Christian Richters im archdaily-Interview

Architekturfotograf Christian Richters im archdaily-Interview (© Christian Richters)Das Online-Architekturmagazin archdaily veröffentlicht gelegentlich Interviews mit international tätigen Architekturfotografen. In einem Artikel vom 5. April 2012 stellt sich der aus Münster stammende und jetzt in Berlin lebende Christian Richters den Fragen und gibt Auskunft über seinen fotografischen Werdegang, den Zugang zur Architektur, seine Arbeitsweise und sein bevorzugtes fotografisches Equipment sowie Lieblingsarchitekten und -bauwerke.

Christian Richters fotografiert derzeit in ganz Europa, in den USA und in Asien für eine Reihe renommierter Architekten wie Bernard Tschumi, Toyo Ito, Zaha Hadid, UN Studio, David Chipperfield und andere. Die Architekturaufnahmen Richters’ werden von den Agenturen View und Arturimages vertrieben, dort gibt es einen Einblick in das umfangreiche Portfolio.

Auf die Frage nach seinem Werdegang erläutert Christian Richters, dass er bereits als kleiner Junge fotografiert habe und schon zu dieser Zeit von Gebäuden, Straßen, Industrieanlagen und Schiffen fasziniert war. Nach seinem Studium an der Essener Folkwang-Hochschule begann er zunächst, für Bücher und Zeitschriften historische Architektur und seit den frühen 1990er Jahren zunehmend zeitgenössische Architektur zu foto­grafieren. In dieser Zeit sind viele Architekten auf seine Arbeit aufmerksam und zu schließlich seinen Kunden geworden. Die Auftragsfotografie bildet bis heute den Arbeitsschwerpunkt Christian Richters, nebenbei nimmt er sich jedoch nach wie vor die Zeit, an Langzeitprojekten zu historischer Architektur für Buchveröffentlichungen oder gemeinnützige Organisationen zu arbeiten.

Gefragt, ob er selbst Architekt sei, antwortet Richters, dass daran interessiert sei, Architektur zu entdecken und fotografisch zu beschreiben, nicht jedoch selbst zu entwerfen.

Warum er es mag, Architektur zu fotografieren, erläutert Christian Richters mit der Magie des erstmaligen Ankommens an einem Ort, diesen zu entdecken, visuell zu erfassen und die architektonische Idee zu entschlüsseln – egal, ob es sich dabei um Landschaften, Gebäude, ganze Städte oder kleine Hütten handelt. In der langsamen Arbeit des Architekturfotografen sieht er eine Möglichkeit, der allgegenwärtigen Beschleunigung zu entkommen. Außerdem bereite die Arbeit vor Ort Freude und biete die Gelegenheit, immer wieder die Welt zu bereisen.

Schwierig zu beantworten sei die Frage nach einem Lieblingsarchitekten. Ohne Namen zu nennen würdigt Christian Richters die derzeitige Begeisterung, mit der junge Architekten daran arbeiten, sich stetig zu verbessern. Ein Lieblingsgebäude kann er allerdings benennen: das Kandalama-Hotel in Dumbulla, Sri Lanka, entworfen von dem Architekten Geoffrey Bawa.

Die nächste Frage widmet sich der Arbeitsweise: Diese hänge vom Projekt, dem Auftraggeber und der gegebenen Zeit ab. Im Idealfall handele es sich um einen Architekten, zu dem eine jahrzehntelange Bindung besteht. In solchen Fällen beginnt der Auftrag in der Regel mit einer E-Mail samt angefügtem Lageplan und ein paar erläuternden Zeichnungen oder Worten, gefolgt von einem Telefonat – und schon geht es los. Im Einsatz sind Alpa-Kameras mit Objektiven von Rodenstock und einem digitalen Rückteil von Phase One sowie eine Leica M9; bearbeitet werden die Aufnahmen mit Photoshop auf Apple-Rechnern.

- Das vollständige Interview mit Bildbeispielen auf der Website archdaily (englisch)
- Website des Fotografen Christian Richters
- Artikel der Münsterländischen Volkszeitung über Christian Richters


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