker, was sich auch in den Dialogen wieder spiegelt und sie passt sehr gut zu den jungen Leuten und ihrer Sorglosigkeit. Eine Prise Erotik darf natürlich auch nicht fehlen. Liebesszenen laufen ja oft Gefahr, all zu kitschig auszufallen, aber diese Gratwanderung hat Simone A. Siegler gut gemeistert. Die prickelnden Szenen vor exotischer Kulisse haben mir gut gefallen.
Das Ende war mir dann doch ein wenig zu „weichgespült“, passt aber ganz gut zu der Traumschiff-Spannung.
Fazit: Spannung trifft auf Erotik vor malerischer Traumschiff-Kulisse!
Die Autorin:
Simone A. Siegler wurde 1977 in Innsbruck geboren. Sie beschäftigt sich gerne mit der Geschichte Europas, allem voran mit der englischen und schottischen Vergangenheit, der britischen Lebensweise und dem Land als Reiseziel. Zahlreiche Aufenthalte in England und Schottland ermöglichen ihr, aus einem reichen Fundus an Wissen über dieses fantastische Land zu berichten. Neben der Arbeit an ihrem Debüt-Roman, ist sie auch als Online-Autorin bei der größten deutschen Autoren-Plattform tätig. Zahlreiche Artikel zu diesem Thema erscheinen darüber hinaus in diversen Magazinen.
Mit „Colombian Powder“ erscheint ihr erster Roman. Die Inspiration dafür fand sie durch die zahlreichen Medienberichte über das Thema Drogen.
Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Österreich. (Quelle: Homepage von Simone A. Siegler)
Colombian Powder ist im Esch Verlag erschienen.
Homepage von Simone A. Siegler
Interview mit Simone A. Siegler
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