Wusstet ihr, das auch Hunde clean essen können? Als wir Mini vor knapp einem Jahr (wow, so lange ist das schon her) adoptiert haben, hab ich natürlich auch überlegt was ich ihr füttern werde. Dosenfutter war mir schon immer suspekt, nur Trockenfutter finde ich, naja, zu trocken… so bin ich aufs Barfen gestoßen! “Biologisch artgerechte Rohfütterung” heißt das ausgeschrieben (wobei es da verschiedene Versionen gibt), und was es genau bedeutet erzähl ich euch heute.
Die schönen bunten Werbungen mit den glücklichen Hunden machen uns ja immer Glauben, das genau IHR Futter am besten für den Hund ist – ganz natürlich, ohne Zucker, ohne Getreide, wie auch immer damit geworben wird. Wenn man dann erzählt, das man sein Hund mit rohem Fleisch füttert erntet man nicht immer nur positive Reaktionen. “Ein Hund ist ja kein Wolf”, “Rohes Fleisch ist doch ungesund, voller Salmonellen u.ä.” etc.
Was genau ist Barfen?
Dabei ist das nur die halbe Wahrheit, denn der Hund bekommt nicht auschließlich rohes Fleisch gefüttert – sondern generell eben “Rohkost”. Sprich: Gemüse, Obst, Ei, Salat, Knochen – und natürlich auch Fleisch. Diese Lebensmittel werden in roher Form verfüttert. Schließlich springt dem Wolf, von dem der Hund abstammt, auch kein gekochtes Hühnchen vor die Nase. Davon abgesehen werden beim Erhitzen viele Strukturen zerstört, so dass wertvolle Inhaltsstoffe für den Hund verloren gehen.
Wieso sollte man diese Fütterungsmethode in Betracht ziehen?
Why should you consider barfing your dog?
Man kann es eigentlich schön beobachten, genau wie die Menschen werden auch die Haustiere immer kränker. Es entwickeln sich seltsame Krankheiten, man hört Tiere regaieren allergisch auf Futter und sterben viel früher. Das diese Tatsachen mit dem Futter zusammen hängen wird schon länger vermutet, mittlerweile gibt es wirklich viele Studien die das auch beweisen. Fertigfutter wurde nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt, man hatte nicht genug Fleisch und so wurden billigere Zutaten verwendet, hauptsächlich Getreide. Auch heute noch besteht ein Großteil des Tierfutters aus Getreide, obwohl es ja bei weitem keine Hungersnot mehr gibt.
Der Hund stammt aber nun mal vom Wolf ab und ist ein Fleischfresser – auch wenn er schon lange domestiziert ist, er bleibt trotzdem ein Fleischfresser!
Beim Barfen kann man außerdem sehr gut auf das einzelne Tier eingehen – verträgt es etwas nicht so gut, bekommt es das einfach nicht mehr. Wird es zu dick bekommt es einfach weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Eiweiß und Gemüse.
Weitere Vorteile:
- der Hund riecht besser - der Hund kann diese Art des Futters einfach besser verdauen und es bleiben keine Rückstände wie Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker übrig, die sich im Körper ablagern – dadurch ist er auch uninteressanter für Flöhe und Zecken!
- kein Zahnstein und Mundgeruch mehr - durch das Fressen von Knochen werden die Zähne gereinigt und es bildet sich kein Zahnstein mehr (0der weniger), die häufigste Ursache für Mundgeruch
- minimaler Kotabsatz – viele Hunde, welche herkömmliches Futter fressen, setzen häufig 3x täglich Kot ab. Das ist nicht normal, häufig ist das mehr als gegessen wurde, viele Ballaststoffe und Füllstoffe gehen im Darm auf und wenig davon kann im Körper verwendet werden. Beim Barfen kann der Hundekörper viel mehr von dem was er gefressen hat auch wirklich verwenden und scheidet so weniger aus. Sagt schon einiges oder? (Außerdem stinken die Haufen nicht so, das ist wirklich unglaublich!)
- Abwechslung für den Hund – natürlich kann man auch beim Dosenfutter variieren, doch seien wir uns ehrlich, eigentlich ist das alles ähnlich. Beim Barfen hat man einfach viel mehr Auswahl.
Ist Barfen nicht teuer? / Isn’t it expensive?
Das war eines der wenigen Vorurteile an das ich anfangs auch geglaubt habe. Je nach Größe braucht der Hund natürlich unterschiedlich viel, aber das ist ja beim Dosenfutter auch so. Wir kaufen das rohe Fleisch meistens bei Loys, einem speziellen Hundefleischhauer in Wien. Dort ist es abgepackt in 500g bzw. 1kg Packungen und kann so praktisch aufbewahrt werden. Es gibt dort auch gekochtes Fleisch bzw. schon “Fertigessen” mit einem Getreide- und Gemüseanteil in Gläsern, viele Snacks und Leckerlis (Schweineohren etc. – alles ohne Salz und sonstige Zusatzstoffe)…
Wieviel genau das Barfen für uns kostet werd ich euch ein anderes Mal erzählen, nämlich dann im zweiten Teil meines “Clean Eating für Hunde”. Da gibts dann genauere Infos was man denn so füttern kann, wieviel etc., und auch nochmal die Kosten anhand eines Beispiels.
Mein Hund ist jedenfalls zufrieden mit dem Barfen, und wir sind es auch! Was meint ihr dazu, kanntet ihr es? Macht ihr es vielleicht sogar selbst?
Quellen: http://www.barf-fuer-hunde.de/ und http://www.barfinfo.de/
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