Am Potsdamer Kirchsteigfeld funktioniert heute nicht eine der vielen Laternen. Auch die Ampel zur Tram und die Beleuchtung der Hausnummern bleibt im Dunkel. Alles ist aus, bis auf eine renitente Ausnahme in Gestalt einer leuchtenden “17″, in der Clara-Schumann-Straße.
Die “17″ leuchtet uns aus der Ferne. Das muss doch was zu bedeuten haben!?
Heute ist zugleich der 17. Tag des Jahres. Der Tag, an dem - 1773 - James Cook auf seiner zweiten Südseereise den südlichen Polarkreis überquerte. Und der Tag an dem – 1912 - Robert Falcon Scott mit seiner Terra-Nova-Expedition endlich den Südpol erreichte, wo der Norweger Roald Amundsen bereits einen Monat früher als erster gewesen ist.
Früher als erster irgendwo sein – geht es darum? Um die Ewigkeit des Ruhmes?
Doch als Scott an den Südpol kam, da
Stand schon Amundsens Fahne frei.
Da brach der Frost von draußen her,
Ihm tief in das Herz hinein.
(Stern Meißen)
Aber ist die 17 wirklich der richtige Wink mit dem Zaunpfahl? Oder gilt das einsame Lichtlein statt dessen der Straße, die nach Clara Schumann* benannt wurde. Nach derjenigen, die Leipzig um “seine Musik” beneidete, die Dresden für ein Krähwinkel hielt.
Ja, ja …
“ein wahres Krähwinkel ist Dresden in musikalischer Beziehung und für den Künstler eine elende Existenz.”
Clara Schuhmann schrieb übrigens – womit wir wieder bei einem alten Thema sind – Tagebücher, denen sie einiges anvertraute.
“Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müßte mir ewige Vorwürfe machen!”
Diesen Satz aus meiner Tastatur – niemand würde ihn beachten. Da er von Clara Schumann wird er zitiert.
Vielleicht ist alles aber auch Zufall?
Ich liebe solches Wetter, bei dem es zwar kalt aber windstill und da die Sterne am Himmel sichtbar. Sterne, Planeten, Himmelsgestirne – von denen ich nur geringe Ahnung habe. Weil ansonsten immer und überall, vor allen nachts, diese nutzlosen Laternen leuchten.
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* Hinweis für die älteren Leser: Clara Schumann ist die, die wir einst auf dem 100-Mark-Schein hatten.
