Clever lernen: Tipps & Tricks für ein leichteres Schülerleben

Von Die Angelones @DieAngelones

Und wieder hat ein neues Schuljahr begonnen: Kindergartenkinder sind in die 1. Klasse gekommen, Untestufenkinder in die Mittelstufe und 5. Klässler sind nun in der sechsten, alles entscheidenden Klasse vor dem Übertritt in die Oberstufe. Alle Schülerinnen und Schüler sind aufgeregt, gespannt, auf alles, was auf sie zukommen wird und super motiviert, Vollgas zu geben. Zumindest die nächsten paar Wochen lang. Doch bereits vor den Herbstferien macht sich dann langsam überall wieder Ernüchterung breit: immer mehr Hausaufgaben, immer mehr Tests – immer weniger Lust…  Spätestens zu diesem Zeitpunkt lohnt sich ein Blick in Stefanie Rietzlers und Fabian Grolimunds neues Buch Clever lernen! Mit Aussagen wie „Mach dir dein Schülerleben leichter“ weckt das Buch nicht nur die Neugier der Schüler, sondern schürt auch ein paar Hoffnungen. Ob der Ratgeber das hehre Versprechen halten kann?

„Mamma, siehst du? Die liegt auch auf dem Boden. Mit dem Klassenchat daneben!“

Grad vorweg: Wir stellen auf den ersten Blick nicht die typische Zielgruppe für dieses Buch dar. Wir haben nämlich das grosse Glück (Holz anfassen!), dass unsere beiden Jungs seit Anbeginn gerne in die Schule gehen und ihnen beiden das Lernen Freude macht und deshalb wohl auch verhältnismässig einfach fällt. Nichtsdestotrotz haben auch wir ein paar „Übungen“ hinter uns und müssen auch immer wieder über das Thema „Hausaufgaben und Lernen“ diskutieren. Erst recht jetzt, da unser Grosser in die 6. Klasse gekommen ist, die Pubertät an der Tür klopft und er sich gerne auf das Gymi vorbereiten möchte.

„Mamma, da steht, dass man sich nicht vorschreiben lassen soll, wo man am besten lernt!“

Seit dem Schuleintritt haben wir immer wieder gemeinsam mit den Kindern heraus finden und herum pröbeln müssen, wo die Jungs ihre Hausaufgaben am besten erledigen können. Anfänglich wollten beide nach der Schule stets am Familientisch arbeiten und sie liebten es, wenn ich mich dazu setzte und hie und da vielleicht etwas half. Mit dem Älterwerden haben sich ihre Gewohnheiten und Vorlieben verändert. Plötzlich wollten sie ihre Ufzgi lieber „alleine und ohne meine ständige Kontrolle“ in ihren Zimmern machen und entsprechend haben wir diese dann auch so eingerichtet, dass das Arbeiten, Spielen und Ruhen nebeneinander Platz hat.

Nun sind unsere Jungs in der 5. und in der 6. Klasse. Sie arbeiten und organisieren sich stets selbständiger und haben nochmals neue „Spleens“ entwickelt in Bezug aufs Hausaufgaben erledigen und Lernen: Der eine muss unbedingt Musik dazu hören, der andere macht sozusagen alles nur noch im Bett sitzend oder gar liegend (die Pubertät lässt grüssen!). Wie toll ist es, dass auch diese Facetten des Lernen im Buch thematisiert werden und wie witzig, wenn die Jungs eben genau auch zu diesen Streitpunkten die Lösung selber im Buch finden und uns Eltern sozusagen mit unseren eigenen Argumenten erschlagen. Heja, schliesslich wollten wir ja, dass sie das Buch anschauen…

„Mamma, da steht, wer zu viel arbeitet wird unproduktiv!“

Wie bereits gesagt: Unseren Jungs packen die Hausaufgaben und das Lernen meist ohne allzu grosses Murren und ohne grössere weitere Probleme an. Aber auch sie verschenken oft viel ihrer wertvollen Zeit, weil sie sich von tausend anderen Dingen ablenken lassen (zum Beispiel von diesem unsäglichen Klassenchat) oder weil sie wieder einmal „Luftibus mässig“ ein Buch oder ein Heft in der Schule liegen gelassen haben und die Hausaufgaben nicht machen können oder aber, weil sie vergessen haben, die Hausaufgaben einzutragen und nicht mehr wissen, was sie genau machen müssen. Auch auf solchen Themen geht das Buch ein. Und so wie man mit Speck Mäuse fängt, so wird jedes auch noch so gute Schulkind hellhörig, wenn es das Kapitel entdeckt: „Mit wenig Aufwand viel erreichen!“ Wer will schon mehr machen als unbedingt nötig?

Immer diese Fragerei rund um die Ufzgi: Wenn ich im Buch lese,  interessiert tue und etwas nicke, lassen mich meine Eltern hoffentlich in Ruhe …!

Ein cooles Buch als Schutzschild gegen nervige Eltern

Das Buch verrät Kindern nicht nur, wie sie mit weniger Aufwand bessere Noten schreiben, sondern wie sie beim Lernen sogar Spass haben können: Wie kann man seinem Gehirn dabei helfen, den Stoff besser zu merken? Wie unterscheidet man Wichtiges von Unwichtigem? Wie organisiert man sich am besten?  Wie prägt man sich den Inhalt von schwierigen Texten in Biologie, Geschichte, Geographie & Co. ein? Wie kann man die Motivation einem Hassfach gegenüber steigern? All diese Tipps nützen auch „guten“ Schülern sehr. Persönlich würde ich sogar so weit gehen und – aus eigener Erfahrung sagen, dass das Buch erst recht auch für gute Schüler nützlich ist: Ebengenau als „guter“ Schüler muss man sich in der Primarschule oftmals keine Lernstrategien zulegen. Alles läuft wie geschmiert. Einfach so. Wenn aber in der Oberstufe (oder eben im Gymi) die Menge der Hausaufgaben von Schuljahr zu Schuljahr zunimmt und die Kinder immer mehr Schulfächer und Prüfungen bewältigen müssen, stossen viele Schüler mit den (fehlenden) Lernstrategien aus der Primarschulzeit an ihre Grenzen.

Was ganz besonders toll an diesem Buch ist: Es ist in einer Tonalität geschrieben, die Kinder extrem gerne lesen: Die Botschaften, Tipps & Tricks richten sich direkt an das lesende Kind, sie sind sehr witzig aufbereitet und kommen nie mit einem Zeigefinger daher. Im Gegenteil: Das Kind hat das Gefühl, dass die Autoren des Buches seine Freunde, ja gar Komplizen sind, die ihm helfen wollen, cleverer zu lernen und den stets nörgelnden und besserwissenden Eltern damit auch eins auszuwischen! Genau diese Tonalität – gekoppelt mit den sehr nütilichen Tipps, die übrigens auch für Erwachsene wertvoll sind – zeichnen dieses Buch aus.

Das Buch muss man nicht von A bis Z in der vorgegebenen Reihenfolge lesen. Das Kind pflückt sich die Themen heraus, die gerade aktuell sind und beschäftigt sich damit. Unser Grosser hat die für ihn derzeit relevanten Kapitel gelesen und er hat oft laut lachen müssen, ob den Ratschlägen. Dies, weil er sich natürlich oftmals ertappt vorkam! Wir haben dann gemeinsam über die Tipps gesprochen und miteinander diskutiert, wie denn der Ist-Zustand aussieht und was er denn ändern bzw. verbessern möchte. Der Kleine hat auch schon seine Nase ins Buch gehalten, doch er fühlte sich (noch) nicht direkt angesprochen. Dies passt auch sehr gut zu den empfohlenen Altersangaben, welche die Autoren machen: Das Buch richtet sich aus ihrer Sicht an Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren.

Die Autoren des Buchs, das ihr u.a. bei exlibris beziehen könnt, betreiben die tolle Plattform www.mit-kindern-lernen.ch, die nur so von Lerntipps strotzt. Passend zum Buch bieten die Autoren auch einen entsprechenden Kurs Clever lernen für Kinder von 11 – 13 Jahren an.

In welcher Schulphase befinden sich eure Kinder? Lernen sie gerne und einfach? Oder haben sie ein wenig Mühe? Wie gefällt euch dieses Buch?

Auch wir haben in Vergangenheit ein paar Tipps von „Mit Kindern lernen“ übernommen und auf unserem Blog publiziert – hier die Links dazu: