Derzeit verhandelt die venezolanische Regierung mit der China Development Bank (CDB) über einen neuen Kredit in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar. Damit würden die chinesischen Kredite an das südamerikanische Land neue Rekorde brechen. Seit 2007 hat das Peking der Regierung in Caracas bereits 36 Milliarden US-Dollar an Krediten gewährt. Als Absicherung dient das Erdöl Venezuelas.
Venezuelas Wirtschaft kämpft mit massiven Problemen. Alleine im Mai 2013 stiegen die Lebensmittelpreise des Standard-Warenkorbs für eine Familie um ganze 8,65% auf 2.620,62 Bolivar (etwa 310 Euro). Um die Auswirkungen der Wirtschaftskrise etwas abzumildern, sollen die Gelder aus China laut der venezolanischen Entwicklungsbank (Banco de Desarrollo Economico y Social de Venezuela, Bandes) für Sozial-und Infrastruktur-Projekte verwendet werden.
Allerdings finden die Verhandlungen über die neue Kreditlinie aus China unter denkbar schlechten Voraussetzungen an. Die neuen Kreditverhandlungen kommen inmitten eines Korruptions-Skandals um die Veruntreuung von bis zu 84 Millionen Dollar bei der Bank. Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC klagt einen ganzen Kreis von Personen an, welche die Entwicklungsbank "Bandes" über mehrere Jahre um Millionen von Dollar erleichtert haben sollen und damit ihre Privatkonten in der Schweiz füllten.
Mit der Verpfändung zukünftiger Ölförderungen nimmt sich die venezolanische Regierung jedoch einen erheblichen Handlungsspielraum für die kommenden Jahre. Selbst wenn die Opposition bei den nächsten Wahlen über Chavez' Nachfolger Maduro siegen würde, müsste sie diese Altlasten mitnehmen.