Dieses Thema beschäftigt alle, die sich zuhause im gewohnten Alltag eine schöne, gesunde Ernährungsbasis aufgebaut haben. Denn zuhause kriegen wir es meistens hin. Wir essen regelmäßig, wir essen gesund, wir achten auf Portionsgrößen, wir essen einfach clean. Doch auf Reisen ist auf einmal alles anders. Eine andere Umgebung, ein anderer Tagesrhythmus, andere Aktivitäten, kein gut gefüllter Kühlschrank in der Nähe, kaum Möglichkeiten zum Kochen….ja selbst im Supermarkt gibt es nicht mehr die gleichen Produkte zu kaufen, auf die wir zuhause so schwören. Wie kann ich es trotzdem schaffen, auch im Urlaub meine bevorzugte Ernährungsweise aufrechtzuhalten? Wie versorge ich mich täglich mit gesunden Lebensmitteln? Und wie halte ich konsequent meine Mahlzeiten ein?
4 Wochen Hawaii liegen hinter mir und ich kenne diese Fragen nur zu gut. Doch mittlerweile weiß ich auch einige Antworten. Wo ich letztes Jahr im Kalifornien-Urlaub noch so richtig schön in die Fast-Food-Falle getappt bin, habe ich mich in diesem Jahr auf Hawaii deutlich besser ernährt und einiges über meinen Körper gelernt. Meine besten Tipps für Clean Eating auf Reisen möchte ich euch heute mit auf den Weg geben.
Nummer 1: Entdecke die Möglichkeiten auf Reisen
An dem IKEA-Motto ist tatsächlich etwas dran. Denn es ist ja nicht alles ungesundes Essen, welches uns im Urlaub begegnet. Wir sollten es positiv sehen: Ich behaupte mal, in jedem Urlaub wird es gesunde Lebensmittel und Essensmöglichkeiten geben, die es bei uns zuhause gar nicht gibt! Auf Hawaii konnte ich frisches, exotisches Obst von den Bäumen pflücken, auf Mallorca gab es jeden Tag Märkte, auf denen es Nüsse und Obst in allen Varianten zu kaufen gab und selbst bei einer Städtereise nach Berlin oder Barcelona sind auf einmal vegane Restaurants oder Lokale zu finden, die nach dem Prinzip der Vollwertküche ihre Mahlzeiten zubereiten. Bevor ich mich auf Reisen begebe, studiere ich also nicht nur die Sehenswürdigkeiten im Reiseführer, sondern informiere mich auch ausgiebig über die lokalen Spezialitäten und über das Restaurantangebot.
Nummer 2: Große Mahlzeiten bewusst einplanen
Obwohl bei vielen Reisen, insbesondere wenn ihr viel unterwegs seid, der Tagesablauf ungewiss ist, solltet ihr euch schon morgens überlegen, wie euer Tag ungefähr ablaufen wird und wann ihr Zeiten fürs Essen einplant. Auf Hawaii haben wir als erste Basis meist ausgiebig gefrühstückt. Dann haben wir uns grob überlegt, ob wir vielleicht irgendwo in der Natur ein großes Picknick als Lunch machen wollen oder ob wir lieber nur kleine Snacks mitnehmen und abends essen gehen. Das hat sehr gut geklappt! Ich finde, nichts ist schlimmer, als wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, nicht die kleinste Kleinigkeit eingepackt hat und sich abends im erstbesten Restaurant etwas richtig Schweres reinhaut, weil der Hunger gebändigt werden muss.
Nummer 3: Auf das Hungergefühl hören
Es ist nicht nur negativ, dass der gesamte Tagesrhythmus im Urlaub einmal unterbrochen wird. So gebt ihr eurem Körper nämlich auch die Chance, alte überflüssige Gewohnheiten loszuwerden. Muss der Latte Macchiato mit Extra-Sahne wirklich immer morgens um Punkt halb elf sein? Und was ist eigentlich mit den Süßigkeiten vom Naschteller auf der Arbeit? Nicht wirklich lebensnotwendig oder? Ich hatte auf Hawaii das Gefühl, dass ich wieder etwas mehr gelernt habe, auf mein ureigenes Hungergefühl zu vertrauen. Der Körper braucht nämlich nicht immer dann etwas, wenn der Kopf das sagt oder die Uhr 12 Uhr mittags anzeigt. So haben wir abends manchmal nur noch einen Salat gegessen, obwohl wir eigentlich noch groß essen gehen wollten. Oder an anderen Tagen hatten wir unser Picknick schon um zwei Uhr nachmittags verspeist, obwohl es für den ganzen Tag halten sollte. Wir können manchmal noch so schön planen. Eigentlich weiß unser Bauch es viel, viel besser. Das war eine wunderschöne Erfahrung. Und das Wiegen nach dem Urlaub hat es bestätigt. Anders als in vielen anderen Urlauben habe ich dieses Mal nicht zu viel gegessen und zugenommen, sondern sogar noch 1kg abgenommen!
Nummer 4: Viel mehr trinken
Kürzlich habe ich in einem Artikel gelesen, dass insbesondere die Deutschen die meiste Zeit ihrer Urlaub in deutlich wärmeren Klimazonen verbringen. Und mehr Wärme bedeutet mehr trinken! Leider geraten aber mit dem veränderten Tagesablauf auch unsere Trinkgewohnheiten aus dem Ruder. Fakt: Wir trinken gerade im Urlaub viel zu wenig! 2-3 Liter Wasser oder ungesüßter Tee sollten wir schon täglich zu uns nehmen. Bei sportlichen Aktivitäten – und dazu gehört durchaus auch Wandern – darf es sogar noch ein bisschen mehr sein. Am Anfang des Hawaii-Urlaubs ist mir das wenige Trinken sehr stark aufgefallen. Die Luftfeuchtigkeit und Wärme ist für uns Europäer einfach ungewohnt. Außerdem trocknen der lange Flug und die Klimaanlagen unseren Körper noch mal zusätzlich aus. Ich hatte also vielmehr Durst als zuhause. Die ersten Tage haben wir eine niedliche 1-Liter-Flasche Wasser für unsere Tagesausflüge mitgenommen! Viel zu wenig! Irgendwann ist dann der 5-Liter-Kanister Wasser ins Auto gewandert. Zusätzlich haben wir fast jeden Tag einen großen Smoothie und Kokosnusswasser getrunken. Das war dann gut!
Das ausreichende Trinken ist aber nicht nur für unseren Flüssigkeitshaushalt besser, sondern beeinflusst auch unser Essverhalten positiv. Viele von uns können ihr Durstgefühl nämlich gar nicht mehr vom Hungergefühl unterscheiden und interpretieren die Körpersignale eher als Hunger. Das führt dazu, dass wir versuchen, unseren eigentlichen Durst mit Nahrung zu stillen und mehr essen, als wir benötigen (dafür aber zu wenig trinken).
Nummer 5: Snacks, Snacks und noch mal Snacks
Eine der wichtigsten Lektionen, die ich in puncto Essen auf Hawaii gelernt habe, ist die Bedeutung von kleinen, gesunden Snacks für den Tag. Dies ist meiner Meinung nach auch der Grund, warum Clean Eating auf Hawaii gut geklappt hat, aber in Kalifornien letztes Jahr nicht. Wir hatten eigentlich immer etwas zu essen dabei. Frisches Obst, Nussmix, getrocknete Beeren, Müsliriegel (ohne Zucker), Fruchtschnitten…..mit diesem Vorrat konnten wir nahezu jeder Fast-Food-Verlockung erfolgreich widerstehen und unser Hungergefühl auch zwischendurch auf gesundem Wege stillen. Wenn wir Fast Food gegessen haben, dann war es tatsächlich ganz bewusst und nicht aus der Not heraus, weil wir doch irgendetwas Schnelles zu essen brauchten.
Schon vor meinem Urlaub habe ich mich mit dem Thema Snacks in Form von gesunden Energieriegeln ausgiebig beschäftigt. So habe ich zum einen selbstgemachte Müsliriegel-Kreationen ausprobiert und zum anderen durfte ich die neuen LIFEBARS von Lifefood testen (ein Post hierzu folgt bald). Im Urlaub ist mir dann ein neues Buch zufällig in die Hände gefallen: Power Hungry von der Bloggerin Camilla V. Saulsbury. Auch sie hat sich intensiv mit dem Thema Power Bars beschäftigt. Das hat mich so inspiriert, dass ich beschlossen habe, diesem Thema auf meinem Blog in nächster Zeit mehr Raum zu geben. Mir schwebt da schon so einiges vor… :-)
Aber erst einmal hoffe ich, dass ihr für euren nächsten Urlaub nun besser gewappnet seid. Clean Eating auf Reisen ist gar nicht so schwer, wie man oft denkt. Natürlich gehört auch ein wenig Disziplin dazu, aber wenn ihr erst mal die gesunden Möglichkeiten entdeckt habt, die speziell euer Reiseziel euch bietet, dann kann schon fast nichts mehr schiefgehen. ;-)