CLAYTEC Oberflächen-Wettbewerb : „Alle hätten einen Preis verdient gehabt!“

Die Premiere des CLAYTEC Wettbewerbs Oberflächenwerkstatt Lehmputz geriet zu einem Highlight des Lehmbau-Jahres 2018. Beim Finale in der CLAYTEC Produktionsstätte im Zieglerhaus von 1908 am Alten Ringofen in Viersen schufen enthusiastische Teilnehmer in einer einzigartigen und kollegialen Arbeitsatmosphäre begeisternde Wettbewerbsbeiträge. Die Besten zu wählen – keine leichte Aufgabe für die kompetente Fachjury.

Schufen beeindruckende Arbeiten: die Finalisten des CLAYTEC Wettbewerbs Oberflächenwerkstatt

Schufen beeindruckende Arbeiten: die Finalisten des CLAYTEC Wettbewerbs Oberflächenwerkstatt

„An der Umsetzung der Idee habe ich ein Jahr gearbeitet.“ Architekt Hartwig Ballis agiert beim Lehmbaustoffhersteller CLAYTEC als Ansprechpartner für diejenigen seiner Berufskollegen, die dem ältesten Baustoff der Menschheit in ihren Projekten einen besonderen Platz einräumen möchten. Seitdem hat er zahlreiche Planer in Sachen Lehmbau beraten. CLAYTEC-intern  vertritt er engagiert die Belange seiner Zunft. „Initialzündung für die Idee zum Oberflächen-Wettbewerb war der Auftrag zur Gestaltung einer Lehmputzwand für ein Café“, erinnert er sich. Aufgabenstellung war, eine besondere Wirkung zu erzielen, die an die Optik von Stampflehm erinnert. Gemeinsam mit CLAYTEC Malermeisterin Iris Hartmann entwickelte Ballis seinerzeit ein archaisch anmutendes Dekor aus verschiedenfarbigen Lehmputzen. „Diese Erfahrung führte mich fast zwangsläufig zu dem Gedanken: Es kann doch nicht sein, dass man mit dem unfassbar variablen Material Lehm immer nur die Varianten ‚gerieben‘ oder ‚geglättet‘ realisiert. Ich dachte an die mehreren Hundert CLAYTEC Handwerkspartner und war mir sicher, dass dort ein riesiger Schatz von Ideen nur darauf wartet, gehoben zu werden.“

Die Jury machte sich die Entscheidungen nicht leicht.

Die Jury machte sich die Entscheidungen nicht leicht.

Ein Jahr später hält sich der Ideengeber beim Wettbewerb weitgehend im Hintergrund und genießt schweigend. Denn ein Genuss wurde es tatsächlich, dieses zweitägige Zusammentreffen ganz unterschiedlicher Charaktere mit einer Gemeinsamkeit: der Leidenschaft für das Arbeiten mit dem Baustoff Lehm. Nach einem Resümee zur Veranstaltung gefragt, spricht CLAYTEC Technikleiter Ulrich Röhlen von einer „Sternstunde“ im Lehmbau. Diese Aussage scheint nicht übertrieben. Tatsächlich ist die besondere Atmosphäre dieses Zusammentreffens von Lehmbau-Hochkarätern förmlich greifbar. Insbesondere am zweiten Tag, der für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ganz im Zeichen des praktischen Arbeitens steht, baut sich eine kreative und handwerkliche Dynamik auf, die alle Anwesenden mitreißt.

Die überaus kollegiale und wertschätzende Atmosphäre schien Kreativität und handwerkliches Geschick der Finalisten zusätzlich anzufachen.

Die überaus kollegiale und wertschätzende Atmosphäre schien Kreativität und handwerkliches Geschick der Finalisten zusätzlich anzufachen.

Schon am Tag zuvor bei der Vorstellung der besten Zehn aus der Vorrunde zeichnete sich die Intensität dieses Wettbewerbsfinales ab. Die Vorstellungsrunde geriet weit über ein rein informatives Kennenlernen hinaus. Die Möglichkeit, die zuvor begutachteten Mustertafeln nun mit konkreten Persönlichkeiten zu verbinden, weckte spürbar die gespannte Erwartung der Jurymitglieder. Von Beginn an nutzten diese die Gelegenheit für konstruktiv-kritische Nachfragen nicht nur zu Technik, Material und handwerklicher Umsetzung des jeweiligen Wettbewerbsbeitrags. Immer wieder wurden die Finalisten aufgefordert darzulegen, warum sie sich für gerade dieses Material oder jene Technik entschieden hatten. Besonders Diplom-Farbdesigner und Fachbuch-Autor Wolfgang Raith forderte beharrlich und mit Nachdruck Stellungnahmen zur gestalterischen Intention, zur anvisierten Kunden-Zielgruppe und zum vorgesehenen Anwendungs-Szenario des jeweiligen Beitrags ein.

CLAYTEC Oberflächen-Wettbewerb : „Alle hätten einen Preis verdient gehabt!“

Trickig: Alexander Tschofen mit zur „Druckform“ umfunktionierten Textiltapete

Nach diesem intensiven Auftakt ging es am zweiten Tag mit ungebremstem Schwung weiter. Die Aufgabenstellung: das zum Wettbewerb eingereichte Muster im DIN-A4-Format raumhoch im Baudenkmal Zieglerhaus an die Wand bringen. Würde der Entwurf gestalterisch auch auf der Fläche bestehen und wie verhielt es sich mit der handwerklichen Umsetzung unter Realbedingungen? Um es vorwegzunehmen: Ausfälle gab es keine, alle Arbeiten konnten sowohl ästhetisch als auch handwerklich überzeugen. So etwa die floralen Ornamente, die der Vorarlberger Alexander Tschofen (Alex Malerkiste) sich frech von einer zur „Druckform“ umfunktionierten Textiltapete „ausborgte“. Oder die linear strukturierte Lehmputz-Fläche des Niederländers Peter van Hemert (Ecowohnen). In ihrer harmonischen und doch keineswegs gleichförmigen Struktur spiegelt sie die ganze handwerkliche Erfahrung van Hemerts. Ähnlich souverän löst auf seiner Wandfläche auch der österreichische Baumeister Roland Klima (KlimaBau) die Aufgabenstellung „gleichmäßige Ungleichmäßigkeit“.

War ebenso wie Alexander Tschofel aus Österreich angereist: Baumeister Roland Klima

War ebenso wie Tschofen aus Österreich angereist: Baumeister Roland Klima

Dass ausnahmslos alle Beiträge sich auf diesem und ähnlich hohem Niveau bewegten, mag zum Teil auch in der ganz besonderen Atmosphäre begründet sein, die sich im Verlauf des erstmals ausgetragenen Wettbewerbs entwickelte. Die stets spürbare gegenseitige Wertschätzung und große Kollegialität schien Kreativität und handwerkliches Geschick der Finalisten zusätzlich anzufachen und auf ein besonderes Level zu heben. Dazu kam das große Engagement einer kompetenten Jury, die sich begeistern ließ vom Enthusiasmus der Finalisten und der außergewöhnlichen Qualität der Ergebnisse. Die Entscheidung für die Preisträger fiel entsprechend nicht leicht. Hartwig Ballis: „Alle Teilnehmer hätten einen Preis verdient gehabt.“

Erhielt den Sonderpreis für herausragende künstlerische Gestaltung: der Berliner Designer Jens Schmidt

Erhielt den Sonderpreis für herausragende künstlerische Gestaltung: der Berliner Designer Jens Schmidt

Am Ende waren es Nuancen, welche die Siegerbeiträge aufs sprichwörtliche Treppchen hoben. Auch CLAYTEC Inhaber Peter Breidenbach zeigte sich begeistert vom hohen Niveau des Wettbewerbs und ließ es sich folgerichtig nicht nehmen, die Preise persönlich an die Gewinner zu überreichen. Den Sonderpreis für herausragende künstlerische Gestaltung – CLAYTEC Baumaterialien im Gegenwert von 1000 Euro – erhielt der Berliner Designer Jens Schmidt (Studio Jens). Sein Wettbewerbsbeitrag, in dem er mit außergewöhnlichen Materialien wie schwarzer Tusche und Messingwolle experimentierte, überzeugte schon auf der kleinen Mustertafel, an der Wand entfachte er geradezu archaische Wucht. Jeweils mit einem zweiten Preis (Materialwert 2500 Euro) wurden die Arbeiten des oberbaierischen Malermeisters Florian Epple (Maler Epple) und seiner jungen Mitarbeiterin Michaela Huber ausgezeichnet. Beide hatten sich unabhängig voneinander am Wettbewerb beteiligt. Florian Epple begeisterte die Jury mit einem handwerklich anspruchsvollen und extrem akkurat umgesetzten vertikalen Streifendekor, das ästhetische Anleihen bei historischen Schmucktapeten mit einem erfrischend modernen Look verband. Michaela Huber wusste mit einer weißen Oberfläche von zartem Charakter zu überzeugen. Deren filigrane Beschaffenheit, die an die Struktur von Leder erinnerte, erzielte die frisch gebackene Malermeisterin durch den Einsatz von zerknittertem Zeitungspapier, dessen Struktur sie mittel einer Walze auf den noch feuchten Lehm-Feinputz übertragen hatte.

Große Freude bei den Preisträgern im Moment der Verkündung: Florian Epple, Michaela Huber (li.,beide 2. Platz) und Sieger Thomas Glück (in rot)

Große Freude bei den Preisträgern im Moment der Verkündung: Florian Epple, Michaela Huber (li.,beide 2. Platz) und Sieger Thomas Glück (in rot)

Der erste Preis (Materialwert 4000 Euro) ging an einen Routinier, der hier seine ganze Erfahrung auszuspielen wusste: Thomas Glück (Lehmbau Glück) aus dem Schwarzwald hat es einfach drauf! Mit Lehmfarbputz grob gestaltete er seine Wandfläche überaus gekonnt. Eine grobe Anmutung zu erzielen, ohne dass es schluderig wirkt, das ist überaus schwierig – Thomas Glück gelang es: Er erzielte überragende Qualität bei absoluter Alltags- und Baustellentauglichkeit und das auch noch schnell und dementsprechend preiswert. Verdienter Favoritensieg für Glück, den Tüchtigen! Fazit: überaus gelungene Premiere für ein in der deutschen Lehmbau-Szene bislang einmaliges Wettbewerbsformat. Das macht Appetit auf die Wiederholung.

Erster und zweite Preise im Detail. Von links: Thomas Glück, Michaela Huber und Florian Epple

Erster und zweite Preise im Detail. Von links: Thomas Glück, Michaela Huber und Florian Epple


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