(Headline: Dipl. Psychologe Siegfried Brockert)
Die traditionelle Psychologie sieht den Auftrag darin, Menschen, die seelisch leiden oder psychisch erkrankt sind, beizustehen und sie – nach Möglichkeit – von ihren Leiden zu heilen. Sie beschäftigt sich mit den vier „P“s und mit den vier „K“ des Lebens, mit Pleiten, Pech, Pannen und Problemen und mit Krisen, Krankheiten, Konflikten und Katastrophen.
Im Gegensatz dazu stellte Martin E. P. Seligmann, 1989 Präsident der APA (American Psychological Association) ein Kontrastprogramm auf die Beine: Die Positive Psychologie.
Sein Credo:
„ Ich glaube nicht, dass du übermäßig viel Mühe darin investieren solltest, deine schwachen Seiten zu korrigieren. Im Gegenteil, ich glaube, dass der größte Erfolg im Leben und die tiefste emotionale Befriedigung daraus resultiert, dass du deine Signaturstärken entwickelst und einsetzt.“
Pareto-Effekt
Was heißt das für mich? Muss ich immer noch perfekter werden? Noch mehr leisten? Wie wäre es das Pareto- Prinzip anzuwenden? Das Paretoprinzip, benannt nach Vilfredo Pareto (1848–1923), auch Pareto-Effekt. Die 80-zu-20-Regel, besagt, dass 80 % der Ergebnisse in 20 % der Gesamtzeit eines Projekts erreicht werden. Die verbleibenden 20 % der Ergebnisse benötigen 80 % der Gesamtzeit und verursachen die meiste Arbeit (aus: Wikipedia).
Suche Menschen, die mit deiner Seele umgehen, als wäre es ihre eigene
Da es sich beim Coaching – und auch bei jeder Beratung oder Therapie – um ein Eingehen einer zwischenmenschlichen Beziehung handelt, ist die Persönlichkeit des Coaches ein wesentlicher Bestandteil für ein gelingendes und zufriedenstellendes Ergebnis. Der achtsame Umgang mit den Gefühlen des Klienten, das Zuhören und die Wertschätzung seiner Person und seines Anliegens sind Grundvoraussetzungen, die einen kompetenten und einfühlsamen Coach auszeichnen.
Die Frage nach dem „richtigen“ Fragen
Coaching ist ein Prozess zwischen zwei Menschen, der eine Verbesserung der Lebensqualität oder der Lebensumstände des Klienten zum Ziel hat. Das Ziel auch, aus der Problemfokussierung durch gezieltes Nachfragen in die Lösungsorientierung zu gelangen.
Zwei Ansätze der Fragetechnik sind bekannt: Einmal das problem-fokussierte und zum anderen das lösungs-fokussierte Fragen.
In der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der jeweiligen Gesprächsführung wurde festgestellt, dass beide zielführend sind. Der gravierende Unterschied bestand in der Gemütslage des Klienten während und nach der Sitzung.
Wer hat schon gerne ein Problem, oder zwei oder drei?
Ein Problem ist ein Hindernis, etwas das überwunden werden muss, um von einer unbefriedigenden Ausgangssituation in eine befriedigendere Zielsituation zu gelangen. Das Wort „Problem“ winkt mit dem Siegespokal der negativen Behaftung und meist wird die direkte Sicht auf eine Lösung durch die vermeintliche Größe verdeckt. Da manche Klienten geradezu neurotisch auf diese Vokabel reagieren, lassen sich mehrere gleichbedeutende Wortvarianten, wie z.B. Anliegen, Herausforderung, Thema, Fragestellung usw. verwenden.
Welche destruktiven Gedanken hindern den Klienten ein freudvolles Leben zu führen? Welche sabotierenden Emotionen halten den Schmerz aufrecht? Gab es ein Ereignis, das immer noch nachwirkt? Gibt es einschränkende Überzeugungen oder übersteigerte Wünsche, an denen der Klient festhält? Welche Widerstände sind aufzulösen? Ist seine Wahrnehmung der Dinge womöglich ver-rückt?
Das Suchen von roten Knöpfen und das Erkennen von Ursachen für ein Problem sind manchmal notwendig, gerade bei pathologisch- neurotischen Symptomen. Dies bedeutet ein Herumwühlen in den Lebensumständen eines Menschen oder seiner Persönlichkeit. Die damit auftretende intensive Emotionalität kann jedoch sehr wohl Erleichterung bringen.
Sich mit Problemen auseinanderzusetzen kann Gefühle, wie Trauer, Wut, Angst oder Ohnmacht usw. verstärken und je nach Charaktertyp verharrt man gerne in einer solchen Emotion. Sich Suhlen im Gefühlssumpf! Ist man in diesem Loch ist der weite Blick versperrt. Möglichkeiten können nicht erkannt und wahrgenommen werden.
Es ist ein Sich- Beschäftigen mit der Vergangenheit des Klienten, die sehr wohl Erkenntnisse und Klarheiten bringen kann, aber der Weg bis zur Lösung zeigt sich meist länger.
Lösung in Sicht!
Wir leben im Hier und Jetzt, wünschenswerterweise mit dem Blick auf die Zukunft gerichtet, auf die Ziele, die uns wichtig sind. Die Aufmerksamkeitslenkung auf die Stärken, Fähig- und Fertigkeiten, des Klienten gerichtet, ist EIN primäres Gebot des lösungsfokussierten Coachings.
Wenn Klarheit unseren Nebel im Denken vertreibt, Gedankenblitze wie elektrische Stöße unser Hirn durchzucken, können sich neue Perspektiven zeigen und ein erhebendes Gefühl der Hoffnung und Zuversicht erzeugen. Mit dem Fokus auf das Schöne, das Positive, dem Blick auf Träume und Visionen entsteht die benötigte Stärke, um aus der gezeigten Fülle an Möglichkeiten zu wählen, zu entscheiden, zu werten, Unterstützung zu suchen und erste Schritte in die Wege zu leiten.
Diese Motivation bringt uns ins Handeln. Aktives Umsetzen kann uns aus einer Starre lösen, Blockaden beseitigen und damit Energie erzeugen. Und mit der Freisetzung dieser vorher gebundenen Energie wächst die Lebensfreude. Mit der Lebensfreude steigt das Selbstvertrauen. Das Vertrauen in sich selbst, in seine Fähigkeiten und Stärken. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen von Projekten. Ein Projekt kann die Arbeit an sich sein oder an einem bestimmten Anliegen, für das der Mensch eine Lösung braucht.
Der WEG des lösungsorientierten Coachings für ein Anliegen ist emotional erfüllender, humorvoller, mitunter kürzer, schneller (und oft billiger).
Weiterführende Informationen
Coaching Doris Jäger
http://www.coaching-jaeger.com