Das grundlegende Werkzeug für effektives Arbeiten im Coaching ist die gezielte Fragetechnik.
Über „gute“ Fragen kann der Klient in kurzer Zeit zu geeigneten Antworten bzw. zu ersten Schritten hinsichtlich einer Lösung gelangen.
Im Gespräch kommen folgende Fragebereiche zum Einsatz:
- Problemorientierte Fragen
„Seit wann haben Sie das Problem? Wer ist alles beteiligt? …“
Mit solchen Fragen verschafft sich der Coach einen Überblick. Einblick in das Anliegen des Klienten bekommen ist die Devise dieser Fragen. Wichtig dabei ist, sich nicht zu lange damit aufzuhalten, was nicht funktioniert. Achtung: Problemtrance. Der Klient soll nicht in Hilflosigkeitsgefühle seines Themas kommen, sondern neue Lösungsansätze und Denkrichtungen finden.
- Lösungsorientierte Fragen
Dazu zählen ressourcen-und zielorientierte Fragen.
- Ressourcenorientierte Fragen
Stärkenanalyse ist das Schlagwort dieser Fragetechnik. Der Fokus wird auf die Stärken eines Menschen gelegt. Aber auch auf Personen und Dinge, die für die Lösungsfindung und Zielerreichung hilfreich sind.
„Wer oder was könnte Ihnen behilflich sein? Wer könnte sie dabei unterstützen? Hat dies oder das schon einmal funktioniert? …“
- Zielorientierte Fragen
Die Aufmerksamkeit der zielorientierten Fragen liegt in der Zukunftsorientierung, in der erwünschten Zukunft.
„Was genau wollen Sie erreichen? Bis wann könnten Sie das in die Wege leiten? Wie merken Sie, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben? …“
Tipp: Geheimwort „stattdessen“
Oft weiß der Klient genau, was er nicht (mehr)will, aber was er stattdessen möchte, ist manchmal noch nicht ganz klar. Diese kleine Frage löst deshalb einen Prozess ein, nämlich: „Was will ich wirklich? Was ist mein Wunschziel? Was hat das für Konsequenzen? …“
- Skalierungsfragen
Skalierungsfragen sind quasi ein Messinstrument. Sie bewerten beispielsweise Empfindungen, Motivation, Freude oder Frustration. Der Klient bekommt einen Überblick über die Einstufung seiner Gefühlslage.
Beispiel: „Auf einer Skala von 0 bis 10, wo stehen Sie im Moment mit Ihrem Energielevel? Was wäre notwendig, um von Stufe 5 auf Stufe 6 zu kommen? …“
Im weiteren Verlauf der Coachingarbeit kann durch veränderte Zahlenwerte eine Besserung festgestellt werden.
- Hypothetische Fragen
Hypothetische Fragen wie beispielsweise: „Angenommen das Problem wäre gelöst, was hätten Sie wahrscheinlich unternommen?“ haben den Effekt, dass der Klient Schritte ausprobiert und herausfindet, ob sie für ihn überhaupt machbar oder erstrebenswert sind.
- Dissoziierte Fragen
Hier heißt es vom Problem „Abstand gewinnen“. Etwas von oben, aus der Vogelperspektive, zu betrachten, lässt neue Aspekte erkennen, die vorher einfach nicht sichtbar waren. Dadurch kann ein wertvoller Denkprozess in Gang kommen.
Beispiel:
„Was würde denn Ihr bester Freund, Chef, Partner dazu sagen?…“
- Paradoxe Fragen
Widersprüchliche Fragen provozieren beim Klienten eine Gegenreaktion.
Beispiele:
„Was müssten Sie jetzt tun, um weitere 10 kg zuzunehmen? Was müssten Sie tun, damit Ihre Firma Sie entlässt? …“
„Gute Fragen“ in Kombination mit diversen Tools ein geniales Werkzeug um beim Klienten ein konstruktives Umdenken, die Suche nach möglichen Ressourcen anzuregen und eine passende Lösung zu finden.