Clockwork Princess - Cassandra Clare

Von Skyla

Wow..einfach nur großartig. Gerade eben habe ich das Buch aus der Hand gelegt und bin immer noch wie gefangen. Kennt ihr das Gefühl wenn ihr lange unter Wasser ward und dann auftaucht und plötzlich ist alles so fremd und laut und anders? Genauso geht es mir gerade: Ich bin noch immer ganz eingelullt von Tessa Grays Welt.Für alle die es auf deutsch lesen wollen, ich habe bei Arena nachgefragt und die meinten im September würde es auch hier bei uns erscheinen.

Worum geht's?

Tessa ist nun glücklich verlobt mit dem immer schwächer werdenden Jem. Doch auch für seinen Parabatei Will hat sie Gefühle die dieser zwar erwidert, doch aus Rücksicht vor Jem zurückhält. Während im Londoner Institut Armor sein Werk treibt, kommt Mortmain seinem teuflischen Plan, die Schattenjäger mithilfe seiner Automaton Armee zu vernichten, immer näher. Tessa ist der Schlüssel zu allem. Doch Will und Jem würden durch die Hölle und wieder zurück gehen um Tessa vor ihm zu beschützen.

Was wir dazu sagen:

SkylaAlso für alle die wie ich die Collector's First Edition haben und in die Hände bekommen: Guckt euch auf keinen Fall den Stammbaum an! Das ist ein riesen großer Spoiler und nimmt viel vorneweg.
Story

Liebe, Liebe und nochmals Liebe. Auf die Entwicklungen zwischen den Charakteren wurde wirklich unglaublich viel Wert gelegt. Nicht jeder braucht meiner Meinung nach einen Seelenverwadten. *Spoiler* Cecily und Gabriel war für mich ein bisschen over the top. Aber andererseits sind die beiden, die Vorfahren der Lightwoods in DCdU. *Spoiler Ende*
Dadurch vermisst man besonders im Mittelteil die Action. Gegen Ende (ca. 3/4 des Buches) überschlagen sich dann die Ereignisse nur so. Nach dem Höhepunkt kommt dann ein längerer Abspann der das ganze mit The Mortal Instruments/Chroniken der Unterwelt verkünpft und einen etwas traurig, aber auch nachdenklich zurück lässt. *Spoiler* Das Jem geheilt wurde hat mich echt total überrascht. Und ich finde es auch wirklich nicht schlimm, dass die beiden zusammen kommen. Auf Goodreads habe ich schon einige sagen hören, dass sie dann Will ja betrügen würde. Aber ich denke, dass, vor allem wenn man ewig lebt, mehr als eine Person mit ganzer Seele lieben kann.*Spoiler Ende* Viele Dinge die einem in Mortal Instruments vllt gar nicht so besonders aufgefallen sind, werden erwähnt und bekommen eine Tiefgründige Geschichte, z. B. Isabelles Rubinkette. Ich hab gerade mit Chroniken der Unterwelt wieder angefangen und plötzlich fallen einem viele kleine Details auf die man früher einfach übersehen hätte.
Charaktere
Die Charaktere sind wie gewohnt von clare einfach unglaublich. Will erinnert manchmal doch sehr an seinen Nachfahren Jace(Chroniken der Unterwelt). Er ist der gute Bad Boy der ganzen Story. Impulsiv, willenstark, loyal ehrlich und auch emotional und sensibel: Harte Schale, weicher Kern. Sein Gegenstück und Parabatei ist James Carstairs und die beiden teilen eine unglaubliche Freundschaft. Und sind wirklich gut geschrieben und verändern sich im Laufe des Buches.
Mit Tessa bilden die beiden eine komplizierte Dreiecksbeziehung, die in letzter Zeit viel zu oft in Büchern vorkommt. Allerdings hat mich das hier weniger gestört, als in vielen anderen Büchern. Wahrscheinlich lag es daran, dass die beiden auf ihre eigene Art wirklich wundervoll sind und außerdem hat Tessa nicht einfach die Wahl. Jem liegt im Sterben und die beiden sind verlobt, da sie ja noch bis vor kurzem dachte Will könne sie nicht ausstehen. Tessa ist viel erwachsener und verantwortungsbewusst geworden und trifft ihre eigenen Entscheidungen.
Dann gibt es da natürlich noch Charlotte, Clarys Vorfahrin, die Leiterin des Instituts. Ihr andauernder Kampf gegen die Vorurteile gegenüber Frauen damals ist eine dauerhafte Nebenhandlung des Buches und wird vor allem in den Briefen zwischen Consul und Conclave ausgedrückt. Für eine Frau ihrer Zeit ist Charlotte viel zu eigenständig, intelligent und in erster Linie erfolgreich. 
Bevor dass hier zu sehr ausartet ;), fass ich mich kurz: Die Nebencharaktere werden natürlich weniger intensiv beschrieben und doch hat es Cassandra Clare vollbracht sie alle authentisch wirken zu lassen.
Ach..ja und für alle Magnus Fans, man erfährt noch so einiges über ihn!

Schreibstil & Aufmachung
 Was mir super gut gefallen hat ist das The Infernal Devices so endet wie es begonnen hat: auf der Blackfairs Bridge. Das rundet das ganze schön ab und schließt die Geschichte. Stilistisch wirklich gut.
Jedes Kapitel beginnt erstmal mit einem Zitat in dem oft (immer?) die Kapitelüberschrift vorkommt und in gewisser Weise auf mit dem darauf folgendem Text zusammenhängt. Schön fand ich auch, dass bei der englischen Ausgabe auf den rechten Seiten oben jeweils der Kapiteltitel steht, dadurch findet man seine Lieblingsstellen einfach wieder.
Einen klitzekleinen Makel habe ich aber gefunden. Die Personen und Sichten wechseln oft und es gibt in dem Buch außer der Haupthandlung um Tessa, Jem und Will gleich noch viele mehr, zum einen natürlich die Gefahr die von Mortmain ausgeht, Jems verschlechternder Gesundheitszustand, dann die Bemühungen des Consuls Charlotte des Instituts zu entmachten, Sophie (& Gideon), die Szene aus der Vergangenheit im Prologue die erst später aufgeklärt wird, Cecily & Gabriel usw....

Fazit


Skyla: Fantastisches Buch, auch wenn es etwas überladen war und sich über das Ende streiten lässt. Ich finde es gelungen und war wirklich traurig als es zu Ende war. LG eure Skyla