Vor kurzem war ich in Bonn auf der High-Tech Partnering Conference 2011 zu Gast, wo Manager Joseph Kronfli von Cirquent als Juror im Cloud-Panel auftrat. Diese Konferenz des Venture Capital Fonds High Tech bringt Gründer und Investoren zusammen und war für uns interessant, weil es immer wieder Spaß macht, die innovativen Ideen der Startups kennen zu lernen und mit den Unternehmern zu diskutieren.
Die High-Tech Partnering Conference 2011
Ich möchte einige der Diskussionspunkte an dieser Stelle darstellen, um kritische Fragen im allgemeinen „Cloud-Fieber“ zu beleuchten. Vielen Dank an die weiteren Panelteilnehmer von SAP AG, Strato AG, Salesforce.com, Oracle Deutschland, Siemens IT Solutions & Services und visionapp, deren Gedanken und Diskussionspunkte ich hier mit einfließen lasse.
Worum ging es also in der Diskussion? Es entwickeln sich jede Menge sehr cleverer Lösungen für die Cloud. Langsam gilt es jedoch, darüber hinaus zu schauen und das große Ganze einer Unternehmens-IT im Blick zu behalten. Integration ist zukünftig wohl die große Preisfrage für den Erfolg von Cloud-Lösungen. Das schälte sich in der Diskussion schnell heraus. Anbieter von Cloud-Lösungen und Produkten werden sich daher zunehmend mit diese Fragen auseinander setzen müssen:
1. Integration: Die Integration einer Cloud-Anwendung in Unternehmenssysteme (Backend) wird leicht unterschätzt. Ein Cloud-Anbieter sollte immer eine Antwort darauf haben, welche Aufwände ein Unternehmen betreiben muss, die Cloud-Lösung in die eigenen Back-End Systeme zu integrieren. Dazu zählen unter anderem folgende Unterpunkte:
Nutzenargumentation: Ein Stand-Alone-Produkt für die Cloud muss immer aufzeigen, wie es sich im großen Gefüge der Unternehmens-IT einfügt und darin seinen Nutzen erbringt. Wenn die Integration zu kompliziert wird, geht der Nutzen im großen Gefüge der IT verloren, egal, wie groß der „Stand-alone“-Nutzen ist.
Standardisierte Schnittstellen: Cloud ist im Grunde eine „Wiederentdeckung des Proprietären“ – die Ansammlung einzelner Anwendungen. Standardisierte API’s sind notwendig, diese Anwendungen miteinander zu verknüpfen.
Single-Sign-On: Single-Sign-On im Cloud Computing – ein Thema, was enorm wichtig werden wird bei der Vielzahl an Lösungen und Anwendungen. Keine Chance, dass die Endanwender zukünftig eine Vielzahl von notwendigen Anmeldungen akzeptieren.
2. Vereinfachung der Unternehmens-IT: Cloud ist nicht nur ein Thema für MEHR Anwendungen, sondern auch ein Argument für Vereinfachung – IT Simplification als Stichwort und Potential für Cloud-Lösungen. Interessanterweise konzentrieren sich die meisten Cloud-Anbieter im Moment noch auf das Argument der Bereicherung der Unternehmens-IT und arbeiten zu wenig die Chancen heraus, die Cloud bietet, die Unternehmens-IT konsequent zu vereinfachen.
Man nehme zum Beispiel alle Lotus-Anwendungen eines Unternehmens (in Konzernen ist die Zahl gut und gern vierstellig), verlege sie in die Cloud und messe die tatsächliche Nutzung. Diese Ergebnisse verhelfen dann zu einer sinnvollen Vereinfachung dieser Anwendungen. Solche Szenarien aufzuzeigen, steigert die Attraktivität von Cloud-Lösungen für Unternehmen enorm.
Die Startups, die im Panel präsentierten:
Conweaver
Protected Networks
SSP Europe
Grand Centrix
Zimory