Col de la Croix: ein Geheimtipp in der Westschweiz

Aussicht Col de la Croix

Auch einen Teil des Rückwegs vom Wallis legte ich per Rennrad zurück. Für einmal war mir Petrus gut gesinnt und ein sonniger und warmer Tag begrüsste mich am frühen Morgen. Zuerst ging es von Les Collons hinunter nach Sion. Aufwachen und Kurven fahren. Ich folgte dem Rhoneradweg in Richtung Montreux. Dieser führte zu Beginn am Ufer entlang und später auf wenig befahrenen Strassen. Es war ein Genuss. Vor allem weil ich den Weg für mich hatte, während die Welt rundherum langsam aufwachte. In Bex wartete dann der erste Aufstieg zum Col de la Croix. Der Einstieg ist nicht ganz einfach zu finden. Auf mein Nachfragen meinte ein Bewohner noch: „Bon courage!“

Passschild Col de la CroixDer Aufstieg zieht sich über 1350 Höhenmeter und 23km hin. Zuerst kommen einige steile Kurven. Danach wird Steigung angenehm moderat. Der Pass war wenig befahren und ich genoss die Aussicht auf die Berge. Nach ca. 10km kam ich in den Skiort Villars-sur-Ollons. Dort wird die Strasse breiter und man teilt sich diese auch mit einem Bähnchen. Vorsicht Schienen! Bald bog ich rechts in Richtung Passhöhe ab und die Strasse gehörte wieder mir. Nach ein paar Kilometern war ich oben und schaute in die imposante Berglandschaft. Nach dem kurzen Gipfelhalt kam die Abfahrt nach les Diablerets. Die Strasse war ziemlich holprig. Aufpassen! Im Sommer ist les Diablerets ein verschlafenes Örtchen. Ich musste meine Trinkflaschen mit Getränken aus einem Restaurant füllen. Weder der Coop noch irgendein Kiosk hatte über Mittag offen. Von les Diablerets pedalte ich die kurze aber steile Rampe auf den Col de Pillon.

Jetzt nur noch runter fahren bis Spiez, dachte ich. Doch siehe da, nach Gstaad gibt es ja noch den kleinen Hügel über Schönried zu fahren. Wieder einmal habe ich bei Google Maps etwas falsch interpretiert. Egal, die paar Kehren wurden mitgenommen und danach konnte ich von Schönried bis Zweisimmen auf einem spektakulären Radweg die Beine baumeln lassen. Nach Zweisimmen muss der Rennradfahrer wieder die Strasse nehmen. Der Radweg ist meist nicht asphaltiert. Diese hatte ein wenig Verkehr und zog sich in die Länge. Als ich schliesslich in Spiez einrollte zeigte mein Tacho über 180km an. Ich sah den direkten Zug nach Zürich gerade noch abfahren. Darum musste ich eine Stunde auf den nächsten Zug warten. Der ICE , in welchen ich einstieg, um den Anschluss in Bern zu kriegen, war der SBB leider nicht genehm. Für mein Rennrad gab es partout keinen Platz in den 15 leeren Wagen. Schon gar nicht auf der langen Strecke nach Bern. Darum warfen sie mich in Thun aus dem Zug. Aber das ist eine andere Geschichte… und die konnte mir meine gute Laune auch nicht mehr verderben.

Meine Entdeckung des Wochenendes war der Pass zum Col de la Croix. Offenbar hat die Westschweiz viele Bijoux für Rennradfahrer zu bieten. Oftmals ein wenig versteckt und kaum befahren. Es muss also nicht immer Nufenen, Julier oder Susten sein. Ich gehe auf jeden Fall schon bald wieder auf Entdeckungsreise in die welschen Hügel.


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