Japp, es gibt Stolle! JETZT schon im NOVEMBER und nein ich bin nicht zu früh dran. Fürs Plätzchen backen ist es vielleicht etwas früh, aber als Blogger ist man ja eh mit allem immer etwas früher dran, damit es rechtzeitig auf dem Blog landet. Deshalb habe ich hier, hier und hier auch schon mal ein bisschen geübt.
Für Stollen dagegen bin ich fast schon zu spät, denn Stollen muss liegen. Ja und für die Gegenden in Deutschland in denen Stollen traditionell am 1.Advent gegessen wird und nicht wie in anderen erst an Heiligabend, bin ich wirklich spät dran. Denn Stollen sollte ca. 4 Wochen lang liegen und durchziehen, schmeckt er noch besser. Kann sich zwar niemand der ihn sofort nach dem Backen probiert, ist aber wirklich so!
Das sollte natürlich niemanden hindern nach dem Backen den frischen Stollen zu probieren, schließlich müsst ihr ja Referenzwerte haben mit denen den gelagerten Stollen vergleichen könnt ;). Außerdem ist wenn ihr das ganze Rezept macht und die Zutatenmengen nicht halbiert vermutlich auch so noch genug Stollen für Weihnachten da.
Die Stollen backe seit ein paar Jahren immer zur Weihnachtszeit für meine Eltern und die beiden schaffen die Menge tatsächlich immer bis Jahresende zu vernichten. Gut hier und da bekommt der Weihnachstbesuch vielleicht auch mal eine Scheibe ab, doch das ist bestimmt nicht der Löwenanteil… Ihr seht, dass es sich also schon für zwei lohnt, die ganze Menge zu backen, auch wenn man im ersten Moment denkt “Wer soll das alles essen?!”. Die Stollen müssen ja eh noch liegen und auf ein zwei Monate verteilt, ist es dann plötzlich doch gar nicht mehr so viel.
Womit wir dann allerdings bei dem “Problem” des richtigen lagerns angekommen währen. Wie zur HÖLLE hebt man bitte schön Stollen so auf, dass er nicht schlecht wird und richtig gut durchzieht?
Traditionell sollte der Stollen in ein Leinentuch gewickelt oder in einer Blechdose kühl und trocken gelagert werden. Meine Mama packt den Stollen einfach in Alufolie (natürlich erst wenn der Stollen ausgekühlt ist und legt ihn in den Keller. Ist jetzt vielleicht nicht ganz so glamourös und sexy wie die Nummer mit dem Leinentuch, dafür halt praktisch :).
So und jetzt gibt es eigentlich auch keinen Grund mehr nicht sofort los zu backen!
Christstollen Dresdener Art
für 4 “kleine” Stollen oder 2 XXL Stollen
Zutaten:
- 250ml Milch
- 150g Butter
- 100g Zucker
- 2 Päckchen Vanillezucker
- 2 Würfel Hefe
- 800g Mehl
- 100g Zitronat (gehackt)
- 100g Orangeat (oder wie ich noch mal 100g Zitronat verwenden) (gehackt)
- 300g Rosienen (oder 150g Rosinen und 150g korinten)
- 2EL Rum
- 200g gehackte Mandeln
- 1 Priese Salz
- 2 Eier
Zubereitung:
Einen EL Zucker mit der Milch erwärmen und die Butter in der Milch auflösen, dann die Hefe hineinkrümmeln, abgedeckt ca 15 bis 15 Minuten gehen lassen. (Man sieht dann auch, dass die Hefe aktiviert ist.)
Zitronat, Orangeat und Rosinen zusammen mit dem Rum vermischen, Die Mandeln hacken (ich habe einen Teil fein gehackte und einen teil grob gehackte Mandeln verwendet) und mit den Trockenfrüchten vermengen.
Zur Hefemilch das Mehl und den Zucker hinzufügen und grob verkneten. Die Eier und eine Prise Salz dazugeben und alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. Die Mandel-Frucht-Mischung zum Teig geben und gut unterkneten.
Den Teig an einem warmen Ort (ich habe ihn mit einem frischem Geschirrtuch abgedeckt im 50°C warmen Ofen gestellt) für ca. 30 Minuten gehen lassen. (Das Volumen des Teiges sollte sich ca. verdoppelt haben.)
Den Teig in zwei oder in vier gleiche Teile teilen, je nachdem wie groß eure Stollen werden sollen. Jedes Teilgstück zu einer dicken Stange formen und in der Mitte leicht ausrollen, sodass der Teig dort etwas dünner ist als an den Rändern. Die eine Seite sollte etwa doppelt so breit ist wie die andere.
Die große Hälfte über die kleine klappen, die Trockenfrüchte, die man von außen sehen kann vorsichtig mit Hilfe eines kleinen Messers entfernen. Den Sollen wider aufklappen und die Früchte ins innere legen, so verbrennen sie beim Backen nicht.
Stollen nochmals in Form bringen und auf einem gefetteten oder mit Backpapier belegten Backblech erneut 30 Minuten zugedeckt gehen lassen.
Den Ofen auf 200°C vorheitzen, die Stollen hineinschieben und für ca 15 Minuten backen. Anschließend die Temperatur auf 180°C einstellen und die Stollen für ca. weitere 55 Minuten backen. Wenn die Stollen schon vorher goldbraun sind einfach mit Alufolie abdecken und dann weiter backen lassen.
50g Butter schmelzen und die heißen Stollen damit bestreichen und anschließend mit Puderzucker bestäuben.
Wer mag kann vor dem servieren auch noch mals mit Puderzucker bestäuben.
Wann esst ihr Stollen? Habt ihr eine eigene Tradition?
Habt ihr schon mal welchen selber gebacken?
Eine Bekannte von mir schwärmt übrigens heute noch von dem Stollen den sie bis Ostern vergessen hatte und erst dann gefuttert hat.
Süße Grüße,
Sonja
Habt ihr dieses Rezept ausprobiert?
Bitte erzählt mir wie es bei euch geworden ist! Schreibt mir einen Kommentar und teilt euer Bild auf Instagram mit dem hashtag #sonjasahneschnitte !