Chromosomen-Labyrinth
Posted by :Joern Petersen On : 7. November 2013 0Category: Gesellschaft, Panorama
Tags:Diskriminierung, Hormone, Intersexualität, Personenstandsgesetz
Ab dem 1. November diesen Jahres ändert sich das Personenstandsgesetz. Der Staat erkennt nun an, das es Kinder ohne eindeutiges Geschlecht gibt. Aber es ist noch ein weiter Weg, bis Intersexuelle voll anerkannt werden.
Es gibt immer wieder Neugeborene, die kein eindeutiges Geschlecht besitzen. Eltern sind meist schockiert und drängen diese dann zum Jungen oder Mädchen. Auch die Behörden sehen sich gezwungen, etwas ins Geburtenregister einzutragen. Letzteres ist ab November Vergangenheit, denn bei Kindern ohne eindeutige Geschlechtsorgane muss dahingehend kein Eintrag mehr getätigt werden. Dieser Fakt könnte den Kindern helfen. Ab sofort haben auch die Eltern die Möglichkeit, Neugeborenen mehr Zeit zu geben!
Dies ist auch dringend notwendig, denn Intersexuelle wehren sich lange gegen diese klaren Angaben. Sie leiden darunter, sich eindeutig festzulegen, wenn ihr Körper nun mal uneindeutig ist. Schätzungen zufolge leben allein in Deutschland etwa 100.000 Intersexuelle. Es gibt endlos viele Variationen, Männer mit klitoriskleinem Penis, Frauen mit Eierstöcken und Hoden oder auch Mädchen mit zu viel Testosteron. Oft geht etwas in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft schief, in dem sich das Geschlecht ausdifferenziert. Viele Mediziner kritisieren das rigorose Verhalten bei der Geburt, einen Jungen oder ein Mädchen bestimmen zu müssen. Viele Eltern aber wollen eine anfängliche Neutralität nicht akzeptieren und pumpen das Kind mit Hormonen voll. Einem “Mädchen” wuchsen dadurch riesige Brüste, bis man feststellte, dass es sich wohl doch um einen Jungen handelt. Denn es kann lange dauern, bis das Geschlecht klar bestimmt werden kann. Teilweise waren diese Menschen über 30 Jahre alt. Leider ist das Thema Intersexualität noch sehr mit Tabus behaftet. Wenn eine werdende Mutter von einem Down-Syndrom Kind erfährt, kann sie sich bei Freunden ausweinen, sexuelle Fehlbildungen sind hingegen noch sehr unbekannt!
Es ist an der Zeit, diese Menschen ebenso zu akzeptieren und das neue Gesetz ist der erste wichtige Schritt dazu. Eltern müssen akzeptieren, dass solche Fälle Zeit brauchen und Hormone außen vor lassen. Im Schulalter wird der Mensch sicherlich selber wissen, welche Toilette er nutzt. Vor allem unsere Gesellschaft sollte mehr Verständnis mit Intersexuellen zeigen, denn sie gehören einfach in unserem Alltag dazu ….. ohne jedes Tabu!
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