Was hat Coaching mit Regression zu tun, werden sich einige Leser fragen. Auf den ersten Blick nichts. Auf den zweiten Blick schon ein bißchen mehr – Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen in ein Coaching, meistens eher defizitorientiert, weil sie mit Bereichen in ihrem Leben noch nicht zufrieden sind und etwas verbessern wollen. Und genau hier liegt der Hase begraben. Diese wahrgenommenen Defizite existieren in den allermeisten Fällen nicht erst seit kurzem, sondern sind schon länger existent. Manche Themen reichen bis in die Kindheit zurück, sind zum Teil mit Beschämungen usw. belegt. Und genau hier kann es in Coachings zu Regression kommen, weil “alte Geschichten” berührt werden und sich vielleicht Anteile des Selbst melden, die noch in dieser Zeit stecken geblieben sind.
Aus dem erwachsenen Zustand ist Regression nicht schlimm
Und zwar, weil der erwachsene Zustand weiss, dass der Mensch erwachsen und handlungsfähig ist. Regression wird nur dann als unangenehm empfunden, wenn sie aus einem kindlichen, nicht handlungsfähigen, Anteil heraus erlebt wird. Und manchmal kommt dieses Wiedererleben so plötzlich, dass es auch zu Kontaktabbrüchen kommt, weil die Scham so groß ist, dass man sich nicht mehr hintraut.
Hilfreich, in solchen schambesetzten Momenten, ist genau das Gegenteil. Sich immer wieder daran zu erinnern, dass man erwachsen und handlungsfähig ist. Trotz Erinnerung und Schamgefühlen. Und dass genau das den großen Unterschied macht. Wenn Sie solche regressiven Momente in Ihrem Leben kennen. Versuchen Sie, kurz innezuhalten und sich Ihres heutigen Alters zu erinnern. Vielleicht auch, indem Sie bewusst einen Schritt zur Seite treten. Und vielleicht bemerken Sie den Unterschied, wenn es einen Unterschied macht.
