Original Posting from http://fernwehblog.net - illegal copy or use will be persecuted!
Auf einer Städtereise in die Ewige Stadt kommt man natürlich auch um den den Besuch des kleinsten souveränen Staates der Welt, dem Zentrum der Christenheit, nicht herum. So wie wir damals dem Kolosseum samt Forum Romanum nahezu einen ganzen Tag widmeten, hatten wir es auch für den Vatikan im Zentrum der italienischen Metropole Rom geplant.
Doch zu unserem Bedauern war der erste Versuch den Petersdom zu besichtigen nicht von Erfolg gekrönt. Just an diesem Tag war eine Heilige Messe mit Papst Franziskus persönlich geplant, weswegen die Kirche gesperrt und auch der gesamte Petersplatz bestuhlt war.
Doch selbst das war ein durchaus interessantes Erlebnis…
…auch wenn die Liveübertragung aus dem Petersdom
an einem Wochentag nicht wirklich gut besucht war…
…war die Abendstimmung am Petersplatz fantastisch.
Merke: Wer den Petersdom besuchen möchte, sollte vorher besser online prüfen, ob große Veranstaltungen geplant sind. Hier geht’s zum Veranstaltungskalender des Vatikan:
http://w2.vatican.va/content/vatican/de.html
Am Sonntag wagten wir den nächsten Versuch, wobei uns dieses mal im Vorfeld schon klar war, dass wir bei weitem nicht die einzigen Besucher sein würden. Seine Heiligkeit der Pontifex lud zum sonntäglichen Angelus-Gebet und halbe Christenheit folgte seinem Ruf…
Durch mehrere Sicherheitskontrollen inklusive intensiver Taschenprüfung, Metalldetektoren und Röntgengeräten gelangten wir bei herrlichem Wetter auf den streng bewachten Petersplatz, welcher beim Besuch zwei Tage zuvor frei zugänglich war. Der kleinste Staat der Welt hatte ganz schön aufgerüstet. Mehr Infos zum Vatikan warten auf der deutschsprachige Webseite: http://www.vaticanstate.va/content/vaticanstate/de.html
Zu unserem Glück fanden wir nahe eines Brunnens einen angenehm kühlen Platz und lauschten der Menge, die immer lauter in Sprechchören nach “Papa Francesco” verlangte. Jener zeigte sich bald darauf am Fenster seines Arbeitszimmers und der Jubel auf dem Petersplatz war unbeschreiblich. Zwar verstanden wir wenig von der Messe, die nur auf italienisch gehalten wurde, doch das Erlebnis war einmalig. Den Besuch des Petersdom verschoben wir ein weiteres mal, denn an so einem Tag ist der Andrang in der größten Kirche der Christenheit einfach zu groß. Und nachdem der in Rom eigentlich sehr sinnvolle Roma Pass für den Besuch der Vatikanischen Museen nutzlos ist war es sowieso egal.
Mit Gottes Segen fuhren wir tags darauf nach Civitavecchia und stachen für eine Woche in See. Mehr zu dieser fantastischen Kreuzfahrt an Bord der MSC Preziosa im westlichen Mittelmeer gibt es hier im Kreuzfahrblog unter:
http://fernwehblog.net/kreuzfahrt-im-mittelmeer-mit-der-msc-preziosa-teil-1/
http://fernwehblog.net/kreuzfahrt-im-mittelmeer-mit-der-msc-preziosa-teil-2/
Nach unserer Rückkehr nach Rom hatten wir noch einen ganzen Tag Zeit bis der Nachtzug nach München abfuhr und so machten wir uns erneut auf den Weg zum Vatikan, wir kannten uns nun ja auch schon ein wenig aus mit der Metro.
Lasst Euch auf dem Weg zu den Vatikanischen Museen aber bitte nicht von den nervigen Straßenverkäufern einfangen, die Euch an der Schlange vorbei schleusen wollen. Letztere ist an einem Wochentag gar nicht so schlimm, wenn man nicht gleich nach der morgendlichen Öffnung kommt und der reguläre Eintrittspreis an der Kasse absolut in Ordnung. Mit dazu gibt es einen Plan mit verschiedenen, farblich markierten Touren durch die Räume und los kann es gehen. Wer will kann sich gegen Aufpreis auch einen Audioguide mieten.
Eine unglaubliche Ansammlung von Kunstschätzen aus mehreren Jahrtausenden erwartet den Besucher in den Vatikanischen Museen. Man sagt diese Sammlung sei die größte und wertvollste der Welt. Nahezu jeder Raum trägt einen anderen Namen und damit ein anderes Thema. Da ich mich mit Kunst nicht wirklich gut auskenne, zeige ich Euch einfach mal ein paar fotografische Eindrücke des wirklich beeindruckenden Besuchs, damit Ihr selbst beurteilen könnt, ob das was für Euch wäre. Ich persönlich sage ganz klar: Sofort wieder! Denn gesehen habe ich in dieser kurzen Zeit bei weitem nicht alles…
Der Garten der Vatikanischen Museen, gleich neben dem Petersdom.
Unzählige Statuen aus verschiedensten Epochen säumen den Weg durch die Vatikanischen Museen, die Galleria delle Statue ist randvoll damit – egal ob Tier oder Mensch.
Und auch das Bauwerk an sich besticht durch ganz besondere Ecken und Winkel.
Dichtes Gedränge herrscht hier immer zu den Öffnungszeiten, ganz unabhängig von der Jahreszeit. Rom und der Vatikan sind eine Ganzjahres-Destination, hier ist immer was los.
Kein Wunder bei solchen Kunstwerken die einen staunend nach oben blicken lassen.
Auch
auf die kleinen Details sollte man hier achten…
…wie etwa hier der freche, früher wasserspeiende Löwenkopf in der Vase.
Im Sala Rotonda des Museo Pio Clementino bewachen überdimensionale Statuen…
…ein historisches Fußbodenmosaik aus der Otricoli Therme.
Die Galleria delle Carte Geografiche beeindruckt die Besucher mit der goldenen Decke…
…welche sehr detailreich und kunstvoll verziert ist.
Da übersieht man schon fast Anblicke wie diesen: Venedig auf einer antiken Landkarte.
Zahlreiche Darstellungen von Szenen aus der Bibel säumen den Weg, hier muss man vor lauter nach oben gaffen auch aufpassen wohin man eigentlich läuft…
In den Stanzen des Raffael sind ganz Wände mit riesigen Gemälden bedeckt.
Aber auch die zeitgenössische Kunst kommt hier nicht zu kurz, hier ein Bild des Kolosseums.
In der Ecke eine kunstvolle Statue, welche nur halbfertig und trotzdem vollständig wirkt.
Unbeachtet an einer Wand zwischen vielen Bildern ein waschechter Salvador Dali.
Aber auch kleine, eher unscheinbar wirkende Kunstwerke wie dieser wunderschöne
Jesus als Hirte aus Bronze schlummern in den Vatikanischen Museen.
Auf jeden Fall ist es in den Vatikanischen Museen gelungen all die Schätze ins rechte Licht zu rücken, selbst diese Madonna auf Glas strahlt dem Besucher am Ausgang noch entgegen.
Ein echter Hingucker ist am Ende einer Tour durch die Vatikanischen Museen
übrigens noch die doppelläufige Wendeltreppe.
Der Blick nach unten ist ein heißbegehrtes Fotomotiv.
Im Ticketpreis enthalten ist natürlich auch der Besuch der Sixtinischen Kapelle. Manche Touristen aus den USA steuern direkt darauf zu ohne die sagenhaften Kunstschätze überhaupt zu beachten. Jedoch ist das Fotografieren dort strengstens untersagt und auch staunen sollten man lieber ganz leise, denn die strengen Ordner in der wohl schönsten Kapelle der Welt kennen kein Pardon. Zu leicht bekleideten Besuchern wird der Zutritt hier und im Petersdom verwehrt – Würde und Respekt sind erwünscht.
Eine detaillierte virtuelle Abbildung des Highlights einer jeden Tour durch die Vatikanischen Museen gibt es online auf den Seiten des Vatikan und bei WikiPedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sixtinische_Kapelle
Hier sieht man auch das berühmte Fresko “Die Erschaffung Adams” von Michelangelo.
Uns führte der Weg zum Abschluss dann endlich vorbei an der bunt gekleideten Schweizer Garde in den Petersdom, die Basilika Sankt Peter im Vatikan, hier ist der Eintritt kostenlos.
Aus dem Staunen kommt man hier nicht raus,
wie etwa bei der wunderschönen Pieta von Michelangelo…
…oder der mit Fresken und Blattgold reich verzierten Kuppel des Petersdom,
welche man gegen Gebühr auch selbst zu Fuß erklimmen kann.
Der Weg zum Hauptaltar ist den normalen Touristen aus aller Welt jedoch versperrt.
In das Allerheiligste dürfen nur Gruppen von Pilgern die sich vorab angemeldet haben.
Mehr zum beeindruckenden Bau des Petersdom gibt es online unter:
http://www.vaticanstate.va/content/vaticanstate/de/monumenti/basilica-di-s-pietro.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Petersdom
Ein letzter Blick bei Sonnenuntergang über den Petersplatz.
Mein Fazit: Nicht nur für streng gläubige Katholiken und Kunstfreunde aus aller Welt ist der Vatikan mit seinen Vatikanischen Museen einen Besuch wert. Es gibt so unglaublich viel zu bestaunen und zu entdecken, dass dieser erste Besuch sicher nicht mein letzter war.
Disclaimer: Dieser Besuch in den Vatikanischen Museen und im Vatikan, sowie der komplette Citytrip nach Rom wurde selbst geplant und finanziert. Tolle Tipps für den Aufenthalt fand ich unter anderem auf der offiziellen Tourismus-Webseite von Rom, im DuMont direkt Reiseführer Rom und im sehr praktischen TripWolf offline Reiseführer für das Smartphone.