Ich bin ja ein kleiner Asien-Fan. Nicht nur das asiatische Essen, sondern auch die Länder finde ich richtig toll. Eine meiner ersten richtig langen Flugreisen hat mich zum Beispiel nach Sri Lanka geführt. Ja klar, nicht wirklich asiatisch, eher indisch, aber damit hat alles angefangen. Danach ging es einige Male nach Malaysia, ein Land in dem es mein absolutes Lieblingsgemüse gibt. Midin, also Dschungel-Farn scharf angebraten. Googelt es doch mal, es gibt zahlreiche Bilder dazu.
Leider gibt es dieses Gericht auch nur dort und da ich in absehbarer Zeit nicht nach Malaysia kommen werde, werde ich wohl auch noch sehr lange darauf verzichten müssen. Etwas später ging es dann nach Taiwan bis wir etwas später unsere Liebe für die arabischen Länder entdeckt haben.
Die Asiatische Küche finde ich aber nach wie vor richtig spannend. Besonders die japanische Küche hat es mir richtig angetan und so habe ich mittlerweile einige japanische und asiatische Kochbücher angesammelt.
Mein heutiges Rezept führt uns aber eher an asiatische Sandstrände wo Palmen wachsen und die Limetten zum greifen Nahe sind. Sonnenuntergang, Sand zwischen den Zehen, die Meereskrabben laufen am Stand entlang und ihr habt den ganzen Tag in der Sonne verbracht, wart Schnorcheln, seid am Stand entlang gelaufen und habt diese wunderbar feucht warme Luft eingeatmet. Abends dann die Hauptmahlzeit des Tages. Euch erwartet eine wunderbar köstliche Suppe als Vorspeise. Sie wird serviert und ihr riecht schon die ätherischen Öle von Lemongras, Galgant und Kafirblättern.
Dann der erste Schluck, süß, scharf, sauer würzig und vor allem zitronig frisch. Na, wär' das nicht was für euch?
Aber jetzt fragt ihr euch sicher: Galgant? Kafirblätter?
Ok, von Ingwer haben wir ja schon eine ganze Menge gehört. Ginger Ale, Gingerbread, Ingwer in den Woknudeln, kandierter Ingwer, eingelegter Sushi Ingwer, aber Galgant? Was ist das denn nun schon wieder?
Zum Vergleich habe ich euch mal eine Ingwerwurze und eine Galganwurzel zusammen fotografiert. Man sieht recht schön, dass sich die beiden Knollen wirklich ähnlich sind. Ingwer ist allerdings etwas rauher in der Oberfläche und auch im Inneren fasriger als Galgant. Auch geschmacklich unterscheiden sich die beiden Gewürze. Ingwer ist eher scharf, würzig und ehrlich gesagt pur überhaupt nicht meine Sache. Galgant hingegen ist zitronig, frisch, säuerlich und richtig toll in der Kombination mit Limettengerichten.
Gerade in asiatischen Suppen ist er eigentlich immer mit von der Partie. Bei Klassikern wie der sauer-scharfen Tom Yum Gum Suppe mit Garnelen, übrigens der Favorit meines Vaters, darf er auf keinen Fall fehlen und auch bei dieser Kokos-Limetten Suppe würde die Abwesenheit auffallen.
Ich hoffe ich konnte euch jetzt genug Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, sodass ihr diese Suppe unbedingt probieren wollt.
Hier also das Rezept plus Anleitung.
Ihr braucht:
1 l Kokosmilch
3 Schalotten
5 Stangen Zitronengras
2-4 Thai Chilis, je nach Wunsch
ein großes Stück Galgant, etwa 50g (zur Not tuts auch Ingwer)
etwa 50g Palmzucker (der ist feiner im Geschmack, eher ein bisschen malzig und nicht zu süß)
etwa 12-13 Kafir Limonenblätter
etwa 300g Champignons
2-4 Knoblauchzehen
Saft von 2 Limetten
Salz und Wasser
Bereitet zurerst alle Gewürze vor. Dazu schält ihr den Galgant und schneidet ihn in große Scheiben. Schneidet die trockenen Enden des Zitronengrases ab und zerteilt die Stangen einmal quer und einmal längst. Brecht die Fasern mit den Händen etwas auf sodass die Öle besser austreten. Schält die Schalotten und zerteilt sie in große Stücke. Macht das selbe mit dem Knoblauch. Schneidet die Chilis einmal in der Mitte auf und entfernt die Kerne. Entfernt die Kafirblätter vom Stängel und brecht sie ein bisschen auf, sodass auch hier die ätherischen Öle besser austreten können.
Gebt nun alle Gewürze, also: Galgant, Zitronengras, Schalotten, Knoblauch, Chilies, Kafirblätter zusammen mit dem Palmzucker und der Kokosmilch in einen großen Topf und lasst alles etwa 15 Minuten bei geschlossenem Kochtopf vor sich hin simmern.
Gießt danach die Suppe durch ein Sieb ab. Die Gewürze braucht ihr nun nicht mehr.
Setzt eure Suppe nochmal im Kochtopf auf und fügt nun den Limettensaft, Salz nach Geschmack und eventuell etwas Wasser hinzu um die Konsistenz euren Wünschen anzupassen. Statt Salz könnt ihr auch Fisch-Sauce (bekommt ihr auch im Asia-Laden) hinzufügen. Gebt zum Schluss noch angebratenen Champignons dazu.
Probiert das ganze doch auch mal mit Garnelen aus. Gebt diese dazu auch in die heiße Suppe und lasst sie dort nochmal garen. Ich stelle mir das richtig lecker vor.
Galgant, Zitronengras und auch Kafirblätter, die auch als Limonenblätter bezeichnet werden, bekommt ihr übrigens in fast jedem gut sortierten Asia-Laden. Kafiblätter haben auch ein richtig tolles limettiges und frisches Aroma. Schnuppert ruhig mal dran, ihr werdet den Duft lieben! Lemongras oder Zitronengras ist ebenfalls eine wunderbare Pflanze deren Duft ich auch als Kerzenduft oder fürs Duftlämpchen sehr schätze. Frisch ist es aber um Klassen besser. Hier ist der Name übrigens Programm. Zitronengras heißt so weil es wirklich zitronig und grasig riecht. Einfach herrlich.
Meine Thai-Chilis habe ich auch vor einiger Zeit frisch im Asia-Laden gekauft und da ich nicht alle aufbrauche konnte, huiii scharf, habe ich den Rest kurzer Hand getrocknet. Das tut dem Geschmack keinen Abbruch und so halten sie sich einfach länger. Wer allerdings frische findet und nicht sowieso schon 10 Sorten Chili zu hause hat, der sollte die kleinen scharfen Schoten mal probieren. Aber Vorsicht! Bitte auf gar keinen Fall nach dem Aufschneiden mit den Fingern in die Augen kommen.
Ich wünsche euch viel Spaß bei eurer kulinarischen Reise an asiatische Sandstrände. Genießt die Wärme und die Aromen dort!
Tausend Dank übrigens für all eure lieben Kommentare für die süßen Beerentörtchen und glaubt mir, ja, sie haben genauso toll geschmeckt, wie sie aussehen!