Wer kennt das nicht? Magische Orte, die man nur vom Foto oder aus dem Fernsehen kennt, die implizieren: Da.muss.ich.hin! Als 20-Jähriger saß ich im Sommer 1979 vor der Glotze und erlebte, wie der Belgier Lucien van Impe die Bergwertung der Tour de France am Col du Galibier gewann. Ich habe dieses Radrennen weniger des sportlichen Aspekts als der Landschaftsbilder wegen gesehen. Sehnsucht nach der Ferne. Nach Bergen.
Inständig hoffte ich auf ein langes Leben und das der lieben Westverwandtschaft, denn das fast benachbarte L'Alpe d'Huez, den Mont Ventoux in der Provence oder den Col du Tourmalet in den Pyrenäen hätte ich ohne den Fall der Mauer „dank" roter Strolche bestenfalls als Rentner gesehen! 2011 war es im März zu früh, den Col du Tourmalet zu passieren - es blieb bei der halben Strecke. Den Mont Ventoux sah ich bisher nur im Nebel.Aber am 23. August 2014 hatten die Metereologen Kaiserwetter in den Alpen vorhergesagt - und so kam es: Traumhafte Auf- und Abfahrt zum Col du Galibier. Ein unvergessliches Erlebnis! Die über den Col führende Passstraße wurde 1876 erbaut und ist mit einer Höhe von 2.642 m der fünfthöchste asphaltierte Straßenpass in den Alpen. Die über den Pass führende Départementsstraße D 902 verbindet die beiden Départements Savoie im Norden und Hautes-Alpes im Süden, deren Grenze auf der Passhöhe verläuft. Gleichzeitig trennt der Galibier damit auch die Region Rhône-Alpes im Norden von der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur im Süden.Ich würde nie auf die Idee kommen, mit dem Fahrrad hinauf zu strampeln - aber ich kann gut nachvollziehen, was es denjenigen bedeutet, die dies auf sich nehmen! Dort oben zu stehen - zum Heulen schön!!! Vom Col du Galibier bietet sich ein faszinierendes, ein überwältigendes Panorama. Nach Norden schweift der Blick bis zum höchsten Berg der Alpen, dem Mont Blanc. Während dieser weit entfernt in den Himmel ragt, stehen im Süden des Passes der höchste und der berühmteste Berg der Dauphiné-Alpen fast zum Greifen nah gegenüber - die Barre des Écrins und die Meije erheben sich hier in vollendeter Pracht aus Gletschern und einem Meer von Alpengipfeln.
Irgendwann passt es auch für die drei anderen Pässe. Ganz sicher!
Schreibender vielreisender Backpacker und Reisemobilist