Man will nicht glauben, welche Kraft und Überzeugungsfähigkeit in der eher zarten Person von Christin Wilcken stecken. Sie ist Stipendiatin im Wiepersdorfer Schloss. Kaum im Atelier angekommen, entwickelt sie bei der Erklärung ihrer Tätigkeit, der Umsetzung ihrer reichen Gedankenwelt in Formen und Farbe, enorme Energie.
In ihrer Arbeit in Wiepersdorf setzt sie den Prozess vom Zeichnen zur vollendeten Form um. Dabei fordert sie vom Betrachter, dass er ihren Gedanken folgt, ohne sein eigenes Empfinden zu unterdrücken.
Christin Wilcken braucht für ihre Arbeiten wenige Materialien. Spanplatten, Papier, Kohlestifte, Grafit. Helldunkel-Werte und Zeichenverfahren ergänzen die Hinwendung zur Form. Landschaftlich ausgerichtet neigen ihre Installationen einmal zu gegenständlichen, dann wieder zu abstrakten Eindrücken. Sie spielt förmlich mit Fläche und Form. Dabei entstehen sehr eindringliche Arbeiten, die den Betrachter nicht loslassen.
Wilcken hat schon als Kind sehr gerne gemalt und gezeichnet. Geboren wurde sie 1982 in Greifswald, wo sie heute noch lebt. / Michael Helm, Märkische Allgemeine