Mit mehr als 2.000 Ausstellern lockte die diesjährige Urlaubsmesse CMT nach Stuttgart. Es wurden unzählige Urlaubsideen, die schönsten Reiseziele, die größte Neuheiten-Show für Caravaning, ein buntes Unterhaltungsprogramm sowie viele interessante Sonderreisethemen versprochen.
Ein Tag Urlaub vor den Toren Stuttgarts
Dank der Einladung durch den Veranstalter konnte ich am 22.01. den ganzen Tag auf der Tourismusmesse verbringen. So hatte ich genügend Zeit für Erkundungen, wollte ich doch danach berichten können, was sich 2016 in der Reisebranche so tut. Die größten Sprünge konnte ich in der Caravaningbranche beobachten, obwohl ich bahnbrechende Innovationen vermisste.
Bürstner überrascht mit Work-Life-Mobil
Einen sehr positiven Eindruck hinterließen die neuen Grundrisse des Bürstner Brevio t 601 bzw. 641. Hier gefiel mir die innenliegende Staufläche zwischen großzügigen Schränken im Heck. Die Heckklappe erlaubt ein einfaches Beladen, könnte aber auch als (Vor-) Dach genutzt werden. So kann man innen und außen mit den Campingstühlen sitzen, selbst bei Schmuddelwetter. Ein Motorroller oder Fahrräder finden hier locker Platz. Das Bett unter der Decke bietet nach dem Herunterlassen eine große Liegefläche und ist bequem über einen Tritt, der als Möbel versteckt ist, erreichbar. Für mich stellten diese Modelle eine ideale Mischung zwischen Arbeiten (z.B. Monteur) und Urlaub dar.
Adria lässt Hotelzimmer Feeling aufkommen
Interessant auch die Idee des mittig liegenden Bads vor dem Queensbett im Adria Matrix M 670 SBC bzw. 687 SBC. Ob es alltagstauglich ist, bezweifle ich ein klein wenig. Ich rannte mir gleich den Ellenbogen, als ich mich darin herumdrehte. Aber den Gedanken fand ich pfiffig.
Karmann bietet Lösung für das Parkplatz Problem
Mein persönlicher kompakter Liebling ist ja schon seit seinem Erscheinen der Karmann Dexter 550. In diesem Kastenwagen findet man alles, was man für einen schönen Urlaub im Reisemobil braucht. Dabei ist er aber so kurz (5,41 m), dass er sogar in meinem engen Wohngebiet ein (Park-) Plätzchen abbekommen würde. Aber auch die großzügige L-Küche begeistert mich. Darin kann man gleich probieren, was man auf lokalen Märkten oder bei einheimischen Anbietern ergattert hat.
Challenger und Chausson zeigen Einbau-Grill
Challenger und Chausson konnten meine Erwartungen leider nicht erfüllen, hatten diese beiden Marken doch immer mit lustigen Erfindungen geglänzt, wie einer Küche als Mittelblock oder sehr kompakten Grundrissen. Lediglich der eingebaute, von außen zugängige Gasgrill Easy Chef im Chausson Welcome 627 konnte etwas zum Schmunzeln verleiten.
Bestager bei Dethleffs missverstanden – wenig seniorenfreundliches Auftreten
Wirklich negativ fiel mir der Einstieg in die Luxusmodelle von Dethleffs auf. Beim Globetrotter XL I erleichtert zwar die extrabreite Aufbautür mit 70 cm (mittlerweile bei einigen Marken erhältlich) das Begehen des Wohnmobils, die hohe innenliegende Trittstufe macht diesen Vorteil aber wieder zunichte. Selbst ich als junger Mensch musste hier aufpassen, dass ich nicht auf die Nase fiel. Ein Verkäufer meinte dazu lediglich, wer 120.000 bis 130.000 EUR für solch ein Auto ausgeben würde, könne sich auch noch den Einbau eines zusätzlichen Tritts leisten. Meiner Meinung nach reichlich hochnäsig!
Privat das eigene Reisemobil vermieten – mit SHAREaCAMPER
Beim Verlassen der Caravaning-Hallen entdeckte ich noch den Anbieter SHAREaCAMPER. Mein Traumauto VW T1 lockte mich auf den Messestand. So kam ich auch mit den Mitarbeitern ins Gespräch. SHAREaCAMPER schwappte gerade erst aus Neuseeland nach Deutschland und ist ein Anbieter für die private Wohnmobilvermietung. Ich hoffe, bald Genaueres über die Firma und ihren Service berichten zu können.
Wohnmobile und Caravans dominieren die Trends – Reiseziele ändern sich trotz einiger Krisen nicht
Bei den Reisezielen konnte ich leider nichts Neues oder Besonderes entdecken. Indien und Dänemark waren die Partnerländer dieses Jahr, die Schweiz hielt sich etwas zurück, da die Marketing-Maßnahmen laut eigener Aussagen Richtung Asien gingen. Die Wechselkurs-Anpassung schrecken viele europäische Urlauber ab, obwohl ich die Schweiz schon immer im gehobenen Segment angesiedelt habe. Ein Billig-Reiseland war der Alpenstaat noch nie. Auch die Anschläge in Paris schienen die Urlauber nicht weiter zu beeinflussen. Am Stand von Frankreich, aber auch bei den Messeauftritten muslimischer Länder, beobachtete ich regen Andrang.
Bei anderen Blogs oder Magazinen lag der Fokus der Nachlese ebenfalls eher auf dem Caravaning-Bereich. Da konnten selbst die Sonderschauen zu Fahrrad, Erlebnis, Wandern, Golf, Wellness und Kreuzfahrt nichts ändern. Während meinem Besuch hatte ich auch das Gefühl, dass sich die Mehrheit der ca. 220.000 Besucher eher in den vorderen Hallen aufhielt.
Sollten Sie die CMT 2017 besuchen wollen, können Sie dies zwischen dem 14. und 22. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr tun. Viel Spaß!