Chinas Wunderzüge…

Das tragische Zugunglück nahe Wenzhou von vor einer Woche bei dem 39 Menschen starben, hat nicht nur die Medien in der ganzen Welt wiedermal aufgeschreckt, nein auch in China wird wie wild über das Thema diskutiert. Wir beide sind gestern die gleiche Strecke von Xiamen über Wenzhou nach Shanghai gefahren und auf diesen über 1200km ist uns paar mal ein leicht schauriges Gefühl gekommen. Der neue Hochgeschwindigkeitszug (ca wie ein ICE) ist wohl nicht nur anfällig auf Blitzeinschläge, die die Stromversorgung des verunglückten Zuges vorige Woche gekappt haben und damit den Unfall verursacht haben. Nein, bei Tempo 250 ist unser Zug ganze siebenmal auf freier Bahn komplett ausgegangen, Motor aus, Lichter aus, Anzeigen aus, alles aus, nur wir, luftanhaltende Chinesen und ein Zug, der für jeweils 30 Sek kein Ton von sich gab! Jetzt will ich nicht behaupten, dass unsere Züge sicher und unanfällig für Unfälle sind, aber wenn vor 5 Tage in einem Zug 39 Menschen sterben und es über 200 Verletzte gibt und alle Probleme noch nicht behoben sind, würde dieser Zug bei uns gestoppt. Eine gründliche Analyse der Probleme scheint in China nicht nötig zu sein.
Mittlerweile sind wir gut in Shanghai angekommen, aber was gibt uns dieser Vorfall mal wieder für einen klaren Hinweis? Dieses Land, siehe die Katastrophe, die sich in letzter Zeit häufen (Ölpest, geflutete Mine, Manganunfall, Zug), ist anscheinend noch nicht fähig für neue Techniken, welche die KP als Statussymbol für sich und das Volk baut. Auch die junge Bevölkerung schließt sich unserer Meinung an, drei Studenten, die wir am Bahnhof getroffen haben, schimpften alle nur über die korrupten Machthaber, die sich Millionen Yuan selbst einstecken und mit irgendwelchen tollen Großprojekten sich in der kommunistischen Welt ein Andenken setzen wollen.



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