Vor einiger Zeit hat mich eine liebe Freundin gebeten, ob ich ihr bei ihrem (geplanten) Wunsch-Dessert für das Weihnachtesessen helfen kann. Es soll diesmal was ganz besonderes sein. Erst mal war ich irritiert, schließlich ist jeder froh, der mein Selbstgekochtes nicht essen muss ;-)!
Als sie mir dann ein Bild geschickt hat war alles klar... sie möchte ihren Gästen funkelnde Christbaumkugeln, gefüllt mit köstlichem Schokomousse, kredenzen!
Okay, alles klar, das kann ich.... und weil's für die Vorweihnachtszeit gerade passt, haben wir einen Cake Friday draus gemacht.
Wir haben also im Bastelladen kleine, teilbare Kunststoffkugeln bestellt, im Durchmesser 5cm.
Größer kam uns zu groß vor, als Dessert, gefüllt mit Schokomousse ist eine 5cm große Schkoladenkugel vermutlich leicht groß genug! Mir schwebte von Anfang an eine schöne Weihnachtstorte mit den Kugeln vor, auch da wäre 5cm die ideale Größe!
Die Kugeln haben wir gewaschen und sorgältig getrocknet...
Für den Hohlkörper haben wir diesmal weiße Schkokolade verwendet, es klappt aber auch mit Milch- oder dunkler Schokolade! (Ich mag helle Schokolade ja gar nicht, für mich muss sie richtig dunkel sein, deshalb musste ich sicher sein, dass das auch klappt)
Wir haben die Schokolade vorsichtig, in 45 Sekunden Schritten in der Mikrowelle geschmolzen, die Schokolade sollte ungefähr Körpertemperatur haben. Du erkennst die richtige Temperatur leicht, wenn sie sich an den Lippen nicht heiß anfühlt.
Pro Hohlkörper haben wir einen guten Esslöffel geschmolzene Schokolade in den unteren Teil der Kunststoffkugel gefüllt, die Kugel verschlossen und dann so lange gedreht, bis die ganze Kugel auf der Innenseite mit Schokolade bedeckt ist. Wir haben festgestellt, das war der einfache Teil!
Natürlich rinnt die Schokolade durch die Schwerkraft auf dem Boden zusammen, deshalb haben wir uns aufgeteilt. Eine füllt, die andere dreht ständig alle Kugeln und verteilt die Schokolade gleichmäßig!
Danach kamen die gefüllten Kugeln in den Tiefkühler... wir haben uns daneben gesetzt und uns erst mal einen GinTonic gemacht ;-) In den ersten paar Minuten haben wir die Kugeln alle zwei Minuten aus dem Tiefkühler genommen und gedreht, damit die Schokolade gleichmäßig kühlen kann.
Allerdings haben sich die Kugeln, wie das halt mal so ist, immer wieder zurück auf die schwerste Seite gedreht.... beim nächsten Mal werde ich einen Noppenschaumstoff in die Tiefkühlschublade legen, damit die Kugeln nicht herumrollen können.
Die Schokolade sollte mindestens vier Stunden kühlen. Durch die Kälte zieht sich die Schokolade ein kleines bisschen zusammen und sollte sich problemlos aus der Kunststoffkugel lösen lassen. Wir haben nach 5 Stunden das erste Mal versucht, die Kugeln herauszunehmen. Hat bei ca. 50% geklappt, manche der Schokoladenkugeln waren allerdings unkooperativ und ließen sich nicht ohne Bruch herausnehmen.
Zwei Tage später ließen sich aber alle Kugeln absolut problemlos aus der Form lösen!
Den Zusammenstoß habe ich mit einem scharfen Messer entfernt.
Für die Kugeln, die gefüllt werden sollten, brauchten wir noch eine Einfüllöffnung. Diese kann man leicht mit einer großen, heißen Spritztülle in die Schokoladenkugel schmelzen.
Dann ging's los zur Farbstation! Wir haben mit Airbrushgerät und Metallic Lebensmittelspray gearbeitet. Wir konnten feststellen, dass die Farbe aus dem Airbrushgerät auf den hochglänzenden Kugeln nicht gut haftete. Die Kugeln, die wir ein bisschen länger in der Hand hatten und dadurch mattiert wurden, haben die Farbe aber gut angenommen.
Am Ende haben wir mit dem LebensmittelSpray Silber Metallic von FunCakes gearbeitet, den wir zum Ausprobieren im Shop hatten! Ging perfekt, allerdings ist das Ergebnis eher silbrig-weiß als Silber.
Während die Farbe trocknete (die Lebensmittelsprays sollen vor dem Verzehr an der Luft mindestens 4 Stunden ausdampfen) bastelten wir noch die Aufhängerln aus Modellierschokolade, man kann aber auch Fondant oder Blütenpaste verwenden. Wir haben einen ca. 3cm großen Blütenausstecher (Calyx, Poinsettia, o.ä.) und eine große Spritztülle verwendt. Für den Körper haben wir mit der Tülle ca. 0,5mm dicke Kreise ausgestochen und die ausgestochenen Blüten daraufgeklebt. Auf das Hakerl zum Aufhängen der Kugel haben wir verzichtet. Colorieren kann man die Aufängerln wieder mit aufgelöster Puderfarbe, mit dem Lebensmittelspray oder der Airbrush... Alles in allem sind die Aufhängerl verbesserungswürdig, wenn man eine lebensechte Nachbildung haben möchte ;-)
Bei den gefüllten Kugeln wird das Aufhängerl direkt über der Füllöffnung platziert, so bekommen wir eine makellose Kugel auf dem Dessertteller.
Meine Kugeln kommen ungefüllt (und auch ohne Aufhängerl) auf eine Torte ;-)