Dreckstückvon Clémentine BeauvaisCarlsen, 201596 SeitenRoman, Jugendbuch
Inhalt
David und seine Clique schwänzen wieder einmal die Schule. Das ist nicht ungewöhnlich. Während sie durch die Straßen Paris' ziehen, entdecken sie ein kleines, schwarzes Mädchen mit verlaustem Krauskopf. Und da beginnt, was für die Jugendlichen anfänglich ein harmloser Spaß sein soll und dann doch aus dem Ruder läuft: Sie nehmen die Kleine einfach mit und ein grausames Spiel beginnt.
Meinung
Ich bin durch Zufall auf dieses knappe Büchlein gestoßen. Im Rahmen meiner Aushilfe in der hiesigen Stadtbibliothek, wurde ich gebeten mich mit Jugendbüchern auseinander zu setzen, die für eine Veranstaltung mit Schulklassen relevant sein könnten. Bücher, die aktuelle und für Jugendliche spannende Thematiken behandeln. Dreckstück fiel mir da sofort ins Auge und es war sehr rasch gelesen. Die 96 Seiten sind zudem recht groß gedruckt, sodass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann. Zudem fesselt das Buch, das darf man nicht unerwähnt lassen. Die Autorin stellt dem Leser eine Gruppe arroganter, unsympathischer Jugendlicher vor. Sie befinden sich nach dem Verlust eines Freundes in einer Art "Loch". Dazu muss man zudem sagen, dass in Frankreich - gerade Paris - auch ein sehr hoher Anteil an Ausländern wohnt. Die Jugendlichen haben bereits durch ihre Eltern eine gewisse Abneigung gegen die dunkelhäutigen Nachbarn. Ein schwelender, unterbewusster Rassismus ist also ebenfalls mit von der Partie. Nicht nur die Trauer um den gestorbenen Freund. Der gesamte Frust und Hass der Kinder entlädt sich dann über der kleinen Elikya. Das Mädchen, welches die erste Klasse besucht, wird verschleppt und grausamen Torturen ausgesetzt. Und das schlimme dabei: so unrealistisch ist das alles nicht. Die Situation fängt recht harmlos an. Und läuft dann total aus dem Ruder. Ein wirklich erschreckender Roman, der aufzeigt die Abgründe des Menschen sehr anschaulich darstellt.