Meine Lieben, wir wünschen Euch einen wunderschönen, gemütlichen ersten Advent. Beim durchstöbern meiner Rezeptesammlung ist mir aufgefallen, dass ich euch bis heute noch gar kein Stollenrezept gezeigt habe. Dabei hat das in unserer Familie eine ganz, ganz lange Tradition. Meine Oma hat mir immer erzählt, dass sie, als sie noch jung war, 4 bis 6 Wochen vor Heilig Abend in die Bäckerstube des Dorfes gegangen ist und dort mit den Nachbarinnen gemeinschaftlich Stollen gebacken hat. Dieser wurde in feine Baumwolltücher geschlagen und bis zum 24.12. kühl gelagert, denn so zog er schön durch und schmeckte an Heilig Abend ganz wunderbar aromatisch.
Zum Backen benötigt man keine spezielle Backform, denn ich zeige euch in der bebilderten Anleitung, wie man ihn so faltet, dass er die typische Stollenform erhält. Wer aber lieber mit Backform arbeitet, findet diese im Moment überall im Handel.
Für 1 Stollen (Stollenbackform 31 cm)
Hefeteig:
400 g Mehl
150 ml Milch
1 Würfel frische Hefe (42 g)
70 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
130 g weiche Butter
2 Eigelb
1 TL Stollengewürz
Für die Füllung:
1 Päckchen Rumrosinen (125 g)
50 g klein gewürfeltes Zitronat
50 g klein gewürfeltes Orangeat
70 g gehackte Mandeln
150 g grob gemahlene Mandeln
200 g Marzipan Rohmasse
Zum Bestreichen und Bestreuen:
ca. 100 g Butter
ca. 70 g Puderzucker
Aus den Zutaten einen lockeren Hefeteig herstellen. Eine ganz genaue Schritt für Schritt Anleitung findet ihr
HIER. Den Teig zugedeckt ca. 45 – 60 Minuten gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat.
In der Zwischenzeit die anderen Zutaten vorbereiten. Dafür das Orangeat, Zitronat und die gehackten Mandeln noch feiner hacken. Den gegangenen Teig aus der Schüssel nehmen und auf leicht bemehlter Arbeitsfläche die feiner gehackten Zutaten und die gemahlenen Mandeln hinzufügen, zusammen mit den Rumrosinen unterkneten.
Marzipan verkneten, auf einer mit Puderzucker bestreuten Oberfläche rechteckig ausrollen. Nun den Stollenteig rechteckig ausrollen, die Marzipanplatte darauf legen. Mittig der Länge nach mit dem Nudelholz eine Mulde hinein drücken. Jetzt die eine Teighälfte so auf die andere
Hälfte klappen, dass diese nicht ganz überdeckt wird.
Jetzt in etwas beim linken 1/3 wieder eine Längsmulde bilden, so entsteht in der Mitte eine Erhöhung. Ich forme mit den Händen den Stollen etwas runder, zu einem „Laib“ und dann das obere und untere Ende etwas spitzer zulaufend.
Den Stollen entweder auf ein Backblech legen (Blech mit 3 - fach Backpapier belegen, damit der Stollen von unten nicht zu dunkel wird) oder in die Stollenform geben und zurück ins Warme stellen, nochmals 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit den Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Den Stollen auf unterster Schiene ca. 50 Minuten backen. Sollte der Stollen zu dunkel werden, dann mit einem Bogen Alufolie abdecken und zu Ende backen.
Den Stollen heraus nehmen und aus der Form stürzen, etwas abkühlen lassen, dann mit geschmolzener Butter dick bestreichen und mit Puderzucker bestreuen.
Auch wenn man ihn sofort essen könnte (und er duftet wirklich sehr verführerisch) sollte man ihn am besten in Alufolie oder einen speziellen Stollenstoffsack stecken und noch 2- 3 Wochen im Kühlen aufbewahren, bis er angeschnitten wird. So wird er seine Aromen ganz wunderbar entfalten und einfach herrlich schmecken.
Und jetzt wünschen wir Euch einen gemütlichen, kuscheligen Nachmittag,
Eure Kessy