CO2? Vorbei!

Alles hängt mit allem zusammen, so plappert man heutzutage. Leichtfertig verbürgt sich der Zeitgeist dafür, jedes noch so banale menschliche Verhalten könne auf der anderen Seite des Globus - durch eine Kette von Ursachen verbunden - Katastrophen entfesseln.
Und da jegliche Skepsis an derlei Unsinn gesellschaftlich streng sanktioniert wird, ist auch mein diesjähriger Weihnachtsbraten - eine zärtlich geschmorte Rinderlende - hinsichtlich Klimaschädlichkeit erst streng analysiert und hernach um ein Haar als Klimaverbrechen verurteilt worden:
"Wußtest du, dass zum Erzeugen von 800 Gramm Rinderbraten soviel CO2 in die Luft gepulvert wird wie wenn ein Mensch per Zug von Hamburg nach Hannover fährt?", fragte mich mein Bruder lauernd, als ich besagten Braten übergoss.
Ich suchte, die plötzlich zänkische Stimmung zu versachlichen; und ließ anklingen, dass ich eben deshalb nie per Zug von Hamburg nach Hannover reise, stattdessen das mir zustehende Kontingent an CO2 lieber durch einen gelegentlichen Rinderbra... Meine Finte ging fehl, denn:
"Das CO2 entsteht weder hier noch zwischen Hamburg und Hannover; sondern da, wo diesem Rindern neben CO2 auch manch anderes klimaschädliche Gas entfährt!" konterte er. Während ich - äußerlich ungerührt - die Rinderlende aufschnitt, durchwühlte ich angespannt mein Hirn nach der unumstößlichen Entgegnung.
"Nun - diesem Rind" - damit deutete ich auf die Lende - "wird jedenfalls nie wieder irgendein Gas entfahren!"
Kauend ließen wir die Kelche klirren - wir hatten dem Klimawandel wiedermal ein Schnippchen geschlagen!

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