Christsein in der Konsumgesellschaft (2)

Das zweite Kapitel des empfehlenswerten Buches mit obigem Titel, Fortestzung von hier:

Das Kapitel trägt den sinnigen Titel “Der Konsum der Spiritualität”: Auch in den Gemeinden hat sich die Mentatlität der Konsumgesellschaft eingeschlichen und eingenistet. “Das Produkt ist freilich nicht irgendein Waschmittel, sondern der ‘Himmel’, das ‘ewige Leben’ oder schlichtweg ‘Glück und Erfüllung’.” – Wie funktioniert dies nun? Der Autor analysiert nach den Kriterien seines ersten Kapitels:

1. Freiheit – Im Zentrum der freien Marktlogik steht der Wille und die Fähigkeit zur “freien” Entscheidung. Entscheide werden im Hinblick auf die persönliche Gewinnmaximierung gefällt. Und so verkommt die Gemeinde zum Ort, an dem es primär um die Bedürfnisbefriedigung der Glieder geht. Selbst “bei Gott [steht] die Befriedigung der persönlichen Bedürfnisse des Individuums im Zentrum des Handelns”, als ob Gott “jenseits von Glück und Sinngebung” keine Ziele mit diesem Planeten verfolge…

2. Transzendenz – Damit wird Gott selbst “eine konsumierbare Ware, die eben so lange ihren Wert besitzt, wie sie ihn vom Individuum zugeschrieben bekommt”. Leider “verbrauchte sich … ein konsumierbares Christentum recht schnell (…), weswegen immer wieder neue Trends generiert werden müssen.” Es geht dem Gläubigen nicht mehr um die Erkenntnis von Wahrheit, sondern um Erlebnisse. Damit wird der Glaube aber hohl und substanzlos.

3. Heimat – Eine derart sinnentleerte Religion kann keine Heimat mehr bieten… – Grundsätzlich scheint ja alles austauschbar geworden zu sein, Einzigartiges gibt es nicht mehr. Im Bereich der Religion böte sich das Konzept des “Heiligen” für das Einzigartige an, aber Heiliges interessiert die Marktlogik nicht, denn Heiliges kann nicht “zur Massenware im Markt werden”.



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