City Triathlon Heilbronn 2014

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Welch Glück, welch Wonne! Nach 2011 (mit danach zwei Triathlon-freien Jahren) plante ich dieses Jahr unbedingt wieder den City Triathlon Heilbronn (CTH) ein, nachdem er mir schon damals so ausgesprochen gut gefallen hatte. Und um es vorweg zu nehmen: Auch in diesem Jahr enttäuschte dieser Event in keinster Weise. In Heilbronn haben sie es verstanden, von Beginn an (2010) ein Triathlon-Rennen der absoluten Spitzenklasse zu organisieren (ähnlich wie ein paar Meter weiter im Kraichgau). Das versetzt uns “Südländer” in die glückliche Lage, dass wir zwei der weltbesten Mitteldistanzen direkt vor der Haustüre haben…und das sollte man ausnutzen!

Ein Vorteil (neben den deutlich niedrigeren Startgebühren) von Heilbronn ist, dass man gemütlich am selben Morgen hinfahren, das Rennen absolvieren und nachmittags schon wieder heimfahren kann (Anfahrt von mir door-to-door 45 Minuten).

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Wie 2011 fand ich einen wunderbaren Parkplatz sehr nah an der Wechselzone, die allerdings sicher zu den längsten gehört, die es in unserem Sport gibt. Nach dem Abholen der Startunterlagen (alles völlig stressfrei und ohne Warteschlangen!) und dem Herrichten des Wechselplatzes ist noch genug Zeit für ein Schwätzchen mit den Kollegen. Irgendwann ist es dann aber auch Zeit, sich in den Neopren zu zwängen und sich ein wenig im kühlen Wasser des Neckars warm zu schwimmen. Die erste Startgruppe (Gold) krault pünktlich um 09:25 Uhr los – ich ganz rechts außen. Das ist zwar wieder einmal etwas weiter, aber eben stressfrei ohne viel Schlägerei. Der Nachteil ist, dass ich die etwas schnellere Gruppe verpasse und diesen Tick zu gemütlich in einer “30-Minuten-Gruppe” mitschwimme. Aber wie immer: Wenn der Zug erst einmal abgefahren ist, schwimmst du die Lücke nicht mehr zu. Naja, so verliere ich ca. 1½ Minuten auf meinen Schwimm-Split aus 2011, bin aber extrem entspannt.

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Der Puls steigt aber wie immer spätestens in der T1 an, insbesondere wenn man bei den letzten Open Water-Trainings extra mit Neo geschwommen ist und den Wechsel geübt hat, nun aber überhaupt nicht aus der Pelle rauskommt. Naja, nach gefühlten fünf Extra-Minuten sitze ich dann auch endlich auf dem Zeitfahrhobel und donnere hinaus in das schöne Zabergäu.

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Wie immer brauche ich ein paar Minuten, bis ich meinen Rythmus gefunden habe, aber dann läuft’s im Grunde recht ordentlich. Irgendwann schaue ich dann mal nach hinten und stelle wieder mal etwas genervt fest, dass sich da ein hübsches Grüppchen hinter mir gebildet hat. Sieht aber so aus, als ob die Kollegen wenigstens versuchen, halbwegs fair zu fahren. Wenig später höre ich aber die Pfeife des zwischenzeitlich aufgetauchten Sheriffs, er ermahnt zuerst ein paar Jungs und verteilt ein paar Minuten danach jede Menge bunter Karten. Manche fahren aber auch sowas von hirnlos durch die Gegend und provozieren förmlich eine Zeitstrafe. Ob sich das dann bei 4 Minuten Strafe lohnt? Anyway, ich kümmere mich wenig um das, was um mich herum los ist und versuche mich auf mein Rennen zu konzentrieren. Am Ende habe ich Glück, dass nach Haberschlacht noch mal eine letzte Verpflegungsstelle kommt, denn ich bin strategisch sub-optimal trocken gefahren und meine Flasche ist längst leer. So kann ich noch auf der letzten Abfahrt gemütlich ein Gel einwerfen und gut hydrieren, bevor es auf die zwischenzeitlich recht warme Laufstrecke geht.

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Tja und dann kam das Laufen… Nachdem ich auch hier ein paar Minuten brauche, um die Laufbeine und den richtigen Rythmus zu finden, läuft es bis auf wenige Stellen wirklich sehr ordentlich und flüssig. Die wenigen Kollegen, die ich noch überholen darf, laufen auch alle nicht mit, so dass es keinen unnötigen Druck gibt und irgendwelche Ausscheidungsrennen notwendig werden (aber klar habe ich bei so illustren Spitzenathleten wie Alex Lang ein wenig das Tempo forciert, damit erst gar keine Hoffnung aufkeimt – aber das ist ja Standard). Die Schleife am Neckararm entlang im Schatten ist stets die pure Freude. Erstens ist es im Schatten angenehm kühl und es geht ein leichtes Lüftchen, andererseits sind dort einige Sportfreunde zum Anfeuern und Fotos machen gekommen (herzlichen Dank dafür – ich weiß es wirklich zu schätzen). Die Schleife durch die Innenstadt wurde aber zunehmend unerträglich – da steht immer so die Hitze drin und allerlei eklige Gerüche wie Essen oder Zigarettenqualm sind manchmal etwas nervig. Da ich die Elite-Starter auch immer mal wieder zu Gesicht bekomme, kriege ich eine recht gute Rückmeldung, dass ich flott unterwegs bin (denn wenn ich auf so Jungs wie Felix Schumann Zeit gut mache, kann’s nicht so übel sein). Und irgenwann ist es dann auch da, das Ziel. Anders als in 2011 gibt es weit und breit (sowohl vor- als auch hinter mir) keine anderen Athleten und so kann ich etwas entspannter den Zieleinlauf genießen, der gerade in Heilbronn vom Allerfeinsten ist mit richtig Tamtam, riesiger Tribüne mit vielen Zuschauern, professioneller Ansage…und einer noch sehr überschaubaren Anzahl Athleten vor mir im Ziel.

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Mittlerweile überbieten sich die Top-Rennen wirklich, was den Zielbereich angeht. Da wird einem wirklich fast jeder Wunsch von den Lippen abgelesen. Es gibt hübsche, schattige Plätzchen, genügend Getränke und Essen, Sanitäter und Massage-Service, natürlich Duschen und die perfekt organisierten After-Race-Beutel. Netterweise erwähnt der Sprecher sofort beim Blick auf seinen Monitor, dass ich die AK gewonnen habe (was ich mir – nachdem ich Alex Lang recht flott distanzieren konnte – schon beinahe gedacht hatte). Später kam überraschend der Ex-Teamkollge und sportliche Leiter, Stefan (Hildi) Hildenbrand vorbei und zeigte mir auf seinem Smartphone, dass es überdies zum 17. Gesamtplatz gereicht hat, was in diesem Weltklasse-Feld durchaus beeindruckend war. Seine langjährige Freundin Svenja Bazlen entschied nebenbei die Damenkonkurrenz klar für sich vor ihrer Freundin und ehemaligen Nationalmannschaftskollegin Ricarda Lisk. Was uns zu den Top-Performern der PRO-Männer bringt. Dort nutzte der neue Shooting-Star Andreas Dreitz (auf Ansage!) seine Chance, sich gegen die geballte Weltmeister-Power eines Sebi Kienle durchzusetzen. Dritter wurde – wie schon eine Woche zuvor im Kraichgau – Maurice Clavel, vor dem Altmeister Andi Raelert. Die JUngs haben es sich dabei dermaßen eingeschenkt, dass am Ende wahre Fabelzeiten zu Buche standen (unter 1:40:00 auf dem Rad ist genau so unvorstellbar, wie unter 47:00 Minuten zu laufen).

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Fazit: Ein wirklich wunderbarer Triathlon-Sonntag in Heilbronn neigte sich mit einer herrlichen, kurzen Siegerehrung den Ende zu. Ich sage: Die Heilbronner Organisatoren ahben wieder alles richtig gemacht. Ein Top-Starterfeld bei den Jungs und Mädels, traumhafte Strecken, die – ganz nach dem Slogan – mitten in der Stadt verlaufe (plus eine sehr wellige Radstrecke ins Zabergäu), viele engagierte Helfer inklusive top Absicherung, viele Zuschauer. Einfach die perfekte Mischung aus entspannter Atmosphäre und hochprofessioneller Organisation.

Race Stats:

  • Wetter: Sonnig bei 20-26°C, Wasser: 22,3°C (und damit Neo-Schwimmen)
  • Strecken: 2k Swim – 70k Bike – 15k Run
  • Zeiten: 29:56 (Swim, 29.) – 1:59:04 (Bike, 42.) – 54:07 (Run, 11.) = 3:27:21
  • Platzierung: 17. Platz overall (1. M40-50)
  • Equipment: Blueseventy Helix Neo, Planet X Carbon Pro Zeitfahrrad, Cratoni Aerohelm, Pearl Izumi TriFly Carbon Radschuhe, Alpina Airframe One Brille, Pearl Izumi Triathlon-Zweiteiler, Asics DS Racer Laufschuhe
  • Ergebnislisten gibt’s hier!
  • Rennbericht von Andi Dreitz gibt’s hier!
  • Rennbericht von Andi Raelert gibt’s hier!
  • Rennbericht von Ricarda Lisk gibt’s hier!
  • Rennbericht vom Triathlon-Magazin gibt’s hier!

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