Mit „Our Streets“ hatte der 2009 gegründete Club ein wirklich vielversprechendes und von Hörern und Kritikern gleichsam gelobtes Debüt vorgelegt. „Hanging By A Thread“ ist dazu eine gelungene Fortsetzung: Zeitgemäßer Blues mit einem Schuss Soul und Motown, Anklängen an die 50er Jahre und treibender Boogie.
Wenn Kritiker am Jahresanfang gefragt werden, auf welche Alben sie sich besonders freuen oder welche Künstler man als Hörer unbedingt im Blick behalten sollte, dann kann man daraus viel über den persönlichen Musikgeschmack des Journalisten erfahren. Oder auch darüber, welche Hypes und Marketingmechanismen bei ihm am Besten verfangen. Hätte man mich gefragt, hätte ich in Bezug auf die deutsche Bluesszene zwei Bands genannt, deren Entwicklung ich besonders gespannt verfolge. Komisch, dass beide kurz nacheinander mit neuen Alben auf den Markt kommen. Dynamite Daze mit ihrem heftigen „Tango With The Devil“ ist das zweite. Noch mehr allerdings war ich gespannt, wie der Cologne Blues Club seine Suche nach swingenden Blues voller Soul fortsetzen würde. Und schon der Opener/Titelsong machte klar: Das ist ein treibender Song von einer Band, die zwar knietief in der Bluesgeschichte steht, aber niemals wirklich nach einer Retro-Band klingt. Zwischen rollendem Boogie („Ride This Train“) mit stoischem Groove irgendwo zwischen John Lee Hooker und Bo Diddley, dem rockenden „Little Baby“ (eine sehr eigene Interpretation von Dixons „My Babe“) oder dem Soulblues von „Something To Talk About“ werden alle möglichen Bereiche des Blues erforscht. Musikalisch sind Sänger/Harpspieler Géza Tényi, die Gitarristen Thilo Hornschild und Micka Kunze und die Rhythmusgruppe von Schlagzeuger Frank Bruns und Michael Gebhart am Bass eine eingespielte Truppe, der man die Liebe zum Livespiel anhört. Und als Songwriter sind die Bandmitglieder auch eine echte Entdeckung: Hier werden nur selten die ollen Klischees hervorgeholt sondern ziemlich zeitlose Bluegeschichten erzählt, die prima zu dem zugleich traditionellen wie frischen Sound passt: „Hanging By A Thread“ ist nicht nur was den Blues in Deutschland oder Europa angeht eines der bemerkenswerten Bluesalben. Reinhören ist Pflicht! (pepper cake/ZYX)
Wenn Kritiker am Jahresanfang gefragt werden, auf welche Alben sie sich besonders freuen oder welche Künstler man als Hörer unbedingt im Blick behalten sollte, dann kann man daraus viel über den persönlichen Musikgeschmack des Journalisten erfahren. Oder auch darüber, welche Hypes und Marketingmechanismen bei ihm am Besten verfangen. Hätte man mich gefragt, hätte ich in Bezug auf die deutsche Bluesszene zwei Bands genannt, deren Entwicklung ich besonders gespannt verfolge. Komisch, dass beide kurz nacheinander mit neuen Alben auf den Markt kommen. Dynamite Daze mit ihrem heftigen „Tango With The Devil“ ist das zweite. Noch mehr allerdings war ich gespannt, wie der Cologne Blues Club seine Suche nach swingenden Blues voller Soul fortsetzen würde. Und schon der Opener/Titelsong machte klar: Das ist ein treibender Song von einer Band, die zwar knietief in der Bluesgeschichte steht, aber niemals wirklich nach einer Retro-Band klingt. Zwischen rollendem Boogie („Ride This Train“) mit stoischem Groove irgendwo zwischen John Lee Hooker und Bo Diddley, dem rockenden „Little Baby“ (eine sehr eigene Interpretation von Dixons „My Babe“) oder dem Soulblues von „Something To Talk About“ werden alle möglichen Bereiche des Blues erforscht. Musikalisch sind Sänger/Harpspieler Géza Tényi, die Gitarristen Thilo Hornschild und Micka Kunze und die Rhythmusgruppe von Schlagzeuger Frank Bruns und Michael Gebhart am Bass eine eingespielte Truppe, der man die Liebe zum Livespiel anhört. Und als Songwriter sind die Bandmitglieder auch eine echte Entdeckung: Hier werden nur selten die ollen Klischees hervorgeholt sondern ziemlich zeitlose Bluegeschichten erzählt, die prima zu dem zugleich traditionellen wie frischen Sound passt: „Hanging By A Thread“ ist nicht nur was den Blues in Deutschland oder Europa angeht eines der bemerkenswerten Bluesalben. Reinhören ist Pflicht! (pepper cake/ZYX)
- Tags: 2013, Blues, Cologne Blues Club, Deutschland
Zugehörige Artikel
- Cologne Blues Club - Our Streets (pepper cake/ZYX)
About the Author
Autor Bluespfaffe
Der Bluespfaffe heißt mit bürgerlichem Namen Raimund Nitzsche und ist Chefredakteur der "Wasser-Prawda".Unterstüze diesen Autor
Bitte Kommentar schreiben
Sie kommentieren als Gast.