Chris Antonik - Better For You

In der kanadischen Bluesszene ist Songwriter/Gitarrist Chris Antonik seit seinem 2010 erschienenen Debüt ein kommender Star. Und warum das so ist, zeigt er wunderschön mit seinem zweiten Album „Better For You“, einem zeitgenössischen Album voller feinster Gitarren, die manche an Santana oder gar an Pink Floyd erinnern.

Kaum ein Begriff ist so schwammig wie „Contemporary Blues“ - Chris Antonik fasst für sich unter Blues eine Mixtur aus Texasblues, ein paar rockigen Rhythmen und ein jazziges Feeling zusammen. Immer ist dabei aber der Respekt vor dem großen Erbe aus Chicago und dem Mississippidelta zu spüren, da muss er gar nicht Big Walter Hortons „Long Way To Go“ (das einzige Cover des Albums) interpretieren. Obwohl dass natürlich mit seiner akustischen Gitarre und einem herausragenden Harpsolo von Steve Marriner (Monkey Junk) ein absolutes Highlight ist.

Wenn das Album mit „Long Way To Go“ loslegt, dann wird damit ein herausragender Standard gesetzt, den dieses Album niemals wirklich unterschreitet: ein funkiger Rhythmus, eine Harp, treibende Bläser - und dazu Antoniks rauher Stimme und seine prägnant singende Gitarre. Das ist Blues für das 21. Jahrhundert: klischeefrei, glänzend produziert und einprägsam. Ab und zu kommen Anklänge an Southern Rock mit Gospelfeeling („Turn To Shine“) oder Memphis Soul hinzu.
Was das Album - neben Antoniks sehr guten Songs und seiner Gitarre aus anderen Produktionen des Jahres 2013 heraushebt, ist eine Ansammlung großartiger Musikerinnen und Sängerinnen aus der kanadischen Bluesszene. Keyboarder/Sänger Josh Williams (The Fat Cats) etwa sorgt nicht nur für die die Gitarre kontrastierenden Orgelklänge, Antonik überlässt ihm auch gleich bei drei Songs die Lead Vocals. Auch die fantastische Shakura S‘Aida und Matt Mattison (Tedeschi Trucks Band) dürfen je ein Lied singen. Und im Hintergrund kann man die nicht minder großartige Suzie Vinnick ebenso hören wie Gavin Hope.

„Better For You“ ist für die kanadischen Fans eine Bestätigung für die Klasse von Chris Antonik. Für mich ist es ein absolut bemerkenswertes Album des Jahres 2013 und die Entdeckung eines wirklich großartigen Songwriters und Gitarristen.

 

 

 


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