Tagebuch eines kalten Koffein-Entzuges! Warum es so schwer ist, auf Koffein zu verzichten.
Coffee to go – auch zum mitnehmen!Coffee to go – auch zum mitnehmen!
Wenn man, so wie ich, vom Land kommt, ist man solche oder ähnlichen Stilblüten gewöhnt. Auch sucht man schon mal den Café au lait in manchen Getränkekarten vergeblich, dafür kann man aber den Café Olé bestellen. Wahrscheinlich wird er mit Kastagnetten serviert und wenn man lang genug wartet, tanzt er Flamenco! 😉
Ich bin ja ein absoluter Kaffee-Junkie. Coffeeaddict sozusagen. Ich trinke Kaffee seit ich 14 bin und ich trinke ihn wirklich gerne. Alleine schon der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee – herrlich.
Gehört ihr auch zu den Menschen, die ohne ihre erste Tasse Kaffee am morgen nicht ansprechbar sind? Dann seid ihr auch süchtig. Denn Koffein ist die gesellschaftlich am besten akzeptierte Droge.
Jetzt denkt ihr sicher: Droge? Nun übertreibt sie aber mal wieder! Leider nein!
Koffein ist eine Droge
Medizinisch und pharmakologisch ist Koffein eine Droge, da der regelmäßige Konsum von Koffein zu einer gewissen Abhängigkeit führt und die Reaktionen bei einem Zufuhrstopp von Koffein den typischen Entzugserscheinungen von Suchtmitteln gleichen.
Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien, wie genau Koffein im Körper wirkt. Vereinfacht kann man sagen, dass Koffein über den Darm nahezu vollständig in das Blut aufgenommen wird und problemlos die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Das bedeutet, dass die Substanz Auswirkungen auf das Gehirn und die Psyche hat.
Im Gehirn angekommen, löst Koffein die Ausschüttung mehrere Botenstoffe aus, wie z.B. Noradrenalin, Adrenalin und Dopamin, die eine schmerzhemmende und anregende Wirkung haben.
Noadrenalin und Adrenalin sind auch als Stresshormone bekannt, die den Körper in Alarmbereitschaft setzten – Blutdruck und Stoffwechsel werden erhöht (man ist bereit zur Flucht!). Das bewirkt einen kurzzeitigen Energieschub und man ist leistungsfähiger. Im Grunde sind das ja Vorteile.
Setzt man seinen Körper jedoch langfristig unter Stress, schüttet er das Hormon Cortisol aus, das wiederrum negative Eigenschaften auf den Körper hat. Cortisol unterdrückt z.B. Melatonin, dass für einen erholsamen Schlaf nötig ist. Die Tiefschlafphasen werden verkürzt und die Phasen leichten Schlafes werden erhöht. Auch sagt man Corisol nach, dass es dick macht und für die „Rettungsringe“ am Bauch verantwortlich ist.
Koffein greift aber noch viel gravierender in den Stoffwechsel des Gehirns ein, er beeinflusst nämlich den Adenosinrezeptor. Der körpereigene Botenstoff Adenosin entsteht, sobald Nervenzellen im Gehirn arbeiten und Energie verbrauchen. Wenn das Gehirn also erschöpft ist und eine Ruhepause benötigt, sollte Adenosin an den Adenosinrezeptor andocken und dem Körper somit signalisieren, dass er eine Pause braucht. Da Koffein dem Adenosin im Aufbau sehr ähnlich ist, blockiert es die Adenosinrezeptoren. Dem Körper wird vorgegaukelt, dass er weiterhin leitungsfähig ist, obwohl die Nervenzellen erschöpft sind. Mit Hilfe einer EEG (Elektroenzephalografie) Messung kann man diese Veränderung der Hirnströme messen.
Es gibt natürlich auch zahlreiche Studien, die belegen, dass Koffein nicht schädlich ist. Koffein in Maßen soll sogar gesund sein. Auch ist Koffein als natürliches Aufputschmittel allemal besser als synthetisch hergestellte – keine Frage. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob und was er seinem Körper zumuten kann und will.
Ein Bild aus vergangenen Tagen!Möchtest du ´nen Käffchen?
Seitdem ich um die Wirkung des Koffeins weiss, habe ich meinen Kaffee- (bzw. Koffein-) Konsum geändert.
Meinen ersten Koffein-Entzug habe ich vor etwa einem Jahr gemacht. Das habe ich gemacht, weil ich auf einmal Magenprobleme vom Kaffee gekommen habe.
Mein Morgenritual war bis dato: Aufstehen, Zähne putzen, Tass´Kaffee schwarz und extrastark! Wie gesagt, auf einmal hatte ich Magenprobleme (man wird ja auch nicht jünger) 😉
Also dachte ich, „Katja“, lass´doch mal den Kaffee weg!“ Haha! Das war gar nicht so leicht. Da habe ich gemerkt, dass ich abhängig bin. Ich also erstmal im „Wiki-Peter“ recherchiert und das erstemal gehört, dass es so etwas wie Koffein-Entzug gibt. Da habe ich genauso geschaut, wie ihr jetzt! 😉
Ich habe es dann auch ein gutes halbes Jahr ohne Kaffee ausgehalten, aber leider (s.o.) trinke ich einfach gerne Kaffee. Also habe ich mir zwischendurch auch mal wieder ein Tässchen gegönnt. Leider ist das dann in letzter Zeit etwas ausgeartet, sodass ich wieder täglich Kaffee getrunken habe.
Deshalb habe ich nun meinen zweiten Entzug gemacht. Ich wusste ja, was auf mich zu kommt, aber trotzdem war es wieder richtig schlimm. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schlecht es mir ging.
Die ersten 2 – 3 Tage hatte ich unsägliche Kopfschmerzen. Ich war müde, gereizt (ist eh´klar, oder?), konnte mich nicht konzentrieren und war insgesamt kraftlos. In dieser Phase habe ich auch fast nicht schafen können.
Nach ca. 3 Tagen waren die Kopfschmerzen besser, aber da ging es los mit Gliederschmerzen. Die dauerten ca. 1 Woche an. (Ich übertreibe wirklich nicht). Die Symptome erinnern an eine Grippe.
Nach ca. 10 Tage hatte ich die schlimmsten körperlichen Symptome überstanden. Ab da ging’s bergauf.
Ich schlafe jetzt wie ein Baby und freue mich jeden morgen, wie erholt und fit ich aufwache. Vorher habe ich mich vor meiner ersten Tasse Kaffee wie ein Zombie gefühlt.
Leider ist die Gewohnheit oder die Psyche noch nicht so weit. Das dauert noch ein paar Wochen. Mein erster Gedanke am morgen ist leider immer noch, dass ich einen Kaffee brauche, um fit zu werden. Das stimmt aber nicht! Körperlich bin ich topfit – es ist nur die Gewohnheit.
Vorher habe ich gut und gerne eine Stunde gebraucht um morgens in die Gänge zu kommen. Jetzt mache ich die Augen auf und bin sofort leistungsfähig. Da muss man sich auch erstmal überlegen, was man jetzt mit so viel Zeit anfangen soll! 😉
Ich werde irgendwann auch wieder Kaffee trinken – keine Frage, aber durch diese Erfahrung sehe ich Kaffee nicht mehr als tägliches Konsumgut.
Auch die Gewinnung und Herstellung von Kaffeebohnen sollte man nicht ausser acht lassen, da dabei leider immer noch sehr viele Menschen ausgebeutet werden.
Koffein ist ein stimulierend wirkendes Alkaloid, das sehr stark in die Prozesse des Körpers eingreift, deshalb trinke ich Kaffee heute bewusster und seltener. Auch wenn ich mal Lust auf eine Cola bekomme, trinke ich heute immer nur noch koffeinfreie.
Eine leckere Alternative, die ich entdeckt habe, ist Lupinen-Kaffee:
Die Lupine zählt zu den Leguminosen, gehört somit zur gleichen Pflanzenfamilie wie Erbsen oder Bohnen und ist eine Art Getreidekaffee ohne Koffein und Gluten.
Hier findet ihr weitere Links und Erfahrungsberichte zu dem Thema Koffein-Entzug:
Warum Kaffee-Entzug Kopfweh bereitet
https://www.brain-effect.com/magazin/wie-wirkt-koffein-im-gehirn
https://www.dasgehirn.info/entdecken/drogen/steckbrief-koffein
http://www.elle.de/8-dinge-die-passieren-wenn-du-aufhoerst-kaffee-zu-trinken-277042.html
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/kaffee-abgewoehnen-ia.html
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