Christine Owman - Little Beast

Christine Owman - Little Beast

Die Lieder von Christine Owman spielen jenseits gängiger Popschubladen in einer Welt voll Traurigkeit und Schwermut. Statt eingängiger Melodieen entwirft die schwedische Songwriterin und Multiinstrumentalistin abstrakte Klanglandschaften in deren Zentrum immer ihre teils zerbrechlich teils ungeheuer kraftvoll klingende Stimme steht.

Schwangerschaft und Drogensucht, Todessehnsucht und Gewalt in der Beziehung - es sind niemals die leichten Themen, die einen in Owmans Liedern begegnen. Und auch musikalisch ist „Little Beast“ keinesfalls leicht zugänglich. Wenn man musikalische Verwandte sucht, dann sollte man aktuelle Alben von Laurie Anderson oder Scott Walker zu Rate ziehen und nicht die letzten Veröffentlichungen irgendwelcher angesagter Neo-Folk-Ladies: Das ist eines der Alben, die man weder beim ersten noch beim zweiten Hören wirklich gut finden oder gar verstehen kann. Doch wenn man sich dazu aufrafft, sich wirklich intensiv mit den neun Liedern auseinander zu setzen, dann kann man deren Schönheit Stück für Stück erkennen und schätzen. Dann machen die als Beat gesampelten Atemzüge plötzlich Sinn, dann versteht man den spartanischen Einsatz von Instrumenten wie singender Säge, Cello oder Ukelele und vermisst nicht mehr das gängige Bandkorsett mit durchgehenden Rhythmen. Diese Musik als Folk zu bezeichnen, ist allerdings kompletter Nonsense so wie auch jede andere Genrebeschreibung. Das ist Musik jenseits der Schubladen, deren Magie man sich allerdings mühsam erschließen muss. (Glitterhouse / Indigo)


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