Cobain ist tot, Control R lebt

Die Welt, das lehrt die tägliche Zeitungslektüre, ist schlecht, der Zukunft verloren, der Mensch eine Art vor dem Untergang. Hässlich recken die Faschisten ihre Fäuste, um Hassmusik aus arglosen Elektrogitarren zu knüppeln. Und wo sie nicht sind, hebt der islamistische Terror sein gräßliches Haupt: Statt des Jahr für Jahr stiller werdenden Einsiedlers Bin Laden verkündete zuletzt schon ein Bundesinnenminister bevorstehende Anschläge auf Bundestagsdebatten, Weihnachtsmärkte und andere "weiche Ziele" (dpa).
Nur wo man singt, dort darf sich immer noch jeder niederlassen, ohne Angst haben zu müssen, der Gitarrenkoffer in der Ecke sei eine besonders perfide Sprengsatz-Verkleidung. Islamisten singen nicht, sie haben auch keine schönen Frauen und wenn doch, so wissen sie dank Ganzkörperschutz bis zur Eigenzündung nichts davon. Control R, eine fröhlich lärmende Combo aus Oakland, hält der Dauertrauer um den Untergang der Menschheit denn auch lieber ein paar klingende Gewissheiten entgegen "Kurt Cobain is still dead" heißt ein Hit, den die Welt noch wird entdecken müssen. Ashley, Bobby, Christy, Lynne, Scott und Manny, der zu Beginn jedes Konzertes anfängt, sich auszuziehen und es am Ende meist geschafft hat, nackt zu spielen, sind nicht die Zukunft des Rock´n´Roll und nicht die Wiederkehr von Fleetwood Mac, aber falls PJ Harvey wirklich mal was passiert oder Coutney Love unpässlich wird, kann Sängerin Lynne ohne großes Training als Ersatz einspringen. Hassmusik? Sie selbst nennen es "six piece fun basket of three ladies and three lads energetically delivering Pixies inspired indie pop/rock gems".
Live aus der Konserve


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