Nein, was war er traurig, unser Barack Obama, nachdem Nelson Mandela seinen letzten Atemzug getan hatte: “Ich kann mir mein eigenes Leben ohne sein Beispiel nicht vorstellen.” Cool was? Oder der hier: “Wir haben einen der einflussreichsten, mutigsten und zutiefst guten Menschen verloren, die jemals einer von uns auf Erden treffen wird.” Der diese wahren Worte sprach, war ein Heuchler
Mandela – Vergessen hinter Gittern
Die USA sind nicht unerheblich in das Schicksal Mandelas involviert. Ungefähr ein Drittel seines Lebens, 27 Jahre, war Mandela unter erbärmlichsten Haftbedingungen auf Robben Island eingesperrt. Seine Zelle maß etwa drei mal vier Meter. Ein Entkommen von der kleinen, nicht einmal einen Quadratkilometer großen Atlantikinsel etwa sechs Kilometer vor der Küste Kapstadts, war schlichtweg unmöglich. Verrat hatte ihn dort hingebracht.
Freiheitssymbol Assegai
Damals 1962 hatte ganz Südafrika ihn gesucht. Die einen, weil sie ihm folgten, die anderen, weil sie ihn verfolgten. Mandela hatte immerhin eine starke Opposition geschaffen, den ANC mit seinem Speersymbol des Widerstandes, dem Assegai. Er wurde erbittert gejagt als Aufrührer, Verräter und Terrorist. Bis 2008 stand er noch als Terrorist auf Liste amerikanischer Intimfeinde. Der halbe Kongress und der halbe Senat trugen seinerzeit Buttons am Revers mit dem Schriftzug: „HANG NELSON MANDELA AND ALL ANC TERRORISTS.” Das darf niemanden verwundern, hatten US- Konzerne doch glänzende Deals mit der damals regierenden Demokratischen Partei Südafrikas eingefädelt. Es ging um Öl, aber auch um Uran und Waffenkäufe. Der erfolgreiche Anti- Apartheitskämpfer war auch ihnen ein Dorn im Auge. Daher hatten sie die CIA auf auf den untergetauchten Freiheitskämpfer angesetzt, um die südafrikanische Polizeitruppe Special Branch zu unterstützen.
Am fünften August 1962 stoppte eine Einheit der Special Branch einen Wagen, in dem der als Chauffeur verkleidete Nelson Mandela saß. Er wurde sofort festgenommen und ein fast dreißigjähriges Martyrium nahm seinen Lauf. Fast 30 Jahre lang herrschte Schweigen um die Person Mandelas. Dann, im Jahre 1990, tauchte in der Sunday Times Johannesburg ein Bericht auf, demzufolge ein gewisser Shirley Millard es war, der Mandela ans Messer geliefert hatte. Millard war ein hochrangiger CIA- Agent, ein sogenannter Deep Throat, in Anlehnung an Mark Felt, der seinerzeit unter diesem Pseudonym den Watergateskandal aufdeckte und Präsident Nixon zu Fall brachte. Millard galt als die afrikanische Hand der CIA, war Sohn eines in Südafrika geborenen US- Amerikaners und galt als einer der fähigsten Köpfe der Firma. Er tat seinen Job, spürte Mandela auf und verriet ihn an die südafrikanische Polizei – mit den bekannten Folgen für den späteren Präsidenten Südafrikas.
Apropos, Obama nebst Gattin Michelle wünschten auf ihrer Afrikatournee Mitte Juni einen Besuch am Krankenbett des sterbenden Mandelas. Sie erhielten von seiner Familie eine Absage. Zu krank sei er, obwohl es ihm bereits wieder besser gehe. Mit anderen Worten, sie haben den US- Präsidenten elegant von Mandelas Bettkante geschubst. Sie werden gewusst haben, warum.
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